Justizjurist*innen sind ein paradigmatischer Fall einer Profession mit „öffentlichem Auftrag“. Bislang sind Ausgestaltung und Veränderungen professioneller Autonomie in der Justiz jedoch kaum Gegenstand professionssoziologischer Forschung. Vor diesem Hintergrund fragt der Beitrag danach, wie Richter*innen und Staatsanwält*innen professionelle Autonomie wahrnehmen, und wie diese Wahrnehmung ihr berufliches Handeln prägt. Der Beitrag geht diesen Fragen nach auf Grundlage der Diskussion des Forschungstandes und einer multimethodischen Untersuchung von Arbeitsbedingungen, Berufswahl und professionellem Selbstverständnis von Staatsanwält*innen und Richter*innen in der niedersächsischen ordentlichen Gerichtsbarkeit, und zieht Schlussfolgerungen für die professionssoziologische Forschung zur Justiz