Geister versammeln:Vorwort

Abstract

Bereits zu Beginn seiner Abhandlung »Das Unheimliche« (1919) weist Sigmund Freud darauf hin, dass »dies Wort nicht immer in einem scharf zu bestimmenden Sinne gebraucht wird«. Entsprechend charakterisiert sich für Freud das Unheimliche durch eine Vielzahl an schwer zu fassenden Eigenschaften: Es bezeichnet eine seltsame Nähe zwischen Wissen und Nichtwissen, erscheint als etwas Vertrautes in fremder Gestalt oder als etwas Fremdes mit vertrauten Eigenschaften. Diese Unfassbarkeit und Definitionsresistenz führt Freud implizit darauf zurück, dass das Unheimliche als »abseits liegendes« Thema vom ästhetischen Fachdiskurs weitgehend vernachlässigt wurde.Martin Doll und Rupert Gaderer, »Geister versammeln: Vorwort«, in Phantasmata: Techniken des Unheimlichen, hg. v. Martin Doll, Rupert Gaderer, Fabio Camilletti und Jan Niklas Howe, Cultural Inquiry, 3 (Wien: Turia + Kant, 2011), S. 9–17 <https://doi.org/10.25620/ci-03_01

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