Initiativthema "One Health" in der Entwicklungszusammenarbeit

Abstract

Gesundheit ist nicht nur Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben, sondern auch essenziell für die gesellschaftliche und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in unseren Partnerländern. Die gegenwärtige COVID-19 Pandemie zeigt, welche Gefahren von Infektionskrankheiten ausgehen. Der Erreger der Pandemie SARS-CoV-2 gibt auch einen Hinweis auf die Bedeutung zoonotischer, also zwischen Tier und Mensch übertragbarer, Krankheiten. Es ist zu erwarten, dass diese Art von Erregern in der Zukunft noch häufiger auftreten wird. Eine wachsende Weltbevölkerung, Klimawandel, steigende Mobilität, Vordringen des Menschen in bisher unberührte Lebensräume, industrielle Landwirtschaft und Nutztierhaltung sind Faktoren, die das Risiko für das Entstehen bzw. für eine schnelle Ausbreitung von Krankheitserregern erhöhen. Darüber hinaus nehmen Antimikrobielle Resistenzen (AMR) zu. Multiresistente Keime können durch jede Anwendung von antimikrobiellen Substanzen entstehen. Sie werden aber vor allem durch die unsachgemäße Anwendung begünstigt. Bereits jetzt werden weltweit mehr als 500.000 Fälle mit resistenten Tuberkulose-Erregern jährlich gemeldet. Wenn gegen AMR nichts unternommen wird, besteht nicht nur die Gefahr, dass die Bekämpfung der Tuberkulose - weltweit die tödlichste Infektionskrankheit - extrem erschwert wird, sondern auch sogenannte Bagatellinfekte nicht mehr behandelbar sein werden. Um diese Gesundheitsrisiken einzudämmen, bedarf es auch in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) neuer Handlungsansätze

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