Der Effekt von Stress auf die Übernahmeperformanz beim hochautomatisierten Fahren

Abstract

Während die beeinträchtigende Wirkung von Stress auf die Sicherheit im Straßenverkehr in Studien zum manuellen Fahren bereits belegt wurde, ist die Rolle von Stress auf die Übernahmeperformanz beim hochautomatisierten Fahren noch unbekannt. Daher untersuchte die vorliegende Masterarbeit die Fragestellung, inwieweit sich verschiedene Stresslevel auf die Übernahmeperformanz auswirken. Hierzu wurde eine Fahrsimulatorstudie mit 30 Teilnehmenden am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig durchgeführt. Das Stressniveau der Probanden wurde mittels vier Versuchsbedingungen variiert, in denen die Probanden ohne Zeitdruck (WorkloadBedingung), unter Zeitdruck Herausforderungs-Bedingung) oder mit Zielblockierung unter Zeitdruck (Frustrations-Bedingung) eine Abwandlung der Surrogate Reference Task während des hochautomatisierten Fahrens ausführen sollten. Zusätzlich gab es eine Kontrollbedingung ohne Zweitaufgabe. Im Anschluss an das hochautomatisierte Fahren mit/ohne Zweitaufgabe mussten die Probanden die Kontrolle über das Fahrzeug nach Aufforderung übernehmen. Die Zweitaufgabe erhöhte das Stressempfinden sowie positive bzw. negative Affekte in der Herausforderungs- bzw. Frustrations-Bedingung. Im Hinblick auf die Übernahmeperformanz ergab sich, dass die Probanden in der HerausforderungsBedingung signifikant länger brauchten, um ihren Blick auf die Straße zu richten. Ausbleibende Effekte für die Frustrations-Bedingung auf die Übernahmeperformanz könnten damit erklärt werden, dass das induzierte Niveau an Distress und Frustration relativ gering war und somit nicht ausgereicht hat, um einen leistungsmindernden Effekt von Stress zum Vorschein zu bringen. Weitere Forschung mit höheren Stressniveaus ist erforderlich

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