Werden körpertragbare Sensoren zur Energieverbrauchsabschätzung im militärischen Alltag als störend empfunden?

Abstract

Einleitung: Es sind heute bereits unterschiedliche körpertragbare Sensoren zur Energieverbrauchsab­schätzung bei Soldaten im Einsatz (Burrell, Love & Stergiopoulos, 2016). Bislang ist jedoch nicht bekannt, ob und falls ja weshalb diese Geräte ihre Träger im Armeealltag stören. Ziel dieser Studie war es daher, zu untersuchen, welche im militärischen Umfeld eingesetzten Sensoren aus welchen Gründen als störend empfunden werden. Methode: Dreiundzwanzig freiwillige, männliche Probanden trugen während vordefinierten, militärspe­zifischen Aktivitäten sowie während des normalen militärischen Alltags je rund 90 Minuten gleichzeitig Sensoren an unterschiedlichen Körperstellen: ActiHeart (CamNTech, Cambridge, England), Axiamote (Axiamo, Biel, Schweiz), Blue Thunder (IMeasureU, Auck­land, Neuseeland), Biovotion (Biovotion, Zürich, Schweiz), GENEActive (Activinsights, Kim­bolton, England), Hidalgo EQ02 (Equivital, New York, USA), fenix 3 (Garmin, Olathe, USA) und TICKR X (Wahoo Fitness, Atlanta, USA). Im Anschluss an beide Erhebungen wurde den Probanden zu jedem Sensor die Frage gestellt: "Hat Sie dieser Sensor während der Messung gestört?" (Ja/Nein) Bei Bejahung wurden die Probanden gebeten, genauer zu be­schreiben, aus welchen Gründen der Sensor gestört hat. Ergebnisse: Von insgesamt 43 Erhebungen wurden ActiHeart auf der Haut, Axiamote an der Hüfte, Blue Thunder auf dem Schuh, Biovotion am Oberarm sowie GENEActive und fenix 3 am Hand­gelenk sehr selten (in 4.3 ± 3.4% der Fälle) als störend empfunden. Hingegen wurden die um den Brustkorb getragenen Geräte Hidalgo EQ02 sowie TICKR X nach je rund einem Drittel der Messungen Oe 32.6%) als störend beschrieben. Als häufigste Gründe für einge­schränkten Tragekomfort wurden Druckstellen und Verrutschen der Sensoren aufgrund des gleichzeitigen Tragens militärischer Ausrüstung genannt. Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten körpertragbaren Sensoren zur Energieverbrauchs­abschätzung während militärischen Aktivitäten kaum als störend empfunden werden. Davon ausgenommen sind Geräte, die um die Brust angebracht werden. Bei solchen Geräten können Inkompatibilitäten mit der militärischen Ausrüstung zu einem eingeschränkten Trage­komfort führen

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