In diesem Artikel werden zwei Schulen der Gesprächsanalyse sowie Struktureinheiten vorgestellt, mit deren Hilfe man in deutscher und amerikanischer Tradition forscht. Neben dem Vergleich der beiden Ansätze stellen wir auch die Vorteile der deutschen Gesprächsanalyse als Nachfolger amerikanischer Traditionen vor

Vitovskii, Oleg M.

Tomsk State University Repository

82  Literaturverzeichnis 1. Abkürzungen im deutschen, deutschen Internet-Slang [Elektronische Ressource] // Lingvocentre. – URL: http://lingvocentre.com/sokrashheniya-v-nemetskom-internet-slenge/ (Zugangsdatum 12.12.2019). 2. Breuer, M. Die kulturelle Einbettung der wirtschaftlichen Globalisierung. Wie kann dem Globalisierungsbegriff Kontur gegeben werden? Dissertation. – St. Gallen: Gutenberg AG, 2005. – 207 S. 3. Seregina, M. A. Chakhoyan, I. S. Denglish: English Borrowings in the German Language [Elektronische Ressource] // Southern Federal University. – URL: https://research-journal.org/languages/denglish-anglijskie-zaimstvovaniya-v-nemeckom-yazyke/ (Zugangsdatum 03.12.2019). 4. Piskareva, A. A. Yazykovye sledstviya globalizacii (na materiale funkcionirovaniya anglicizmov v nemeckom yazyke). – M.: 2014. – 21 S. 5. Welche Folgen hat die häufigere Verwendung englischer Wörter? [Elektronische Ressource] // Statista. – URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1140/umfrage/folgen-von-anglizismen/ (Zugangsdatum 22.12.2019).   UDK 81-119  VERGLEICH DER KATEGORIEN GESPRÄCHSSCHRITT, UNTERBRECHUNGEN, ÜBERLAPPUNGEN UND GESPRÄCHSSIGNALE DER AMERIKANISCHEN UND DEUTSCHEN SCHULEN DER GESPRÄCHSANALYSE  Oleg M. VITOVSKII vitovskij.oleg@yandex.ru Staatliche Universität Tomsk, Tomsk, Russland  Wissenschaftliche Betreuerin: Kandidatin der philologischen Wissenschaften, Doz. A. V. Moreva Sprachbetreuerin: Kandidatin der philologischen Wissenschaften,  Doz. A. V. Moreva  Zusammenfassung. In diesem Artikel werden zwei Schulen der Gesprächsanalyse sowie Struktureinheiten vorgestellt, mit deren Hilfe man in deutscher und amerikanischer Tradition forscht. Neben dem Vergleich der beiden Ansätze stellen wir auch die Vorteile der deutschen Gesprächsanalyse als Nachfolger amerikanischer Traditionen vor. Schlüsselwörter: Gesprächsanalyse, deutsche und amerikanische Schulen, Gesprächsschritt, Überlappungen, Unterbrechungen  83  Die Gesprächsanalyse zielt zunächst nur auf die Untersuchung von Gesprächen ab, da die Rede nach H. Sachs die älteste, umfassendste und einflussreichste gesellschaftliche Institution ist [2, 33-52]. Daher ist die Gesprächsanalyse zu einer der zentralen Methoden im Bereich der Gesprächsforschungen geworden. Mit dieser Methode forschen sie weiter nicht nur informelle, sondern auch institutionelle formale Interaktionen. Das Ziel unserer Forschung ist es, die Unterschiede zwischen der deutschen Schule der Konversionsanalyse und der amerikanischen im strukturellen Aspekt der Analyse zu identifizieren: Gesprächsschritt; Sprecherwechsel und Unterbrechungen. Zu unseren Aufgaben gehört der Vergleich von amerikanischen und deutschen theoretischen Materialien, auf deren Grundlage die Analyse des Gesprächs durchgeführt wird, um festzustellen, wie breit das Spektrum der deutschen Forschungsschule für uns ist. Eine der Aufgaben ist auch die Darstellung der Vielfalt der kategorialen Apparate in der deutschen Tradition, die bei der