Haas, Karin

Hahn, Sabine

Uhlmann, Katja

German

Berner Fachhochschule: ARBOR

Spitex - ein Berufsfeld für Ernährungsberater*innen mit Potential!  Katja Uhlmann, cand. MSc1 ; Sabine Hahn, Prof. Dr.2 ; Karin Haas, Dr.1   1 Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, aF&E Ernährung und Diätetik, Murtenstrasse 10, 3012 Bern, Schweiz 2 Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, aF&E Pflege, Murtenstrasse 10, 3012 Bern, Schweiz  Hintergrund: Die demographische Alterung führt zu einer steigenden Nachfrage an Gesundheitsleistungen, insbesondere in der ambulanten medizinischen und pflegerischen Versorgung. 40-50% der Personen, welche ambulante Pflegeleistungen in Anspruch nehmen weisen ein Mangelernährungsrisiko auf. Bereits dieses Risiko ist mit negativen Folgen wie einer geringeren Lebensqualität, höheren Morbidität und Mortalität assoziiert. Daher ist eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Mangelernährung von Bedeutung. Mitarbeitende der ambulanten Pflegedienstleister (Spitex) betreuen Klienten*innen in ihrem häuslichen Umfeld und sind dadurch Schlüsselpersonen, um eine Mangelernährung zu erkennen. Geringe interprofessionelle Zusammenarbeit (IPZ) und fehlende Kommunikation werden jedoch als Barrieren in diesem Zusammenhang beschrieben. Dieses Projekt hat daher zum Ziel zu ermitteln, was es aus Sicht von Ernährungsberater*innen und Mitarbeitenden der Spitex benötigt, um die Erkennung und Behandlung von Mangelernährung bei zu Hause lebenden älteren Erwachsenen umzusetzen.  Methode: Zur Zielerreichung wurde eine qualitative Vorgehensweise mit semi-strukturierten Interviews gewählt. Es wurden Einzelinterviews geführt mit Ernährungsberater*innen, welche bereits mit der Spitex zusammengearbeitet haben und mit Mitarbeitenden der Spitex aus dem pflegerischen oder hauswirtschaftlichen Tätigkeitsbereich. Die Interviews wurden transkribiert und inhaltsanalytisch mit der Software MAXQDA Plus 2020 ausgewertet.  Ergebnisse: Vier Interviews mit Ernährungsberaterinnen und sechs Interviews mit Mitarbeiterinnen der Spitex konnten geführt werden. Sowohl Ernährungsberaterinnen als auch Mitarbeiterinnen der Spitex berichteten über wenig Schnittstellen und IPZ mit der anderen Profession. In der Analyse der Interviews wurden drei Hauptthemen für die Erkennung und Behandlung der Mangelernährung im Setting Spitex identifiziert; Aufbau IPZ, Organisation der Spitex und Sensibilisierung von Gesundheitsfachpersonen und Betroffenen. Für den Aufbau der IPZ ist eine Vernetzung der Spitex und Ernährungsberatung sowie weiteren Gesundheitsdienstleistern wie Hausärzten*innen notwendig. Weiter ist eine möglichst niederschwellige und ressourcensparende Organisation der IPZ wichtig. Die Sensibilisierung von Gesundheitsfachpersonen und Betroffenen zur Thematik Mangelernährung und für die Arbeit der Ernährungsberater*innen sowie Kenntnisse über die Organisation der Spitex, deren Strukturen und die Aufgaben der Spitex Mitarbeitenden im Bereich Ernährung sind wichtige Faktoren, die den Aufbau der IPZ beeinflussen können.  Diskussion: Die Notwendigkeit einer ressourcensparenden Organisation der IPZ wird in der Literatur ebenfalls beschrieben. Dabei werden die Kommunikation und der Informationsaustausch als Barriere für die IPZ angesehen. Ein gleicher Arbeitsort oder digitale Lösungen für die Kommunikation und den Informationsaustausch könnten die IPZ fördern. Die Ergebnisse des Projekts zeigen zudem einen Sensibilisierungsbedarf von Gesundheitsfachpersonen und Betroffenen für die Arbeit der Ernährungsberater*innen und die Thematik der Mangelernährung. Da die Mitarbeitenden der Spitex bereits Aufgaben im Bereich Ernährung übernehmen, sollte das Definieren der Aufgaben der einzelnen Professionen einen wichtigen Stellenwert beim Aufbau der IPZ einnehmen. Diese Aspekte scheinen relevant, da qualitative Studien fehlende Kenntnisse über die Rollen und Kompetenzen der anderen Profession als eine Barriere für die IPZ identifizierten.  Schlussfolgerung: Für die Erkennung und Behandlung der Mangelernährung im Setting Spitex sind neben dem Aufbau einer strukturierten IPZ zwischen Ernährungsberatung, Spitex und weiteren Gesundheitsdienstleistern auch eine Klärung der Aufgaben und Rollen der involvierten Professionen notwendig. Die Digitalisierung könnte eine wichtige Rolle spielen, um die IPZ besser aufzubauen und die Spitex als neues Berufsfeld für die Ernährungsberatung zu erschliessen.  source: https://doi.org/10.24451/arbor.18544 | downloaded: 11.1.2023

Spitex: ein Berufsfeld für Ernährungsberater*innen mit Potential!

https://arbor.bfh.ch/18544/1/Uhlmann_Abstract_Spitex_ERB_2022.pdf

Spitex: ein Berufsfeld für Ernährungsberater*innen mit Potential!

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