Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung des Risikos des Entstehens von Bienenvergiftungen durch insektizidhaltigen Staubabrieb beim Anbau von Raps und Mais. Zur Quantifizierung der Beizstaubabdrift nach Mais- und Rapsaussaat wurde analysiert, welche Rückstände in Nichtzielgebiete und blühende Nachbarkulturen gelangen. Parallel dazu wurden die Exposition und Auswirkungen auf Bienen unter realistischen Freiland- aber auch in Halbfreilandbedingungen in einem Worst-Case-Szenario experimentell geprüft. Im Rahmen der Arbeit wurden neuartige, praktikable Prüfmethoden mit feldrealistischer Beizstaubabdrift, manueller sowie maschineller Applikation von Beizstäuben entwickelt. Es zeigte sich, dass die abgeriebene Menge in Verbindung mit dem Wirkstoffgehalt des abgeriebenen Beizstaubs maßgeblicher Einflussfaktor für die Exposition und Auswirkung auf Bienen ist. Im Feldrandbereich traten die höchsten Kontaminationen auf, die Deposition nahm kontinuierlich mit der Entfernung zur gesäten Fläche ab. Benachbarte Pflanzen besitzen unterschiedliche Filterwirkung, blühender Raps zeigte höhere Filterwirkung als Senf. Die Mortalität adulter Bienen ist eng korreliert mit der Beizstaubabriebfestigkeit und dem Wirkstoffgehalt der abgeriebenen Stäube. Sehr starke Mortalität adulter Bienen wurde nach Aussaat von Mais, in einzelnen Versuchen und in geringerem Umfang auch nach Rapsaussaat beobachtet. Es wurden jedoch weder Puppenmortalität noch Auswirkungen auf Volks- und Brutentwicklung festgestellt. Nektar hat nur einen geringen Anteil an der Schadwirkung, nur selten traten erhöhte Rückstände auf. Hauptursächlich für die Mortalität ist die Kontamination mit Partikeln über die Körperoberfläche und das Haarkleid sowie durch aktives oder passives Aufsammeln von Partikeln und Vermischung mit Blütenpollen. In gesammelten Pollenhöschen sowie in Waben eingelagertem Pollen wurden oft sehr hohe Rückstände nachgewiesen. Der Verzehr von eingelagertem kontaminiertem Pollen kann zu einer über mehrere Wochen erhöhter Mortalität führen. Die teils sehr hohe Variabilität der Einzelproben lässt auf einen individuell sehr unterschiedlichen Staubpartikelanteil im Sammelgut schließen. Effekte auf die Mortalität von Bienen können unter Halbfreilandbedingungen wesentlich sensitiver erfasst werden. Bei gleicher Wirkstoffmenge bewirkt Staubexposition stärkere Effekte auf Bienen als Spritzmittelausbringung. Dies wird erklärt durch die Formstabilität und längere Oberflächenverfügbarkeit der Partikel, und begründet die Notwendigkeit einer spezifischen Risikoabschätzung für die Auswirkungen von Beizstäuben auf Bienen. Es ist unumgänglich, realistische Grenzwerte für alle relevanten Kulturen festzulegen und deren Einhaltung in der Praxis engmaschig zu kontrollieren. Die hier vorgestellten neuartigen Prüfmethoden und die gewonnene Datenbasis dienen als Grundlage für weiterführende wissenschaftliche Untersuchungen und die Richtlinienentwicklung mit dem übergeordneten Ziel, ausschließlich sichere Anwendungen von Saatutbeizungen zu gewährleisten und Bienen zu schützen.Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung des Risikos des Entstehens von Bienenvergiftungen durch insektizidhaltigen Staubabrieb beim Anbau von Raps und Mais. Zur Quantifizierung der Beizstaubabdrift nach Mais- und Rapsaussaat wurde analysiert, welche Rückstände in Nichtzielgebiete und blühende Nachbarkulturen gelangen. Parallel dazu wurden die Exposition und Auswirkungen auf Bienen unter realistischen Freiland- aber auch in Halbfreilandbedingungen in einem Worst-Case-Szenario experimentell geprüft. Im Rahmen der Arbeit wurden neuartige, praktikable Prüfmethoden mit feldrealistischer Beizstaubabdrift, manueller sowie maschineller Applikation von Beizstäuben entwickelt. Es zeigte sich, dass die abgeriebene Menge in Verbindung mit dem Wirkstoffgehalt des abgeriebenen Beizstaubs maßgeblicher Einflussfaktor für die Exposition und Auswirkung auf Bienen ist. Im Feldrandbereich traten die höchsten Kontaminationen auf, die Deposition nahm kontinuierlich mit der Entfernung zur gesäten Fläche ab. Benachbarte Pflanzen besitzen unterschiedliche Filterwirkung, blühender Raps zeigte höhere Filterwirkung als Senf. Die Mortalität adulter Bienen ist eng korreliert mit der Beizstaubabriebfestigkeit und dem Wirkstoffgehalt der abgeriebenen Stäube. Sehr starke Mortalität adulter Bienen wurde nach Aussaat von Mais, in einzelnen Versuchen und in geringerem Umfang auch nach Rapsaussaat beobachtet. Es wurden jedoch weder Puppenmortalität noch Auswirkungen auf Volks- und Brutentwicklung festgestellt. Nektar hat nur einen geringen Anteil an der Schadwirkung, nur selten traten erhöhte Rückstände auf. Hauptursächlich für die Mortalität ist die Kontamination mit Partikeln über die Körperoberfläche und das Haarkleid sowie durch aktives oder passives Aufsammeln von Partikeln und Vermischung mit Blütenpollen. In gesammelten Pollenhöschen sowie in Waben eingelagertem Pollen wurden oft sehr hohe Rückstände nachgewiesen. Der Verzehr von eingelagertem kontaminiertem Pollen kann zu einer über mehrere Wochen erhöhter Mortalität führen. Die teils sehr hohe Variabilität der Einzelproben lässt auf einen individuell sehr unterschiedlichen Staubpartikelanteil im Sammelgut schließen. Effekte auf die Mortalität von Bienen können unter Halbfreilandbedingungen wesentlich sensitiver erfasst werden. Bei gleicher Wirkstoffmenge bewirkt Staubexposition stärkere Effekte auf Bienen als Spritzmittelausbringung. Dies wird erklärt durch die Formstabilität und längere Oberflächenverfügbarkeit der Partikel, und begründet die Notwendigkeit einer spezifischen Risikoabschätzung für die Auswirkungen von Beizstäuben auf Bienen. Es ist unumgänglich, realistische Grenzwerte für alle relevanten Kulturen festzulegen und deren Einhaltung in der Praxis engmaschig zu kontrollieren. Die hier vorgestellten neuartigen Prüfmethoden und die gewonnene Datenbasis dienen als Grundlage für weiterführende wissenschaftliche Untersuchungen und die Richtlinienentwicklung mit dem übergeordneten Ziel, ausschließlich sichere Anwendungen von Saatutbeizungen zu gewährleisten und Bienen zu schützen