Beschreibung der Sprache verwendet werden. Besonderes Augenmerk legten H. Sachs, E. Shchegloff und G. Jefferson auf die Organisation von „Sequenzen“ und den Einfluss auf die Verteilung von Sequenzen, wenn sie von Sprechern verwendet werden. Darüber hinaus haben amerikanische Forscher festgestellt, dass es notwendig ist, verschiedene Arten der Anpassung und Einschränkungen für ein bestimmtes System zu identifizieren. Das Material für ihre Recherche waren Audioaufnahmen von natürlich vorkommenden Gesprächen, in denen sie versuchten, die Sequenzstruktur in einem Gespräch in der einfachsten systematischen Form zu charakterisieren und auch zu zeigen, wie eine solche Organisation bemerkenswert sein kann. Beispielsweise erfolgt die Wahl des Schrittes entweder nach dem Willen des aktuellen Sprechers oder durch Selbstwahl. Es werden auch Techniken zur Zuordnung von Sequenzen unterschieden, die auch im Artikel „A Simplest Systematics for the Organization of Turn-Taking for Conversation“ ausführlich beschrieben sind, in dem Intonation und Phonologie eine wichtige Rolle spielen [4, 696-735]. Die Autoren des Artikels über „A Simplest Systematic’s for the Organization of Turn Taking for Conversation” sprechen auch über Möglichkeiten, bestimmte Verstöße und Fehler im Gespräch zu korrigieren, die darauf abzielen, Verstöße in der Sequenz zu beseitigen, z. B. Unterbrechung, Pause während des gleichzeitigen Sprechens. Darüber hinaus wird bereits im Prinzip „nicht mehr als einer nach dem anderen“ eine Voraussetzung für die Korrektur einer Sequenzverletzung gefunden [ebenda]. Deutsche Forscher wie K. Brinker und S. F. Sager unterteilen das Gespräch bei der Gesprächsanalyse in Gesprächsschritte, und die Gesprächsphasen können 84  an der amerikanischen Tradition ausgerichtet werden. Sie charakterisieren so eine bestimmte Abfolge im Gespräch. In der deutschen Schule ist es üblich, zwei Arten von Schritten in initiierenden und respondierenden Gesprächsschritten zu unterteilen. Mit einem initiierenden Gesprächsschritt wird der Sprecher zu einer bestimmten Reaktion auf. Mit dem respondierenden Gesprächsschritt erfüllt er dann die mit dem initiierenden Schritt etablierten Obligationen. Das Prinzip ist am deutlichsten in Frage-Antwort-Sequenzen ausgeprägt. Außerdem werden Einheiten wie „Hörersignale“ unterschieden. Die sogenannten „Hörersignale“ können vom Zuhörer sowohl verbal als auch nonverbal ausgedrückt werden. Gleichzeitig ist eine Besonderheit dieser Signale ihre Dauer, d.h. es handelt sich um kurze „Mitteilungen“, die nicht darauf abzielen, die Rolle des Sprechers zu übernehmen. Zum Beispiel: ja, ja, mmm etc. Dazu gehören auch Gesten und Mimik. Unter dem Schritt und dem Signal des Zuhörers wird „Gesprächsbeitrag“ verstanden [1, 57-63].  In diesem Zusammenhang haben deutsche Forscher die sogenannten „Gliederungssignale“ identifiziert, die dem Sprecher helfen, seine Sprache zu strukturieren und besser zu organisieren. Dies können prosodische (Pausen während des Dialogs, Anheben und Absenken des Tons) und lexikalische Mittel sein, zum Beispiel solche Ausdrücke und Wendungen und, nein, ich meine, ja usw. [ebenda]. Deutsche Forscher, die die Traditionen amerikanischer Wissenschaftler fortsetzten, zeichneten nicht nur Unterbrechungen aus, sondern schrieben auch ihre detaillierte Klassifikation.  