Die Auseinandersetzung mit dem Thema Wissensmanagement im Kontext einer vornehmlich betriebswissenschaftlich geführten Diskussion kann als ein bisher vor allem auf konzeptueller Ebene geführter Diskurs eingeschätzt werden. Es fehlen demgegenüber weitgehend systematisch reflektierte betriebliche Erfahrungen zum Thema. Anhand einer Falldarstellung zur Initiierung von Wissensmanagement in einem mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten befassten mittelständischen Unternehmen in der Schweiz wird das Thema Wissensmanagement aus arbeitspsychologischer Perspektive als Problematik der Analyse und Gestaltung wissensorientierter Kooperation reformuliert. Die Falldarstellung veranschaulicht Fallstricke und Meilensteine auf dem Weg zu einer konkreten Initiierung von Wissensmanagement. Dabei wird ein Schwergewicht auf Prozesse der betrieblichen Re-Definition des zunächst einmal abstrakten Themas Wissensmanagement gelegt. Der methodischen Unterstützung von Sensibilisierungsprozessen für das Thema Wissen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Es werden Wege aufgezeigt, Prozesse der Explikation unterschiedlicher Akteursperspektiven wissenschaftlich zu reflektieren und zugleich – im Sinne einer dialog- und interventionsorientierte Forschungsstrategie – praktisch zu unterstützen. An einem konkreten Fall werden so Möglichkeiten wie Grenzen einer Verschränkung individueller und kollektiver Re-Definitionsprozesse dargestellt. Innerbetriebliche, wie forschungsbezogene Faktoren, die zu einer erfolgreichen Initiierung des Projekts geführt haben, werden anhand konkreter Ereignisse und Akteurskonstellationen dargestellt und abschliessend auf einer Metaebene diskutiert