Bodenphysikalische Untersuchungen von Torfdämmen zur Wiedervernässung von Hochmooren

Abstract

Im Auftrag des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein (LLUR) wurde der Wasserstaueffekt von Verwallungen, die zur Wiedervernässung in degradierten Hochmooren errichtet wurden, anhand der bodenphysikalischen Kennwerte: gesättigte Wasserleitfähigkeit, Trockenrohdichte und Luftkapazität (weite Grobporen > 50 µm) auf vier Hochmoorflächen in der Eider-Treene-Sorge Niederung Schleswig-Holsteins überprüft. Um den erwünschten Verdichtungseffekt in der Verwallung (bestehend aus einem Torfdamm mit darunterliegender Verfüllungsgrube als „Torfdichtwand“) näher zu quantifizieren, wurden vergleichbare Untersuchungen an einem jeweiligen Referenzstandort in den gleichen Bodentiefen (50 und 100 cm unter GOF) durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass in der Verfüllungsgrube die Wasserleitfähigkeit in horizontaler Richtung gegenüber der Referenzfläche abnimmt, was die seitliche Wasserbewegung aus dem Moorkörper vermindert. Dieser Staueffekt wurde im Mittel allerdings nur in 50 cm, nicht in 100 cm Tiefe erreicht. Geringe Trockenrohdichten und hohen Luftkapazitäten in 100 cm Tiefe deuten auf eine nachlassende Wirkung der Verdichtung durch die Baggerlast mit der Tiefe. Allerdings bewirkte das Zerstören der natürlichen Torfstrukturen und die Durchmischung eine Abnahme der Porenfunktionalität in der Verwallung, so dass die besonders leitfähigen Grobporen nicht in Zusammenhang mit einer Zunahme der horizontalen Wasserleitfähigkeit stehen. Ihr positiver Effekt auf den Wasserfluss wirkt daher nur in vertikaler, nicht mehr in horizontaler Richtung. Die damit erzeugte Umkehr der Anisotropie von einer stärker horizontal, wie in den natürlich geschichteten Torfen der Referenz, zu einer stärker vertikal ausgeprägten Fließrichtung in der Verwallung, wird daher mit als eine entscheidende Steuergröße für das Abflussregime gesehen, die die Effektivität der Wasserrückhaltung verbessert

    Similar works