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Die Bedeutung des ökologischen Landbaues für die Gesellschaft
Anlässlich der gemeinsamen Sitzung von Kuratorium und Vorstand der Agrarsozialen Gesellschaft e.V. am 21. März 2002 referierte Dr. Rainer Oppermann zur Bedeutung des Ökologischen Landbaus für die Gesellschaft. Seiner Ansicht nach ist es keine Frage, dass der ökologische Landbau eine feste Größe in der Landwirtschaft ist und dass die Entwicklung eines Wirtschaftsbereichs, der im Jahr 1980 449 Betriebe zählte und heute bei rund 15000 Betrieben angekommen sein dürfte, insgesamt als Erfolgsgeschichte zu bezeichnen ist.
(zitiert aus: Oppermann, R (2002) Die Bedeutung des ökologischen Landbaus für die Gesellschaft. Ländlicher Raum 53(2), Agrarsoziale Gesellschaft e.V., 12-16
Transforming Rural Communication Three sociological case studies in a developed and urbanized rural area of northern Germany: regional partnership Lübeck bay, organic dairy farming and nature protection
Marginal rural areas suffer from isolation and a lack of communication with the outside world. The renaissance of rural values and food quality-related issues has brought many urban people to again approach rural areas and actors, sometimes with the intermediation of other more or less professional actors. In an EU share cost project TRUC (EU-QoL:QLAM-2001-00025; 2001-2003), several cases of regional and rural development throughout Europe have been analysed on the topic of transforming rural communication.
We present three of these cases in northern Germany: the Model Region Luebeck Bay, Organic Milk and Nature Protection. All of these projects are located in an area where urbanization and the multifunctionality of rural action and development is highly developed.
The general objective of the project was to consolidate a transdisciplinary and transsectoral approach to the problem of communication in rural areas, to raise awareness among practitioners and academics of the specificities of rural communication and of the principles of „progressive rural communication“ and to build a core network of academics and practitioners around this topic.
The project has an essentially exploratory function, so its achievements will be the basis for further research agendas and projects. The general objective is articulated into three specific objectives:
- Accumulating information on rural communication
- Creating new knowledge on rural communication
- Turning new knowledge into practice
The fulfilment of this objective will allow all actors involved in rural development to make decisions with more awareness of the importance of rural communication and to embody this awareness into rural development projects and practices
Experiences of Organic Dairy Farmers with Ailing Milk Markets - A Sociological Study in Northern Germany -
The case refers to organic milk production and the marketing of organic milk produce.
We describe the situation of two groups of organic dairy farmers working in
northern Germany.
The two groups are confronted with an extremely difficult choice. They have to
choose whether they will continue to follow a quality oriented strategy of organic farming
or whether they will favour mass production concepts – based on the principles for organic production of course.
Against this background several general results can be drawn from our study. The
process which we characterize as “transforming rural communication” is actually
underway in rural areas. The consciousness of problems and tasks related to the development of rural areas has become stronger.
More off, actors who want to dedicate themselves to these tasks are joining together. In Germany, significantly more regional initiatives can be found today than several years ago, whereby certain political promotion
programs play a large role
Muss der Ökologische Landbau die Kommunikation mit Verbrauchern und Bürgern verbessern?
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob der Ökologische Landbau in der Kommunikation mit Bürgern und Verbrauchern Verbesserungen vornehmen muss. Der Text stützt sich auf Literaturrecherchen sowie auf erste Experteninterviews in einem kürzlich angelaufenen Projekt. Der Beitrag kommt zu dem Ergebnis, dass der Ökologische Landbau vor relevanten Kommunikationsaufgaben steht, die er ernst nehmen muss
Zielvorstellungen und Entwicklungsperspektiven für den Ökolandbau aus Naturschutzsicht
Der Ökolandbau wirtschaftet in der Regel deutlich naturnäher als der konventionelle und integrierte Landbau und kommt somit auch den Naturschutzzielen am nächsten. Dies ist mehrfach durch Untersuchungen belegt, jedoch oftmals nur für einzelne Artengruppen (Pflanzen, Insekten) und Einzelflächen, nicht aber für ganze Landschaften und die Avifauna der Landschaften. Mit dem derzeitigen starken Wachstum der Biobetriebe ist auch eine starke Zunahme der Intensiv-Biobetriebe verknüpft, die z.B. im Grünland oftmals genauso intensiv bzw. wenig naturnah wirtschaften wie konventionelle Vergleichsbetriebe. Dies hat Auswirkungen auf die Ökosysteme und die Fauna der Landschaften.
