Der folgende Beitrag greift die Forderung nach einem stärkeren deutschen Engagement zugunsten einer neuen Qualität der Kooperation mit belarussischen Akteuren jenseits der Dichotomie von Zivilgesellschaft und Staat auf und skizziert ein Programm zur Förderung europäischer Hochschulentwicklung. Dieses könnte von der Europäischen Humanistischen Universität in Vilnius aus gemeinsam mit Partnern in Belarus, Litauen, Polen und Deutschland neue Methoden transnationaler Lehre und Forschung weiterentwickeln und vermitteln. Eine stärker vernetzte belarussische Bildungslandschaft wird dabei als konstituierender Teil einer stärker autonom handelnden Zivilgesellschaft verstanden, von der in Zukunft wichtige Impulse für Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Kultur in Belarus ausgehen

Ackermann, Felix

German

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www.ssoar.infoTransnationale Hochschulentwicklung als Chance:Östliche Partnerschaft, Bologna und BelarusAckermann, FelixVeröffentlichungsversion / Published VersionZeitschriftenartikel / journal articleEmpfohlene Zitierung / Suggested Citation:Ackermann, F. (2012). Transnationale Hochschulentwicklung als Chance: Östliche Partnerschaft, Bologna undBelarus. Belarus-Analysen, 7, 2-5. https://doi.org/10.31205/BA.007.01Nutzungsbedingungen:Dieser Text wird unter einer CC BY-NC-ND Lizenz(Namensnennung-Nicht-kommerziell-Keine Bearbeitung) zurVerfügung gestellt. Nähere Auskünfte zu den CC-Lizenzen findenSie hier:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.deTerms of use:This document is made available under a CC BY-NC-ND Licence(Attribution-Non Comercial-NoDerivatives). For more Informationsee:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0BELARUS-ANALYSEN NR. 7, 26.06.2012 2ANALYSETransnationale Hochschulentwicklung als Chance:  Östliche Partnerschaft, Bologna und BelarusVon Felix Ackermann, VilniusZusammenfassungDer folgende Beitrag greift die Forderung nach einem stärkeren deutschen Engagement zugunsten einer neu-en Qualität der Kooperation mit belarussischen Akteuren jenseits der Dichotomie von Zivilgesellschaft und Staat auf und skizziert ein Programm zur Förderung europäischer Hochschulentwicklung. Dieses könnte von der Europäischen Humanistischen Universität in Vilnius aus gemeinsam mit Partnern in Belarus, Litauen, Polen und Deutschland neue Methoden transnationaler Lehre und Forschung weiterentwickeln und ver-mitteln. Eine stärker vernetzte belarussische Bildungslandschaft wird dabei als konstituierender Teil einer stärker autonom handelnden Zivilgesellschaft verstanden, von der in Zukunft wichtige Impulse für Verän-derungen in Politik, Wirtschaft und Kultur in Belarus ausgehen.Bildung als Ausweg aus der Isolation? Die Europäische Nachbarschaftspolitik und BelarusBelarus ist heute das einzige größere Land Europas das nicht am Bologna-Prozess teilnimmt. Der graue Fleck auf der Bologna-Karte ist Sinnbild für beides: Die durch das autoritäre Regime gewollte Isolation der belarussischen Bildungslandschaft und das Scheitern der Östlichen Partnerschaft (ÖP). Dabei hatte Bela-rus als Land schon bei seiner Aufnahme 2009 eine Sonderrolle: Es wurde in die Östliche Partnerschaft aufgenommen, obwohl es schon damals die gestellten Bedingungen nicht erfüllte. Gleichzeitig wurde Bela-rus kein Assoziierungsabkommen mit der EU in Aus-sicht gestellt. Aljaksandr Lukaschenka nutzte die stra-tegische Schwäche der EU aus und führte seine Politik des geopolitischen Ausspielens von Russland und EU bis zur brutalen Niederschlagung der Demonstratio-nen im Dezember 2010 fort.Die westlichen Bemühungen im Rahmen der ÖP einen Kommunikationskanal mit seinem Regime offen-zuhalten galten bereits zuvor als gescheitert. Die Füh-rung in Minsk sagte dann nach einem Sommer der Repressionen im September 