Die vorliegende Arbeit behandelt die Wechselwirkungen zwischen den baulogistischen Anforderungen der Ausführung von Fassadenbauleistungen und deren Berücksichtigung in Planung und Integration in den Bauablauf von Hochhäusern mit Vorhangfassaden in innerstädtischen Lagen.
Obwohl es sich augenscheinlich zunächst um eine baubetriebliche oder bautechnologische Fragestellung handelt, werden Aspekte und Mechanismen der Projektorganisation, also der Projektaufbauorganisation und der Projektablauforganisation, berücksichtigt. Denn das baustellenbezogene Querschnittsthema Baulogistik bietet viele Möglichkeiten, die Realisierungsphase eines Bauwerks im Interesse des Auftraggebers so zu gestalten, dass seine Projektziele erreicht werden.
Da das Gewerk Fassade das Leitgewerk der Ausbauphase ist, bietet es sich an, an dieser Stelle eine Verbesserung des Produktionsablaufs zu erwirken. Die Herstellung der Gebäudehülle ist grundsätzlich Voraussetzung, dass Folgegewerke beginnen können. Es liegt demnach im Interesse des Auftraggebers, dass dieser Vorgang in möglichst kurzer Zeit abgeschlossen wird. Und gerade das baubetriebliche Handlungsfeld der Baulogisitik bietet hierfür einen großen Gestaltungsspielraum.
Zur Erfassung und Beschreibung der Ausgangssituation erfolgte eine Bestandsaufnahme in Form einer morphologischen Bauprojekttypanalyse aus der zunächst Hypothesen abgeleitet werden, die im Wesentlichen nach Auswertung von leitfadengestützter Expert*inneninterviews bestätigt wurden. Aus den Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der Expert*inneninterviews wird das Prozessmodell der Baulogistik um Handlungs- und Gestaltungsoptionen für Auftraggeber, Fassaden- und Objektplaner, Baulogistikplanern und -dienstleister, sowie Ausführende Unternehmen, erweitert