Les corporations de Strasbourg au Moyen Age

This article investigates guilds in medieval Straßburg, analyzing their function and significance within the context of local political and constitutional history. Demonstrating that guilds were a fundamental element of this medieval community, the study traces their powerful influence on economic life, politics, social welfare, and popular piety, as well as on legal jurisdiction and advocacy. The microhistorical and prosopographical methods applied here reveal an extraordinary dynamism within such social groups, a quality which has been hitherto overlooked by scholars. This very flexibility and versatility, moreover, was crucial to the enduring success of guilds as a model for corporate life in and beyond the Middle Ages.Die vorgestellte Untersuchung bietet eine exemplarische Studie der Zünfte in Straßburg, in der Personengeschichte und Netzwerkanalyse vor dem Hintergrund der politischen Geschichte und der verfassungspolitischen Entwicklung Straßburgs zusammengeführt wurden. Sie zeigt Zünfte als ein grundlegendes Element der mittelalterlichen Gesellschaft, die einen großen Bereich des Wirtschaftsleben, der Politik, der Sozialfürsorge und Volksfrömmigkeit, aber auch der Rechtsprechung und Verteidigung prägten. Der zentrale Befund der Untersuchung, dass Zünfte außerordentlich dynamische soziale Gruppen waren, wurde bisher von der Forschung übersehen; nur ein mikrogeschichtlicher Ansatz in Verbindung mit einem prosopographischen Zugriff konnte zu diesem Ergebnis führen. Die Flexibilität und Dynamik der Zünfte resultierte zum einen aus dem breiten Aufgaben- und Funktionsspektrum, das sie im Mittelalter abgedeckten. Zum anderen lag wohl gerade in dem vorhandenen Spielraum, der den Zünften im Mittelalter zu Eigen war, ein wichtiges Element, warum Zünfte für lange Zeit ein erfolgreiches Modell für das Zusammenleben von Menschen boten

Beginen am Mittel- und Oberrhein zu Beginn des 15. Jahrhunderts

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts kam es am gesamten Mittel- und Oberrhein zu Ausschreitungen gegen Beginen, so in Mainz, Straßburg, Speyer und Basel. Aber auch im benachbarten Konstanz, Bern und Freiburg im Üchtland kam es zum Streit über diese Lebensform. Diese frommen Frauen lebten zu diesem Zeitpunkt häufig im Umfeld der Franziskaner oder Dominikaner. Hintergrund dieser Auseinandersetzungen waren theoretische Überlegungen zu Fragen von Arbeit und Armut und ein wachsender Einfluss der weltlichen Macht auf geistliche Institutionen im Jahrhundert vor der Reformation

Mobilität und Dynamik statt Monopol und Zunftzwang. Die mittelalterlichen Zünfte in Zürich

Das Beispiel der Zünfte in Zürich zeigt, dass es die angeblichen Monopole und den Zunftzwang im Mittelalter nicht gab. Stattdessen verdankten die Zünfte ihren Erfolg, der bis zum Ende des Alten Reiches anhielt, ihrer Mobilität und Dynamik. Der Artikel umfasst die Zeit von der Brun‘schen Revolution von 1336, über die Durchsetzung der Zunftverfassung, den Tod von Hans Waldmann 1489 bis zum fünften Geschworenen Brief im Jahr 1498