research

Einiges am Kasten. Mehr Mut zur Alltagstauglichkeit politischer Bildung

Abstract

Politische Bildungsarbeit wirkt oft sehr bemüht und realitätsfern. Ihre Effektivität steht in den Sternen. Ob sie diskriminierende Strukturen nachhaltig verändern kann und möchte, ist fraglich. Die letzten Nationalratswahlen (2008) haben der politischen Bildung zwar zu mehr Bedeutsamkeit verholfen, doch dem deutlichen Trend nach rechts ist durch herkömmliche Politikdidaktik nicht beizukommen. Es ist an der Zeit, die kulturellen Praktiken junger Erwachsener in klassische Lernbereiche zu integrieren, um sie und ihre Bedürfnisse konkret ansprechen zu können. Ausgerechnet das von PädagogInnen als passiv machendes Medium kritisch betrachtete Fernsehen könnte der politischen Bildung die nötige Anschlussstelle und Praxisnähe verleihen: Mit seinen attraktiven Identifikations- und Integrationsangeboten taugt es als Lernfläche für politische Handlungspotenziale wie etwa Basisdemokratie oder Chancengleichheit. Die Analyse der täglich über den Bildschirm flimmernden Castingshows und Soaps bietet eine geradezu ideale Ausgangssituation gelungener politischer Bildung. (DIPF/Orig.

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