Außer Unterbrechungen werden auch Unterbrechungsversuch, reaktive Unterbrechungen, kompetitiven Unterbrechungen und Expansionsverhinderung unterschieden. Beim Unterbrechungsversuch beginnt der Hörer das Rederecht durch Unterbrechung zu übernehmen, aber der Sprecher nimmt das Rederecht zurück. Bei den reaktiven Unterbrechungen kommt das Rederecht durch Unterbrechung des Sprechers zum Hörer und dann unterbricht der ehemalige Sprecher den Hörer. Kompetitive Unterbrechung bezeichnet die lokale und plötzliche Konkurrenz. Man kann das aber als die eingeführte Sprechaktivität nicht definieren. Die Unterbrechungen der solchen Art über die Aufforderung berichten, die jetzt sofort erfüllt werden muss. Als Merkmale dieser Unterbrechungen kann man den direkt prosodischen Charakter nennen [3, 162-182]. So können wir im Rahmen der deutschen Tradition der Gesprächsanalyse die Nachfolger der amerikanischen Schule sehen. Gleichzeitig verstehen wir unter Berücksichtigung einzelner Aspekte des Aufbaus der Analyse und der Herangehensweise an ihre Struktureinheiten, dass es deutschen Forschern heute gelungen ist, eine detailliertere und präzise Klassifizierung der Struktureinheiten der Gesprächsanalyse zu erstellen. Durch die Hervorhebung mehrerer Unterarten 85  von Unterbrechungen bietet uns die deutsche Schule mehr Möglichkeiten, das kommunikative Handeln der Sprecher und Hörer in verschiedenen Teilen des Gesprächs zu charakterisieren. Initiierende und respondierende Gesprächsschritten ermöglichen es uns, nicht nur diejenigen Teilnehmer des Gesprächs zu bestimmen, die mehr oder weniger Schritte unternommen haben, sondern auch die Qualität dieser Schritte zu bestimmen, d.h. ihre Art: „provokativ oder antwortend“, und damit die Art der Rolle eines der Kommunikanten in einem bestimmten Segment des Gesprächs. Hörersignale sind Kennzeichen, die deutsche Forscher für die Gesprächsanalyse vorschlagen. Darüber hinaus, sowohl verbal als auch nonverbal, was für diese Art der Analyse besonders wichtig ist, da die Forscher ein Gespräch mit all seinen Erscheinungsformen erfassen müssen, d.h. Schweigen, Seufzen, Lachen und nicht nur ausschließlich sprachliche Zeichen, zum Beispiel prosodische oder lexikalische Einheiten. So übernahmen die deutschen Forscher nicht einfach die Prinzipien der amerikanischen Schule und kopierten ihren Ansatz, sondern bereicherten ihn mit neuen Ideen, was uns die Möglichkeit gibt, diese Methode umfassender zu betrachten und sogar neue Aspekte in der Erforschung von Gesprächen zu entdecken.  Literaturverzeichnis 1. Brinker, K., Sager, S. F. Linguistische Gesprächsanalyse: Eine Einführung. – Berlin Erich Schmidt Verlag GmbH & Co, 2006. – S. 57-69. 2. Isupova, O. G., Konversacionny`j analiz: predstavlenie metoda. – M.: Sociologiya: metodologiya, metody`, matematicheskoe modelirovanie, 2002. – S. 33-52. 3. Kotthoff, H. Unterbrechungen, Überlappungen und andere Interventionen. – Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1993. – S. 162-182. 4. Sacks, H., Schegloff, E. A., Jefferson, G. A. Simplest Systematics for the Organization of Turn-Taking for Conversation // Language. 1974. Vol. 50. Nr. 4. – S. 696-735. 

Vergleich der Kategorien Gesprächsschritt, Unterbrechungen, Überlappungen und Gesprächssignale der amerikanischen und deutschen Schulen der Gesprächsanalyse

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