Schlussbericht des Projekts Nitrate leaching risk mapping (NitLeach II): Kartierung des Risikos von erhöhtem Nitrataustrag im Forschungsprogramm Wald und Klimawandel

Abstract

Auswaschung von Stickstoff (N) aus Waldflächen mit dem Sickerwasser ist in der Schweiz unter anderem im Zusammenhang mit der Gewinnung von Trinkwasser aus Grundwasservorkommen relevant. In diesem Projekt wurde der Zusammenhang zwischen der N-Auswaschung und Indikatoren für die Stickstoffsättigung anhand von Messungen auf 70 Waldflächen in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Belgien Italien und Irland statistisch untersucht. Wichtigste erklärende Variable war der Stickstoffeintrag, der entweder als Fracht in der Kronentraufe oder als modellierte Gesamtfracht einbezogen wurde. Ebenfalls signifikant, als erklärende Variablen jedoch weniger wichtig, waren der N-Status der Bäume (N-Konzentration in Blättern/Nadeln), der Niederschlag und der Deckungsgrad der Strauchschicht (inklusive Verjüngung Waldbaumarten). In direkten Vergleichen von Fichten- (Rottannen) und Buchenbeständen am selben Standort bestätigte sich auch für die Schweiz, dass Fichtenbestände höhere N-Auswaschungsraten aufweisen als Buchenbestände. Die N-Austräge wiesen eine hohe zeitliche Variabilität auf, die teilweise durch Holznutzung/Mortalität, teilweise durch Niederschlag erklärt werden konnte. Zur Erstellung einer Übersichtskarte mit einer generellen Einschätzung der Wahrscheinlichkeit erhöhter N-Austräge wurde der Zusammenhang zu schweizweit kartierten Variablen untersucht. Als erklärende Variablen wurden die N-Deposition, die Gründigkeit und die Vernässung des Bodens aus der Bodeneignungskarte verwendet. Die N-Auswaschung reflektiert einerseits das Muster der N-Deposition: so wurden im Mittelland und in Teilen des Juras höhere N-Austragswerte geschätzt. Andererseits kommen in der Karte auch einzelne das Austragsrisiko beeinflussende Standortfaktoren zum Ausdruck, beispielsweise die tendenziell geringeren Bodenmächtigkeiten in Teilen des Juras. Diese auf der Karte abgebildete generelle Einschätzung weist jedoch eine grosse Unsicherheit auf. Auf kleinerer Skala kann diese Unsicherheit mit dem Einbezug von weiteren Parametern in die Kartierung (Strauchschicht, Verjüngung, Nähr-stoffversorgung der Blätter) vermindert werden. Um in Gebieten mit hoher Wahrscheinlichkeit erhöhter N-Austräge das Risiko zu vermindern, ist im Sinne des Verursacherprinzips die Reduktion der N-Deposition mit entsprechenden Luftreinhaltemassnahmen angezeigt. Bei der Waldbewirtschaftung kann die Wahrscheinlichkeit erhöhter N-Austräge mit geeigneten Holzerntemethoden und günstiger Baumartenwahl ebenfalls etwas reduziert werden. Die dazu bereits bestehenden Empfehlungen wurden durch die Ergebnisse dieser Studie bestätigt

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