2011 die Teilnahme am Gipfeltreffen der Östlichen Partnerschaft in Warschau ab. Damit machte sie deutlich, dass sie trotz wirtschaft-licher Schwierigkeiten nicht an einer engeren Zusam-menarbeit zu den Bedingungen der EU interessiert ist, da mehr Demokratie, Menschenrechte und Marktwirt-schaft Aljaksandr Lukaschenkas Machtbasis bedrohen würden. Auch die anhaltende Wirtschafts- und Wäh-rungskrise führte nicht zu einer Annäherung zwischen EU und Belarus. Stattdessen wurde 2012 die Koopera-tion mit Russland und Kasachstan in Form des neuen eurasischen Wirtschaftsraums gestärkt. Russisches Kapital sorgte für eine kurzfristige Stabilisierung der ökonomischen Situation in Minsk sowie für eine fort-schreitende Privatisierung belarussischer Betriebe durch russische Investoren.Damit bestätigt sich die im Januar 2012 vorgelegte Analyse einer Expertengruppe deutscher Politiker: Die ÖP war bisher weitgehend ineffektiv und Belarus nimmt in der Gruppe der Zielländer weiterhin eine besondere Position ein. Die Schlussfolgerungen decken sich weit-gehend mit den Vorschlägen von Anais Marin, die Ende 2011 die offensive Eröffnung eines dritten Pfades zwi-schen der Exklusion des Regimes und der Inklusion der Zivilgesellschaft forderte (s. Lesetipps). Beide Positionen gehen davon aus, dass eine Demokratisierung eher durch die Praxis der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen belarussischen Akteuren erreicht wird, als durch das aus-schließliche Knüpfen von Bedingungen an eine Koope-ration mit der staatlichen Führung in Minsk. Dennoch sollten grundlegende Prinzipien wie Bürgerbeteiligung und Transparenz in den Prozess eingebracht werden. Dieser werde dann erfolgreich sein, wenn gemeinsame Interessen in den Bereichen Produktion, Infrastruktur und Handel definiert und mit konkreten Projekten ver-wirklicht werden.Denkt man nun die Herausforderungen einer erneuerten ÖP und den Bologna-Prozess zusammen, so zeigt sich die Möglichkeit, gerade im Bildungswe-sen einen Teil der bestehenden und künftigen belarus-sischen Elite in Kommunikations- und Kooperations-prozesse auf den Ebenen unterhalb der Staatsführung einzubeziehen. So wie die belarussische Wirtschaft mittelfristig auf Modernisierungsimpulse von außen angewiesen ist, kann auch die belarussische Wissen-schaft auf Dauer nur durch eine stärkere Vernetzung Anschluss an globale Entwicklungen behalten. Derzeit verstärken sowohl der Ausschluss aus dem Bologna-Prozess als auch die Krise der Östlichen Partner-schaft die Isolation weiter Teile der belarussischen Wissenschaftslandschaft.BELARUS-ANALYSEN NR. 7, 26.06.2012 3Die belarussische Bildungslandschaft zwischen Repression und Reform, Isolation und KooperationIn der Republik Belarus existieren heute nur noch verein-zelte Rückzugsräume akademischer Freiheit. Die Univer-sitäten sind direkt dem Bildungsministerium in Minsk untergeordnet. Die formell bestehende akademische Selbstverwaltung wird ebenso imitiert und missachtet wie das Recht auf freie Wahlen zum Parlament oder des Präsidenten auf Republikebene. Der Mangel an akade-mischer Freiheit geht aber nicht nur auf die Bürokratie eines autoritären Staatswesens zurück. Die flächende-ckende Einführung einer von Aljaksandr Lukaschenkas Staatsideologen konzipierten Mischung aus sowjetischen, populistischen und postsozialistischen Elementen führte einerseits zum Erstarken derjenigen Wissenschaftler, die das Regime aktiv tragen. Andererseits sind heute viele Akteure in der belarussischen Wissenschaftsland-schaft soweit von der gängigen Praxis enttäuscht, dass sie potenzielle Akteure von Veränderung sind.Besonders groß ist die Unzufriedenheit in den Geis-teswissenschaften. Ganze Generationen von Akademi-kern können sich nicht promovieren oder habilitieren, weil die entsprechenden Kontrollgremien entweder aktiv Themen