Forschung und Publikation in der Wissenschaft: Wissenschaftsforschung Jahrbuch 2013

Abstract

Das Neue in der Wissenschaft kann von anderen als seinem Schöpfer nur dann reproduziert werden, wenn es mit Angabe von Namen, Ort und Datum zitierbar publiziert wird, damit es von Wissenschaftlern anhand der zitierbaren Publikation zu jeder Zeit und an jedem Ort nachvollzogen werden kann. Wissenschaft ist publiziertes methodisches Problemlösen. Aus der Sicht der ökonomischen Verwertung wissenschaftlicher Forschung existiert ein fortwährender Zielkonflikt zwischen der Notwendigkeit eines Austausches von Erkenntnissen im Forschungsprozess, um durch eine kreative Rekombination und Prüfung von Ideen zu einer Erweiterung des Wissensbestandes zu gelangen, und der Attraktivität eines exklusiven Zugangs zu Erkenntnissen, um auf diese Weise über fortwährende Wettbewerbsvorteile zu verfügen. Solange eine eindeutige Trennung zwischen vorwettbewerblicher und ausschließlich auf Grundlagenerkenntnisse abzielende Forschung einerseits und marktbezogener Produktentwicklung durch Umsetzung der Forschungserkenntnisse andererseits gegeben ist, kann der Zielkonflikt durch eine Begrenzung des Publikationsinteresses auf die vorwettbewerbliche Phase gelöst werden. In den vergangenen Jahren wurde diese Eindeutigkeit der Trennung jedoch in Frage gestellt. Die Gesellschaft für Wissenschaftsforschung hat sich dieser Fragestellung angenommen und sie im Rahmen ihrer Jahrestagung im Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin am 22. März 2013 unter dem Thema „Forschung und Publikation in der Wissenschaft“ analysiert und diskutiert. Dabei ist es gelungen, theoretische Überlegungen mit historischen und aktuellen Fakten zu verbinden. Die Ergebnisse dieser Tagung werden in diesem Jahrbuch der Gesellschaft für Wissenschaftsforschung dem interessierten Leser vorgestellt.Peer Reviewe

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