Die BAMF-Kurzanalyse 4|2020 gibt für die Gruppe der Geflüchteten einen Überblick, welche individuellen fluchtspezifischen Faktoren einen Einfluss auf den Erwerb der deutschen Sprache haben. Als thematische Schwerpunktveröffentlichung basiert die Kurzanalyse auf dem Forschungsbericht 33, welcher als Zwischenbericht I zum Projekt Evaluation der Integrationskurse (EvIk) im September 2019 veröffentlicht wurde. Die Autorinnen der Kurzanalyse haben hierfür 21 qualitative Interviews mit Integrationskursteilnehmenden, Vertreterinnen und Vertretern von Integrationskursträgern und Lehrkräften sowie Daten der IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten 2016 und 2017 analysiert. Ziel war es, aufzuzeigen, welche möglichen individuellen Voraussetzungen den Prozess des Deutscherwerbs bei Geflüchteten nachteilig beeinflussen. Zu diesen nachteiligen Voraussetzungen zählen die sozio-ökonomische Struktur, die Familienkonstellation sowie die Gesundheits- und Wohnsituation. Insgesamt zeigt sich, dass nachteilige fluchtspezifische Voraussetzungen nicht auf alle Geflüchteten gleich oder gleich häufig zutreffen. Gerade aber wenn diese nachteiligen Voraussetzungen bestehen und gegebenenfalls auch kumuliert auftreten, wirken sie sich - je nach Konstellation - durchaus bedeutsam auf den Spracherwerb und somit auch auf die gesamte gesellschaftliche Teilhabe aus.The Brief Analysis 4|2020 conducted by the Federal Office for Migration and Refugees provides an overview of the individual factors specific to forced migration that impact language acquisition for the group of refugees. The Brief Analysis is based on Research Report 33 which was published as Interim Report I for the project entitled "Evaluation of the Integration Courses" (EvIk) in September 2019. The authors of the Brief Analysis analysed 21 qualitative interviews with integration course participants, representatives of integration course providers and teachers as well as data from the IAB-BAMF-SOEP refugee survey carried out in 2016 and 2017 as is to shed light on the possible individual prerequisites likely to have a negative impact on the language acquisition process for the group of refugees. These unfavourable conditions include socio-economic and family structures, health status and housing situation. The analyses show that unfavourable conditions specific to forced migration do not apply to all refugees in equal measure or with equal frequency. However, precisely when these unfavourable conditions exist and even more so when they occur cumulatively, they have - depending on the constellation - a significant effect on language acquisition and thus on the entire social participation