Bachelorisierung der Berufsbildung oder Verberuflichung der Allgemeinbildung? Berufsbildung in der Schweiz im postindustriellen Drift

Abstract

In der Schweiz ist die berufliche Erstausbildung für einen sehr großen Anteil der Jugendlichen nach wie vor ausbildungsrelevant. Dies ist ein Ergebnis der stetigen Entwicklung des Berufsbildungssystems, das sich auch – ursprünglich aus dem Zunftwesen hervorgegangen – im Zeitalter der Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft gehalten hat. Demgegenüber sind Gymnasien und andere Schulformen auf der Sekundarstufe II erst seit den 1960er-Jahren jenseits einer schmalen Elite bedeutsam. Trotz periodisch aufflackernder Fachkräftemangeldiskussion, die u. a. auch hochqualifizierte Tätigkeiten betrifft und einen Ausbau des akademischen und auf Hochschulen ausgerichteten Bildungswesens nahelegt, hat sich die Berufsbildung auch im postindustriellen Zeitalter erstaunlich gut gehalten. Dank einem Zugang zum Bachelorstudium auf Fachhochschulebene und neuerdings einer angestrebten Neuausrichtung der Höheren Berufsbildung auf einen „Bachelor Professional“ kann sich die Berufsbildung auch gegenüber schulischen und akademischen Alternativen weiterhin gut halten

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