research

Auf Spurensuche im Archiv. Ein Arbeitsbericht Das Projekt Digital Formalism

Abstract

Auf Spurensuche im Archiv. Ein Arbeitsbericht Das Projekt Digital Formalism will Dziga Vertovs formale Verfahren untersuchen, und sie vor dem Hintergrund historischer Debatten über die sogenannte formale Methode positionieren. Den Korpus der Untersuchung bildet die Vertov-Samm-lung im Österreichischen Filmmuseum (ÖFM) – die dort konservierten Filmkopien, aber auch fi lmbezogene Artefakte wie Skizzen, Montagepläne, schriftliche und bildliche Zeugnisse von Vertovs Werk, sowie dessen Rezeption in den 1920er bis 1970er Jahren. Aufgabe des ÖFM ist es, Filme für die digitale Analyse und die fi lm-wissenschaftliche Annotation bereitzustellen, film-philologische Recherchen über weltweit verfügbare Materialien anzustellen, und die Anwendbarkeit von Projekter-gebnissen für fi lmarchivarische und fi lmmuseale Tätigkeiten zu prüfen. Für den transdisziplinären Austausch zwischen Archiv und Wissenschaft bedeu-tet dies eine einmalige Chance. Im Archiv und in der Filmwissenschaft gibt es, im Unterschied zu früher, Gelegenheit, die Filme, oder zumindest was davon überliefert ist, zu sehen: ein nicht zu unterschätzender Fortschritt, da sich viele der vorlie-genden Beschreibungen, Interpretationen und Analysen auf zum Teil widersprüch-liches, zum Teil verlorenes Quellenmaterial stützen, ganz zu schweigen von dem Problem des »abwesenden Bildes«, mit dem sich die Filmanalyse in ihrer »Nachzeitlichkeit« (eine Zusammenschau von Analyse und fi lmischem »Primärtext« war 1 Das ÖFM hält als Filmarchiv eine der größten Sammlungen von Vertov-Filmkopien, die aus unterschiedlichen Quellen seit 1968 erworben wurde. Vgl. dazu Österreichisches Filmmuseum/ Th omas Tode/Barbara Wurm (Hg.), Dziga Vertov: Die Vertov-Sammlung im Österreichischen Film-museum, Wien: Synema 2006, S. 274–285

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