jenseits des staatlichen Kanons verhindern oder Angst vor Abweichungen haben. Immer wieder werden Wissenschaftler Opfer politischer Repressionen, weil sie entweder bestimmte Themen aufgegriffen haben oder sich außerhalb der Hochschule politisch für die Oppo-sition engagiert haben.Gleichzeitig hat auch in Belarus die Vermarktlichung der Wissenschaft eingesetzt. Nur noch ein Teil der Studi-enplätze wird vom Staat voll finanziert. Nach der bereits erfolgten Verkürzung der Schulzeit von zwölf auf elf Jahre, werden zurzeit im gesamten Land Maßnahmen zur Einsparung von Lehrkräften und Forschungsstellen umgesetzt: Die bereits für Herbst 2012 geplante Ver-kürzung des fünfjährigen Diplomstudiengangs auf vier Jahre lässt sich als formelle Entwicklung in Richtung des Bologna-Bachelors deuten. Sie ermöglicht aber auch große Einsparungen bei Lehraufträgen. Die Akademie der Wissenschaften in Minsk arbeitet derzeit am größten Umbau seit Jahrzehnten – besonders betroffen von den geplanten Kürzungen sind die Geisteswissenschaften. Da weiterhin fast alle Arbeitsplätze an den Hochschulen direkt vom Staat kontrolliert werden, tragen die meis-ten Wissenschaftler die Veränderungen ohne Protest. Die Konsequenz ist eine weitreichende Isolation der belarussischen Bildungslandschaft. Sie ist die Folge einer innerbelarussischen Dynamik aus Kontrolle, Angst und Verboten, die nur selten offengelegt werden. So funktio-niert in den einzelnen Institutionen ein wohl austarier-tes System der Selbstzensur von unten und der Bevor-mundung von oben. Dabei sind die Grenzen zwischen oben und unten in Bezug auf soziale Absicherung, Ein-kommen und Anerkennung fließend und nicht beson-ders ausgeprägt.Statt in der Mitte Europas Impulse aufzunehmen, zu verarbeiten und weiterzugeben oder eigene zu ent-wickeln, befindet sich die Wissensproduktion in Bela-rus heute an der äußersten Peripherie west- und ostmit-teleuropäischer Diskurse. Zwar ist die Vernetzung mit Akteuren in Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion größer. Aber auch in Bezug auf Mos-kau liegt Minsk an der Peripherie.Die EHU in Vilnius als Labor und Vermittler partizipativer WissensbildungNach ihrer Schließung durch das Minsker Bildungsmi-nisterium wurde die Europäische Humanistische Uni-versität 2005 in Vilnius als litauische Privathochschule akkreditiert. Im litauischen Exil studieren heute 600 junge Belarussen Kultur-, Medien oder Rechtswissen-schaften. 1200 weitere absolvieren von Minsk, Homel, Wizebsk und anderen belarussischen Städten aus ein Fernstudium mit kurzen Präsenzphasen in Vilnius. Da weit über die Hälfte der Studierenden und Absolven-ten fest in Belarus verankert ist und mehr als 80 % der Dozenten dauerhaft in Belarus lebt, ist die EHU trotz ihres Exilstatus weiterhin als fester Teil der belarussi-schen Bildungslandschaft zu betrachten.Schon nach ihrer Gründung im Jahr 1992 war die Hochschule in Minsk ein Labor für neue Formen der Lehre und Forschung. Gemeinsam mit Partnern in Bela-rus, Polen, Frankreich, Deutschland, Norwegen und Amerika wurden neue Studienprogramme auf den Weg gebracht und ein alternatives geisteswissenschaftliches Curriculum entwickelt, dessen Schwerpunkt auf den philosophischen Grundlagen europäischer Werte liegt.Dabei arbeitete die EHU noch 2002 gemeinsam mit dem Minsker Bildungsministerium und der Belarussi-schen Staatlichen Hochschule an einem Pilotprojekt zur Überführung einzelner Studiengänge zum Bologna-Modell. Die Entscheidung des Bildungsministeriums, diesen Versuch abzubrechen und weiterhin ausschließ-lich fünfjährige Diplomstudiengänge anzubieten, ging zeitlich einher mit vermehrten administrativen Schi-kanen gegen die EHU, die 2004 zur Schließung der Hochschule führten.Da die meisten Studiengänge der EHU zu diesem Zeitpunkt an die Bologna-Vorgaben angepasst