Gibt es neurologische Effekte und Risiken durch synthetische Nanopartikel? (NanoTrust-Dossier Nr. 021 – Februar 2011)

Abstract

Bei Verwendung synthetischer Nanopartikel (engineered nanoparticles, ENPs) außerhalb der Medizin kann es zur unbeabsichtigten Exposition durch ENPs kommen. Dies gibt Anlass zur Sorge hinsichtlich der Sicherheit für Umwelt und der menschlichen Gesundheit. Experimente haben gezeigt, dass durch unterschiedliche Eintrittspfade (Haut, Blut, Atemwege) die untersuchten ENPs (metallische Nanopartikel, Quantum Dots, Kohlenstoff-Nanoröhren) in das Gehirn übertreten können. Nach Einatmen bzw. nach direkter Gabe in die Lungen können ENPs zu einem sehr geringen Teil in das Blut und anschließend mit einem sehr kleinen Übertragungsrate in die sekundären Organe, einschließlich des Gehirns übertreten. Experimentelle in vivo und in vitro-Studien haben gezeigt, dass verschiedene Arten von ENPs unterschiedliche biologische Wirkungen im Nervensystem auslösen können. Die Relevanz dieser Daten für die Risikobewertung ist keineswegs klar. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass eine Exposition mit einer akuten hohen Dosis von ENPs auftritt. Aufgrund der derzeit herrschenden geringen umweltbedingten Exposition ist davon auszugehen, dass nur ein geringes gesundheitliches Risiko besteht, daher ist das Risiko von Schädigungen des Zentralnervensystems aufgrund solcher Expositionen sehr gering. In diesem Dossier werden mögliche Effekte einer unbeabsichtigten Exposition auf Funktionen und Prozesse im menschlichen Gehirn diskutiert sowie ein Versuch unternommen, mögliche Risiken abzuschätzen. Für eine verlässliche Risikoabschätzung ist die Datenlage allerdings ungenügend

    Similar works