Patientenorientierter Bedarf im Alltag der Kinder- und Jugendpsychiatrie: eine empirisch explorierende Untersuchung zu pädagogischen Handlungsgrundlagen Sozialer Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Abstract

Bruland D. Patientenorientierter Bedarf im Alltag der Kinder- und Jugendpsychiatrie: eine empirisch explorierende Untersuchung zu pädagogischen Handlungsgrundlagen Sozialer Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Bielefeld: Universität Bielefeld; 2017.Die Kinder- und Jugendpsychiatrie wird vorrangig als ein medizinisches Feld verstanden; die Klinik steht u. a. fachlich unter medizinischer Leitung (siehe Krankenhausgesetz des Landes NRW - KHG NRW) und die Leistungen werden nach den Kriterien des SGB V (Gesetzliche Krankenversicherung) bestimmt. Neben der Besonderheit des Behandlungsgebietes seelischer Erkrankungen kommt in dieser Klinik ebenfalls die Lebensphase von Heranwachsenden als weitere Besonderheit hinzu, die mit alterstypischen Entwicklungsaufgaben über das medizinische Aufgabenfeld hinausweisen. Die Klientel der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten, psychischen Problemen und psychischen Erkrankungen, die in medizinisch ausgerichteten Versorgungseinrichtungen behandelt werden müssen. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie ist für Patienten temporär ein Lebenszusammenhang. Die Patienten haben als Einweisungsgrund psychische Probleme und sind deswegen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, aber sie bleiben stets Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen. Die Arbeit verfolgt und untersucht die Annahme, dass die psychiatrisch relevanten Lebenssituationen der Kinder und Jugendlichen in diesem als vorrangig verstandenen medizinischen Feld eine speziell ausgerichtete pädagogische Konzeption bedarf, um so zu einem förderlichen Milieu, i. S. der Förderung und Stärkung gesunder Anteile der Kinder und Jugendlichen (Entwicklungsförderung), beizutragen. Wesentlicher Bestandteil pädagogischer Aufgaben in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist die Alltagsgestaltung des Klinikaufenthalts. Die Soziale Arbeit kann aufgrund ihrer Ausbildungsinhalte Prozesse begleiten und somit eine vorrangige Stellung bei der Alltagsgestaltung einnehmen (vgl. Heimann und Schmeck 2012). Ein Fokus liegt dabei auf der Alltagsbewältigung von wahrgenommenen Verhältnissen, um hieran an die gesunden Anteile der Patienten anzuknüpfen. Mittels Interviews mit Psychiatrieerfahrenen und Mitarbeiter/innen wird dem Erkenntnisinteresse dieser Arbeit nachgegangen. Das Erkenntnisinteresse liegt auf der Profession der Sozialen Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, ausgehend von dem Handlungskonzept der Lebensweltorientierung und der Frage, wie die Profession konzeptionell auf die (Handlungs-)Anforderungen in der Alltagsgestaltung der Kinder und Jugendlichen reagieren kann

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