waren, konnte die Hochschule 2005 ihre Arbeit als litauische Privathochschule mit geringen Anpassungen fortsetzen. Heute stellt sie die einzige funktionierende Alternative zu belarussischen Hochschulen in der Region dar, die ein Bologna-kompatibles Studium in belarussischer, russi-BELARUS-ANALYSEN NR. 7, 26.06.2012 4scher und englischer Sprache anbietet. Trotz des großen Anteils von belarussischen Lehrkräften und Studieren-den ist die EHU bereits heute ein internationales Pro-jekt: Durch die tägliche Forschungsarbeit in mehreren Sprachen sowie die intensive Zusammenarbeit von Lehr-kräften aus über 12 Ländern in diversen Präsenz- und Fernstudiengängen ist die EHU weiterhin ein Labor – nun mit einem Schwerpunkt auf europäische Hochschul-entwicklung in einem regionalen, transkulturellen Rah-men. Gleichzeitig ist die EHU durch die Mehrzahl der in Belarus lebenden Lehrkräfte und die vielen berufsbeglei-tenden Fernstudenten stark in die belarussische Gesell-schaft eingebunden. Genau in dieser Scharnierwirkung besteht schon heute die Stärke der Hochschule im Exil.Die Finanzierung der EHU wird derzeit zu etwa einem Viertel aus Gebühren und zu drei Vierteln durch die Europäische Kommission, mehrere europäische Regierungen sowie eine Vielzahl amerikanischer För-derer gesichert. Der Deutsche Akademische Austausch-dienst förderte die EHU in Minsk und seit 2011 auch in Vilnius durch eine Langzeitdozentur, die am Zentrum für Deutschlandstudien angesiedelt ist. Das Zentrum entwickelt derzeit ein Zertifikat für Deutschland- und Europastudien. Das zusätzliche Qualifikationsangebot wird von Gastdozenten in deutscher Sprache angeboten und richtet sich an belarussische und litauische Studie-rende in Vilnius. Darüber hinaus unterstützt das Zen-trum belarussische Forscher bei der Suche nach Part-nern und Förderern. Es richtet öffentliche Diskussionen, Buchpräsentationen sowie Ausstellungen aus.Ausgehend von bestehenden Ideen und Initiativen könnte an der EHU dank einer verstärkten Unterstüt-zung seitens der Bundesrepublik Deutschland ein Forum für europäische Hochschulentwicklung entstehen. Die-ses nimmt methodische und inhaltliche Impulse aus Belarus sowie der gesamten Region auf und vermittelt neu gewonnene transnationale Wissensbildungsstrate-gien. Dafür ist Vilnius vorübergehend ein idealer Stand-ort, wobei das Forum perspektivisch in Minsk tätig wer-den sollte, sobald die EHU dorthin zurückkehrt.Konsequenzen für die deutsche Politik: Europäische Bildung ermöglichen, erforschen und weiterentwickeln1. Dank der bestehenden Präsenz des Deutschen Akade-mischen Austauschdiensts sowie durch Programme des Deutschen Historischen Instituts in Warschau, der Gerda Henkel Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Alexan-der von Humboldt Stiftung, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie weiterer deutscher Akteure gibt es schon heute Angebote, die einzelnen, exzel-lenten Studierenden und Forschern aus Belarus Koopera-tionen und Gastaufenthalte in Deutschland ermöglichen.Um ein deutliches Signal an die in der belarussischen Hochschulbildung tätigen Akteure zu senden, könnte Deutschland die für Belarus bestehenden Förderange-bote ausbauen und stärker als bisher mit den Aktivitä-ten der europäischen Nachbarn wie Polen koordinie-ren. Ziel eines verstärkten Engagements wäre trotz der politischen Situation, weiter Netzwerke für zukünftige Kooperationen zu knüpfen und einen wissenschaftlichen Austausch auf mittlerer und unterer Ebene mit möglichst vielen Akteuren fortzuführen und auszubauen.2. Die Europäische Humanistische Universität erfüllt als belarussische Exiluniversität eine Vermittler-rolle zwischen der EU und Belarus. In Vilnius könnte mit deutscher Unterstützung ein Forum für Europäi-sche Hochschulentwicklung entstehen. Das Forum son-diert das in