research

Psychische Folgen von Patientenübergriffen auf Mitarbeiter: Prospektive und retrospektive Daten

Abstract

Zusammenfassung: Hintergrund: Die psychischen Folgen von Patientenübergriffen auf Mitarbeiter psychiatrischer Einrichtungen sind bisher kaum mit validierten und etablierten Instrumenten aus der Forschung über posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) untersucht worden. Methode: In einer prospektiven Längsschnittstudie sowie in einer retrospektiven Untersuchung wurden 46 bzw. 88 Mitarbeiter aus Einrichtungen der Psychiatrie und des Gesundheitswesens nach einem erlittenen Patientenübergriff hinsichtlich der psychischen Folgen befragt. Es wurden anerkannte Instrumente aus der PTBS-Forschung eingesetzt (PCL-C, IES-R). Ergebnisse: In den ersten Wochen nach dem Übergriff erfüllten 17% der Studienteilnehmer der prospektiven Studiedie Kriterien für die Diagnose einer PTBS nach DSM-IV. Im Verlauf von weiteren 2 und 6Monaten sank der Anteil von Betroffenen mit einer PTBS-Diagnose auf 11%. In der retrospektiven Studiewurde bei 3% der Befragten im Mittel 1,5Jahren nach dem Übergriff noch das Vollbild einer PTBS festgestellt. Schlussfolgerung: Patientenübergriffe können posttraumatische Belastungsstörungen bei Mitarbeitern psychiatrischer Einrichtungen auslösen. Einrichtungen, in denen solche Vorfälle geschehen, müssen eine adäquate Nachsorge für die betroffenen Mitarbeiter organisiere

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