Karl Marx heute: Kapitalanalyse und politisch-gesellschaftliche Perspektiven

Abstract

Seit der letzten Krise des Kapitalismus, die bislang ja immer nur die vorletzte war, ist Marx wieder 'in' - in Feuilletons und Gesellschaftsanalysen. Bei marxistischen Analytikern*innen findet sich zudem die These, dass die Analyse von Marx nie zutreffender als heute war, denn jetzt lasse sich - besser denn je - erkennen, was es mit den Gesellschaften, in denen kapitalistische Produktionsweise herrscht - auch vor dem Hintergrund der These von den "varieties of capitalism" -, auf sich habe. Wichtig dabei ist, so der Ausgangs- wie Endpunkt von Heinz Sünker, die Marxschen Analysen zu Philosophie, Politik und politischer Ökonomie in ihrer Gesamtheit über seine Lebensspanne, also zu Praxisphilosophie und Kritik der politischen Ökonomie, ernst zu nehmen. Dies meint, Kapitalismus als spezifische Form der Bestimmung des Verhältnisses von Politik und Ökonomie zu verstehen. 'Vorgelagert' ist dem die These vom historisch besonderen Vergesellschaftungsmodus, damit der Strukturierung des gesellschaftlichen Zusammenhangs sowie der Positionierung der Einzelnen in gesellschaftlichen Kontexten, denen die kapitalistische Formbestimmtheit eingeschrieben ist, mit Konsequenzen - in der Folge von Vermarktung und Warenförmigkeit - für Strukturen, konkrete Lebensbedingungen und Organisationen. Erkennbar wird zudem die Konsequenz des Versuchs der Kapitalisierung aller Lebensverhältnisse. Deutlich wird damit zugleich die Notwendigkeit, die Überwindung von Kapitalismus als emanzipatorisches gesellschaftliches Projekt in der Gestalt einer Gesellschaft der Freien und Gleichen zu denken

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