Ostmitteleuropa akquirierte Wissen über den Bologna-Prozess kritisch und bündelt es zu Metho-den für den Einsatz in der Praxis, die einen wichtigen Impuls für die Entwicklung in Belarus geben.Die Kooperation der EHU mit weiteren Univer-sitäten in Litauen, Lettland, Polen, Deutschland und perspektivisch auch in Belarus würde interinstitutio-nell verankerte Forschungsprojekte zur Europäisierung der Bildung auf den Weg bringen. Die daraus resultie-rende Entwicklung und Vermittlung neuer Methoden transnationaler Hochschuldidaktik würde Impulse in die Region senden und Belarus in einem breiter ange-legten Prozess berücksichtigen.3. Mittelfristiges Ziel muss sein, dass Belarus dem Bologna-Prozess beitritt. Er bietet eine Vielzahl von erprobten Instrumenten, um die bestehende Isolation von Belarus im Bezug auf die Vernetzung und Weiter-entwicklung der Wissenschaften zu verringern und bela-russische Kollegen stärker in transnationale Projekte einzubinden. Ein Versuch, die Östliche Partnerschaft mit neuem Leben jenseits der Dichotomie von Zivilge-sellschaft und Politik zu erfüllten, sollte dieses Ziel auf die Agenda setzen und Bildung als essenzielle Voraus-setzung der Stärkung von Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit berücksichtigen.Voraussetzung für die Aufnahme von Belarus in den Bologna-Prozess sollte die Wiederherstellung Akademi-scher Freiheit als Grundvoraussetzung wissenschaftli-cher Arbeit sein.Dazu ist ein Ende der Repressionen gegen Wissen-schaftler und Studierende notwendig, die von der offi-ziellen belarussischen Staatsideologie abweichende Posi-tionen vertreten. Um diese Freiheit zu gewährleisten, müsste die Eigenverantwortlichkeit belarussischer Uni-versitäten gestärkt werden.Informationen zum Autor und Lesetipps finden Sie auf der nächsten Seite.BELARUS-ANALYSEN NR. 7, 26.06.2012 5Anm.: Der Beitrag geht auf die Ergebnisse eines Workshops am Zentrum für Deutschlandstudien der Europäischen Humanistischen Universität in Vilnius am 29. März 2012 sowie einen Vortrag am 4. Mai 2012 in der Berliner Reprä-sentanz der Bertelsmann-Stiftung zurück. Die darin geäußerten Ansichten sind allein Meinung des Autors.Über den Autor: Dr. Felix Ackermann lehrt seit November 2011 als Langzeitdozent des Deutschen Akademischen Austauschdiensts an der Europäischen Humanistischen Universität in Vilnius. Lesetipps:• Markus Meckel u. a.: Deutsche Außenpolitik und Östliche Partnerschaft. Positionspapier der Expertengruppe Östliche Partnerschaft, in: DGAPstandpunkt No 1 / 2012, S. 1–4.• Anais Marin: Saving what can be: what the Eastern Partnership could (still) bring to Belarus, in: Eastern Partner-ship Review No. 3 / 2011, S. 4–16.TABELLEN UND GRAFIKEN ZUM TEXTHochschulen und Forschung & EntwicklungGrafik 1:  Entwicklung der Anzahl der Studierenden in Belarus 1995–20120 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000 350.000 400.000 450.000 500.000 Anzahl der Studierenden pro 10.000 Einwohner Studierende Studierende Anzahl der Studierenden pro 10.000 Einwohner (rechte Skala) Quelle: Staatliches Statistikamt, http://belstat.gov.by/homep/ru/indicators/uroven.phpTabelle 1: Hochschulen und Studierende1995/ 962000/ 012001/ 022002/ 032003/ 042004/ 052005/ 062006/ 072007/ 082008/ 092009/ 102010/ 112011/ 12Hochschul-einrichtun-gen59 57 58 58 59 55 55 55 53 53 53 55 55*Studierende 197.400 281.700 301.800 320.700 337.800 362.900 383.000 396.900 413.700 420.700 430.400 442.900 445.600Anzahl der Studierenden pro 10.000 Einwohner (rechte Skala)194 283 305 326 346 374 398 414 433 442 453 467 470*davon 45 staatliche und 10 privateQuelle: Staatliches Statistikamt, http://belstat.gov.by/homep/ru/indicators/uroven.php

Transnationale Hochschulentwicklung als Chance: Östliche Partnerschaft, Bologna und Belarus

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