In dem Vorhaben sollen nun zum einen mit Literaturrecherchen und Expertenbefragungen die Habitatpräferenzen von Tierarten der Agrarlandschaft (insbesondere der Avifauna) zusammengetragen und im Hinblick auf die Landbewirtschaftung ausgewertet werden und zum anderen die Möglichkeiten von Naturschutzmaßnahmen durch Ökolandbau-Betriebe aus gesamtlandschaftlicher Perspektive geklärt werden. Dies erfolgt durch Befragungen von und Erhebungen bei Biobetrieben in ganz Deutschland. Aus den gewonnenen Informationen werden Szenarien der landschaftsökologischen Perspektive (z.B. Entwicklung von Populationen von Feldvogelarten) unter verschiedenen Ökolandbau-Entwicklungen (Intensivbetriebe – Betriebe mit integrierten Naturschutzmaßnahmen) erarbeitet und so ein Prognosemodell für den Ökolandbau entwickelt.
Für die Umsetzung von Maßnahmen werden anhand der Befragungen und der Betriebsbesuche Vorschläge erarbeitet, wie vermehrt Naturschutz in Biobetrieben umgesetzt werden kann, und dabei sowohl den landschaftsökologischen Belangen (z.B. Stärkung von Populationen der Feldvögel) als auch den betrieblichen Belangen (Realisierbarkeit der Maßnahmen ohne größere betriebliche Einbußen) Rechnung getragen werden kann. Diese Ergebnisse sollen in Form einer anwenderorientierten Broschüre zusammengetragen und in Zusammenarbeit mit den Ökoanbauverbänden herausgegeben werden
Arbeits- und Berufsverhältnisse im ökologischen Landbau aus soziologischer Sicht
Eine der wichtigsten Erfahrungen mit dem Strukturwandel in der Landwirtschaft ist die enge Verzahnung wirtschaftlicher, sozialer und politischer Prozesse. Dies gilt auch für die Entwicklung des ökologischen Landbaus. Die sozialen Seiten dieser Entwicklung sind bislang jedoch weitaus weniger untersucht worden als die wirtschaftlichen und politischen Seiten. Der folgende Beitrag be-schäftigt sich mit einigen dieser sozialen Fragen und formuliert Themen und Fragestellungen, die intensiver untersucht werden sollten.
Im Zentrum steht das Thema Arbeits- und Berufsverhältnisse im ökologischen Landbau. Die Arbeits- und Berufverhältnisse sind bislang noch wenig durchleuchtet worden, besitzen auf der anderen Seite jedoch eine große Bedeutung für die Entwicklung der Betriebe und für die Verbesserung politischer Unterstützungskonzepte. Dies wird am Beispiel der Themen: Arbeitskonzepte, Berufsorganisation und berufliche Leitbilder und am Thema Arbeit im Familienbetrieb diskutiert.
Um die Diskussion über Informations- und Erfahrungslücken und die daraus für die Ressortforschung sich ergebenden Aufgaben noch konkreter führen zu können, werden danach grundlegende Überlegungen für Forschungskonzepte zu den Themen Berufsstrukturen und berufliche Leitbilder vorgestellt
Workshop: Sozial = verantwortungsbewusst und fair, aber was heißt das genau und reicht dies zur Bestimmung sozialer Ziele des Ökologischen Landbaus aus?
Impulsreferate:
- Hans‐Dieter Blume (Senior), Betriebsleiter Serkshof, Bad Sassendorf
- Paul Blume (Junior), Hofnachfolger Serkshof, Bad Sassendorf
- Dr. Heike Kuhnert, Land und Markt, Hamburg
Für die soziale Diskussion interessant waren die Schlussfolgerungen, die von den Vortragenden gezogen würden und die dann auch in der Diskussion eine große Rolle spielten. Wer mit den ganz Großen des Handels zusammenarbeite und diese Zusammenarbeit ausbauen möchte, so der Tenor, käme mit einer Maximalposition für das Kooperationsgeschehen (wie der gleichberechtigten Zusammenarbeit) nicht weiter. Das Machtgefälle sei prinzipiell nicht abzustellen, wohl aber gäbe es Möglichkeiten die eigene Kooperationssituation zu verbessern. Der beste Weg sei immer noch der Weg, sich als leistungswilliger und leistungsfähiger Partner zu präsentieren. Dann könne man auf eine verlässliche Kooperation mit den Großen rechnen, wobei explizit die These vertreten wurde, dass dies auch für die Zusammenarbeit zwischen den Bio-Landwirten und den Biosupermarktketten gelten würde. Allerdings wurde auch gesagt, dass die Bio-Branche diesbezüglich bisher wenig entwickelt hat. Die Erfahrungen der Marktgenossenschaft würden allerdings zeigen, dass auf dieser Ebene Möglichkeiten bestünden
Wo stehen der Ökologische Landbau und die ökologische Nahrungswirtschaft?
