Metabolisches Profiling mittels NMR-Spektroskopie zur Vorhersage einer zukünftigen Proteinurie bei Diabetikern mit chronischer Nierenerkrankung

Abstract

Die diabetische Nephropathie (DN) ist eine schwerwiegende Komplikation des Diabetes, die durch Veränderungen in Struktur und Funktion der Nieren verursacht wird und zu einer drastisch erhöhten Morbidität und Mortalität führt. Ungefähr ein Drittel aller Typ 1 und Typ 2 Diabetiker erkranken wiederum an diabetischer Nephropathie. Dies betont die Wichtigkeit diagnostischer Biomarker für die Früherkennung der DN. Daher war das Ziel dieser Promotionsarbeit mögliche Biomarker für Proteinurie im Plasma und Urin mittels NMR-Spektroskopie zu identifizieren. Die dafür verwendeten Biomaterialien der 223 ausgewählten Patienten stammen aus dem Pool der GCKD-Studie. Es wurden zwei Gruppen gebildet (Gruppe „MIT“: Patienten weisen nach 4 Jahren eine Proteinurie auf; Gruppe „OHNE“: Patienten weisen keine Proteinurie nach 4 Jahren auf) und statistisch miteinander verglichen. Im ersten Teil der Arbeit wurden die Plasma-Spektren zum Baselinezeitpunkt 0 auf 25 im Blut vorkommende Metaboliten mit Hilfe der Software Chenomx quantifiziert und p-Werte ermittelt. Die Konzentrationen von Kreatinin lag in der Gruppe MIT signifikant höher, von Phenylalanin signifikant niedriger als in der Gruppe OHNE (p=0,027 respektive 0,018), die allerdings nach der Korrektur für multiples Testen nach der Methode von Benjamini und Hochberg kein Signifikanzniveau mehr erreichten (Kreatinin: 0,26; Phenylalanin: 0,26). Im zweiten Teil der Arbeit wurden die Urin-Spektren zum Baselinezeitpunkt 0 im Sinne einer Screeningstudie mit der Software AMIX analysiert und unspezifisch im gesamten erfassten Spektrum nach signifikanten Unterschieden zwischen den beiden Gruppen im Bucketingverfahren gesucht. 12 von 900 Buckets wurden nach dem durchgeführten T- Test als signifikant abweichend angesehen, erreichten jedoch nach der Korrektur für multiples Testen (p-Wert=0,9981 für alle Buckets) kein Signifikanzniveau mehr. Potenzielle mit diesen Spektralbereichen korrelierende Metaboliten (Analyse mit Chenomx) waren Methylhydantoin und Dimethylamin. Abschließend lässt sich bemerken, dass in unserer Studie lediglich Trends zu beobachten waren, die jedoch interessante Marker für größer angelegte prospektive Studien aufzeigen, um deren Stellenwert genau zu etablieren

    Similar works