Brauchli, Peter

Clack, Lauren

Naef, Rahel

German

ZORA

Zurich Open Repository andArchiveUniversity of ZurichUniversity LibraryStrickhofstrasse 39CH-8057 Zurichwww.zora.uzh.chYear: 2022Nachwort zum Bericht Reibungslose Übergänge zwischen klinischer Forschung undPraxisBrauchli, Peter ; Naef, Rahel ; Clack, LaurenDOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.7006485Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of ZurichZORA URL: https://doi.org/10.5167/uzh-231339Book SectionPublished Version  The following work is licensed under a Creative Commons: Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) License.Originally published at:Brauchli, Peter; Naef, Rahel; Clack, Lauren (2022). Nachwort zum Bericht Reibungslose Übergänge zwischenklinischer Forschung und Praxis. In: Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW);Rey, Lucienne. Bericht der SAMW über die Vortragsreihe des Schweizer Netzwerks für Implementierungswis-senschaft IMPACT. Bern: Akademien der Wissenschaften Schweiz, 44-45.DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.700648510. NachwortDie Implementierungswissenschaft bietet Theorien, Methoden und einen stetigwachsenden Wissensfundus an, um evidenzbasierte Interventionen 15 zu einemhöheren Grad in die Versorgung zu integrieren und zu sichern. Des Weiterenliefert sie die Methoden, um international generiertes Forschungswissen an diehiesigen Gegebenheiten anzupassen. Dank des theoriegeleiteten Vorgehens ge-neriert sie verallgemeinerbares Wissen.Nicht alle heute in der Schweiz durchgeführten medizinischen, pflegerischen,therapeutischen oder Public-Health-Interventionen sind nutzbringend. Rei-ne Gewohnheiten können verhindern, dass Praktiken in Frage gestellt und ihrEinsatz ggfs. reduziert wird. Diesen Missstand will unter anderen die Initiativesmarter medicine 16 korrigieren. Die Implementierungswissenschaft bietet hierhervorragende Methoden, um die notwendigen Veränderungen durchzuführen.Hybride Studien-Designs beschleunigen den Transfer von der Forschung in dieVersorgung, da Effektivität und Implementierung parallel untersucht werden.Indem potenzielle Barrieren für die Implementierung bereits in einem Studien-protokoll adressiert werden, wird die Durchführbarkeit der Studie selbst er-höht. User-centred Design bezieht Fachkräfte und Patienten in die Entwicklungvon evidenzbasierten Verfahren ein. Damit kann die zukünftige Relevanz undAkzeptanz der Resultate besser gewährleistet werden. Zudem führen Erkennt-nisse aus der Anwendung zurück in die Forschung. Von diesem zyklischen An-satz der Wissensanwendung profitieren alle Betroffenen in der Klinik, der For-schung und als Patienten. Die Effizienz der akademischen klinischen Forschungund die Wirksamkeit von Forschungswissen steigen.Die Implementierungswissenschaft hat das Potenzial, die bestehenden «Know-Do Gaps» in der Versorgung zu adressieren. Damit leistet sie einen unentbehr-lichen Beitrag zur evidenzbasierten, integrierten und patientenorientierten Ver-sorgung. Sie kann damit die hohen Investitionen in Forschung und Innovationin einen direkten Nutzen für Kranke und ihre Angehörigen übertragen.15 Interventionen steht synonym für Praktiken, Innovationen, Therapien, Verfahren, Programme. 16 www.smartermedicine.ch44Swiss Academies Communications, Vol. 17, No 10, 2022Das Schweizer Gesundheitssystem ist reif für die Implementierungswissen-schaft. Wie dieser Tagungsbericht darlegt, ist das Interesse in den letzten Jahrenauch hierzulande gewachsen. Gleichzeitig ist der Forschungsplatz Schweiz indiesem Bereich noch wenig entwickelt. Er benötigt zusätzlich zu den bereitsentstandenen Netzwerken, Forschungsgruppen und Instituten ein klares Invest-ment, um Kapazitäten aufzubauen.Dazu braucht es dezidierte Förderung: Ausschreibungen in der klinischenForschung müssen konkrete Überlegungen zur Implementierung einfordern,klinisch Forschende sollen sensibilisiert und befähigt werden, Forschungs-nachwuchs braucht gezielte Ausbildung. Nur so kann das Potenzial der Imple-mentierungswissenschaft in naher Zukunft genutzt werden. Know-how sollin der Weiterbildung der Leistungserbringer angeboten werden, damit derenAnwendung in Institutionen des Gesundheitswesens gestärkt und die «ContinuousEducation» zu einer «Continuous Implementation» wird.Die Implementierungswissenschaft will Menschen und Systeme befähigenund nicht Vorschriften und Anweisungen einführen. Sie ist systematisch, wis-senschaftlich und partizipativ. Eine starke Kombination, die Wirkung zeigenkann – allerdings nur, wenn Forschung als unabdingbare Voraussetzung derGesundheitsversorgung gesehen wird und förderliche Rahmenbedingungen inder Schweiz geschaffen werden.Dr. Peter Brauchli, Prof. Lauren Clack, Prof. Rahel Naef, Institut für Implemen-tation Science in Health Care, Universität Zürich45 Reibungslose Übergänge zwischen klinischer Forschung und Praxis

Nachwort zum Bericht Reibungslose Übergänge zwischen klinischer Forschung und Praxis

https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/231339/1/Nachwort_bericht_samw_implementierungswissenschaft.pdf

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