Erfahrungen aus einer Anhörung im vTI zur Weiterentwicklung des Bundesprogramms Ökologisccher Landbau (BÖL)
Gibt es eine Überschätzung der Bedeutung Regionalität?
Anmerkungen zur Diskussion zur Veranstaltung "Bio und Regional in Hamburg" am 14. Februar 2011
Die Bedeutung des Faktors Qualität für die Entwicklung des Marktes für ökologische Produkte
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Der Beitrag beschäftigt sich mit der Bedeutung des Faktors Qualität für die Entwicklung der Märkte für ökologische Nahrungsmittel. Der Begriff Qualität wird hier im umfassenden Sinne gebraucht. Er bezieht sich sowohl auf die Produktqualität, die Qualität der Produktions- und Vermarktungsprozesse und ebenso auf die Gestaltung der Austauschbeziehungen zwischen Primärproduzenten, Weiterverarbeitern, Vermarktern, Verbrauchern sowie der Öffentlichkeit insgesamt. Dem Beitrag liegt eine zentrale These zugrunde. Sie lautet: Die Qualitätsfrage ist in strategischer Hinsicht sowohl für den ökologischen Landbau wie auch für die ökologische Nahrungsmittelwirtschaft die entscheidende Frage. Der ökologische Landbau kann sich wahrlich nicht darüber beklagen, dass er mit zu wenigen Herausforderungen konfrontiert ist. Doch das Qualitätsproblem ist allen anderen Problemen übergeordnet. Ökologischer Landbau und ökologische Nahrungsmittelwirtschaft können nur reüssieren, wenn sie sich als Qualitätsanbieter profilieren und mit diesem Profil beim Verbraucher Akzeptanz finden. Akzeptanz bedeutet in diesem Fall jedoch nicht allgemeine Zustimmung. Sie muss sich am Markt im Kauf ökologischer Produkte niederschlagen, denn vom hohen Ansehen allein kann die Ökolandwirtschaft nicht leben. Da die ökologische Landwirtschaft jedoch höhere Produktionskosten hat und diese Kosten systembedingt sind, muss sie am Markt auch höhere Preise verlangen. Mit Blick auf die Verbraucher bedeutet dies, dass es gute Argumente geben muss, um sie zur Zahlung höherer Preise mit Qualität erreichen. Im Rahmen von Analysen über grundlegenden Optionen, die Anbieter von Waren und Dienstleistungen auf Märkten haben, wird zwischen Preisführerschaft und Qualitätsführerschaft unterschieden. Sektoral gesehen verfügt der ökologische Landbau jedoch über keine Wahlmöglichkeit zwischen diesen beiden Optionen, denn seine Existenzberechtigung fußt allein auf dem Anspruch, „besser“ zu sein als die konventionelle Landwirtschaft. Er muss also die Qualitätsführerschaft anstreben. Dies ist für ihn ein strategischer Imperativ. Das Besser-Sein-Wollen bezieht sich dabei vor allem auf natürlichere und gesündere Produkte und auf Produktionsprozesse, die umweltgerechter sind. Es umfasst aber auch das Ziel, tiergerechte Haltungsformen zu etablieren und bezieht sich schließlich auch auf die Durchsetzung von Austauschbeziehungen mit dem jeweiligen wirtschaftlichen und sozialen Umfeld, die transparenter und persönlicher sind als es die anonymen Austauschstrukturen in der Lebensmittelwirtschaft heute in der Regel sind. All dies ist allerdings leichter gesagt als getan. Von den Problemen, vor denen die ökologische Landwirtschaft an diesem Punkt steht und von den Optionen, die sie hier hat, handelt mein Beitrag. Zum Verständnis der Ausführungen muss noch vorausgeschickt werden, dass ich bei der Behandlung des Themas nicht auf eigene Untersuchungen, sondern auf die verfügbare Literatur zurückgreife. Insbesondere Untersuchungen zum Verbraucherverhalten werden im Folgenden berücksichtigt und vorgestellt. Meine Darstellung ist auf Deutschland fokussiert. An einigen Punkten wird jedoch auf vergleichbare oder kontrastierende Entwicklungen in anderen Ländern hingewiesen
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