Kontinuität und Wandel der Zielgebietspräferenzen und Motive älterer Binnenwanderer

Abstract

Der Vergleich aktueller mit früheren Binnenwanderungsmustern älterer Menschen soll klären, inwieweit deren Zielgebiete und Migrationsmotive angesichts des Strukturwandels des Alters und zunehmender Übergänge von Babyboomern in den Ruhestand eher von Trendfortsetzungen oder -veränderungen geprägt sind. In der Zeitreihenbetrachtung haben sowohl die Standortverbundenheit der Zielgruppe als auch die Distanzempfindlichkeit überregionaler Ruhesitzwanderungen nach wie vor Bestand. Modifizierungen zeigen sich hingegen im Rahmen von interregionalen Verflechtungsanalysen: In Westdeutschland haben sich die ehemaligen Zielgebiete der älteren Fortzügler aus den Metropolen und Großstädten von den angrenzenden Umlandregionen zunehmend in periurbane und ländliche Räume verlagert. Demgegenüber verzeichnen ostdeutsche Städte Wanderungsgewinne, z. T. auch aus Rückwanderungen an den vertrauten Herkunftsort. Mit den wohnbedingten und netzwerkorientierten Motiven behalten die klassischen Umzugsdeterminanten ihren hohen Stellenwert. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen weisen sie aktuell jedoch ein deutlich vielfältigeres Begründungsspektrum auf

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