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Untersuchung eines möglichen neuroprotektiven Effektes der Kainsäure- und Chinolinsäureläsion des Nucleus subthalamicus auf dopaminerge Neurone der Substantia nigra im 6-Hydroxydopamin- und im 3-Nitropropionsäure-Parkinson-Tiermodell der Ratte.
Das idiopathische Parkinson-Syndrom zählt zu den häufigsten neuro¬logischen Erkrankungen. Der ihm zugrundeliegende progressive Verlust dopaminerger nigrostriataler Neurone in der Pars compacta der Substantia nigra und das daraus resultierende Dopamindefizit innerhalb des Striatums führt nach der heutigen Kenntnis der Organi¬sation der Basalganglien zu einer enthemmten Aktivität des Ncl. Subthalamicus und nachfolgend zur Hyperaktivität inhibitorischer GABAerger Neuronen des medialen Pallidumsegments auf Thalamus¬kerngebiete. Somit sinkt die exzitatorische Funktion der Thalamus¬kern¬gebiete auf die motorischen Kortexareale.
Neuerdings werden exzitatorische glutamaterge Neurone zwischen dem Ncl. Subthalamicus und der Substantia nigra postuliert, wobei unter Umständen die neurotoxische Eigenschaft des Glutamats auf metabolisch vorgeschädigte dopaminerge Neurone der Substantia nigra bei der Äthiologie des Morbus Parkinson eine Rolle spielen könnte.
Schon seit einiger Zeit kommt klinisch die funktionelle Ausschaltung des Ncl. Subthalamicus oder des medialen Pallidumsegments mittels chronischer Hochfrequenzstimulation bzw. die thermokoagulatorische Läsion des medialen Pallidumsegments beim fortgeschrittenen Morbus Parkinson zum Einsatz. Der genaue Wirkmechanismus der oben angeführten Eingriffe ist noch nicht hinreichend geklärt.
In der vorliegenden Arbeit wurde der neuroprotektive Effekt von Kainsäure- und Chinolinsäureläsionen des Ncl. Subthalamicus auf dopaminerge Neurone der Pars compacta der Substantia nigra im subakuten 6-Hydroxydopamin- und im 3-Nitropropionsäure-Modell des Morbus Parkinson untersucht.
Hierbei konnten die Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen nicht gestützt werden, wonach eine Läsion des Ncl. Subthalamicus neuroprotektive Effekte auf die Neuronenpopulationen der Substantia nigra zeigen soll.
Eine Wiederholung der Experimente mit größerer Fallzahl erscheint zwingend notwendig, dies insbesondere, weil sich aus den Ergeb¬nissen der Arbeiten entscheidende klinisch-therapeutische Konse¬quenzen mit Folgen für die Prognose der Erkrankten ergeben könnten