Die in diesem Beitrag eröffnete Perspektive auf Professionalität bringt empirische Analysen aus den unterschiedlichen Handlungsfeldern Schule, Frühpädagogik und Soziale Arbeit miteinander ins Gespräch. In modernen Gesellschaften steht professionelles Handeln zunehmend vor dem Problem, die bestehende Spannung zwischen der interaktiven Praxis mit der Klientel sowie organisationalen (und gesellschaftlichen) Normen zu bewältigen. Die Bearbeitung dieser Spannung im Sinne einer konstituierenden Rahmung ist Grundlage für die Beurteilung einer beruflichen Praxis als professionalisiert. In einem weiteren Schritt zielen unsere Analysen auf den systematischen Vergleich unterschiedlicher beruflicher Praxen anhand der in ihnen implizierten (diskurs-)ethischen Prinzipien (wie bspw. Macht und Willkür). Diese Differenzierung betrifft zentral auch den Sachbezug und stellt die Grundlage einer normativen Bewertung dieser Praxen dar. Der Beitrag diskutiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Handlungsfelder in Bezug auf ihre jeweilige Organisationsstruktur, implizite (diskurs-)ethische Prinzipien, die Anforderungen an Fachlichkeit sowie auf normative Erwartungen. (DIPF/Orig.