14 research outputs found
Gute Arbeit und Strukturwandel in der Pflege: Gestaltungsoptionen aus Sicht der Beschäftigten
Pflegeberufe gehören zu den angesehensten Berufen. Dennoch wird der Fachkräftemangel die Pflege in den nächsten Jahren stärker treffen als andere Bereiche, denn die Arbeitsbedingungen sind belastend, die Gehälter im Vergleich zu anderen Tätigkeiten niedrig. Um ausreichend junge Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen und dem vorzeitigen Berufsausstieg der Beschäftigten entgegenzuwirken, muss nicht nur das Image der Pflege verbessert werden. Zentral wird sein, dass die Pflegebranche attraktiver wird. Fachkräfte müssen gehalten und neue gewonnen werden. Die Beschäftigten in der Pflege sind Experten ihrer eigenen Arbeit. Im Auftrag der Arbeitnehmerkammer hat das Institut Arbeit und Wirtschaft Pflegekräfte aus der ambulanten und stationären Altenpflege, aus Krankenhäusern und aus verschiedenen Qualifikationsstufen befragt: Wie könnte die Zukunft der Pflege aus Sicht der Beschäftigten aussehen? Welche Gestaltungsmöglichkeiten tun sich auf? Welche Handlungsempfehlungen geben Pflegende und welche gezielten Maßnahmen können für gute Pflege und für gute Arbeit ergriffen werden? Das Projekt ist ein Beitrag der Arbeitnehmerkammer im Rahmen der Bremer Pflegeinitiative
Secondary analysis of interviews: using codes and theoretical concepts from the primary study
'Trotz der Möglichkeiten, die eine Sekundäranalyse qualitativer Daten bietet, wird diese Methode mit bedenklichem Blick auf viele methodische und forschungsethische Probleme versehen sowie aufgrund mangelhafter Zugänglichkeit und Aufbereitung der Primärdaten in Deutschland wenig angewendet. Die vorherrschende Skepsis gegenüber Sekundäranalysen hängt unseres Erachtens aber auch mit mangelnder praktischer Erfahrung zusammen. Am Beispiel biographischer Interviewdaten einer Längsschnittstudie über die Biographiegestaltung des Übergangs junger Erwachsener von der Schule in den Beruf wollen wir daher zeigen, welche Chancen in der Nutzung von bereits vorhandenen Daten unter bestimmten methodologischen Bedingungen bestehen. Die Nachfrage nach Daten für eine Sekundäranalyse beschränkt sich üblicherweise auf Originaldaten der Primärstudie. Auf Grundlage unserer Erfahrungen kann man jedoch auch Kodierungen und Kategorienschemata des EDV-gestützten Auswertungsverfahrens der Primärstudie nutzen. Darüber hinaus ist sogar eine eher induktive Vorgehensweise unter Einbeziehung theoretischer Konzepte der Primärstudie wie Typologien möglich. Wenn etwa Kategorienschemata die heuristische Funktion eines überdimensionalen 'Karteikastens' mit breiten und nicht a priori theorielastigen Kategorien besitzen, muss deren Nutzung für die Sekundäranalyse nicht im Widerspruch zu einer eher offenen Kodierung im Prozess der Entwicklung von in-vivo-Kategorien stehen.' (Autorenreferat)'In spite of the possibilities which secondary analysis of qualitative data offers, this method is not often used because of the critical attitude towards a lot of methodological and ethical problems, and also on the grounds of the inadequate access to, and preparation of, the primary data in Germany. It is our opinion that the prevailing scepticism towards secondary analysis is also connected with a lack of practical experience. Based on the example of biographical interview data compiled by a longitudinal study of the biographical shaping of the school-to-work transition of young adults, we would like to show the possibilities which exist for making use of pre-existing data under specific methodological conditions. The demand for data for secondary analysis is usually limited to the original data from the primary study. In our experience, though, it is also possible to use the coding and category schemas of the computer-assisted evaluation process of the primary study. Furthermore, with the inclusion of theoretical concepts of the primary study such as typologies it is even possible to use an inductive procedure. For example, provided that category schemas have the same heuristic function as a huge 'filing box' with broad, and not 'a priori' theory-loaded categories, then their use for secondary analysis does not have to conflict with open coding in the process of the development of in-vivo categories.' (author's abstract)
Sekundäranalyse qualitativer Interviewdaten - Problemkreise und offene Fragen einer neuen Forschungsstrategie
'Qualitative Daten stellen eine reichhaltige und oft unausgeschöpfte Quelle von Forschungsmaterial dar. Trotzdem werden sie selten einer erneuten Analyse unterzogen. Die Analyse einer deutschlandweiten Befragung qualitativer Forscher/innen zeigt, dass mit dieser neuen, noch unvertrauten Forschungsstrategie Sekundäranalyse einige Probleme und offene Fragen verbunden werden. Auf der methodologischen Ebene werden die Spezifität sowie die Kontextgebundenheit qualitativer Forschung als Einwände gegen die Sekundäranalyse vorgebracht. Auf der forschungsethischen Ebene wird eine Gefährdung der sich im Interview konstituierenden vertraulichen Beziehung zum Forschungssubjekt befürchtet. Des Weiteren spielen auch Konkurrenzüberlegungen eine Rolle, wenn es darum geht, eigene Daten für eine Sekundäranalyse bereitzustellen. Der Beitrag leistet einen ersten Schritt für die Diskussion über die qualitative Sekundäranalyse, indem er anhand der geführten Experteninterviews die kritischen Aspekte der Sekundäranalyse aufzeigt. Sekundäranalytische Erfahrungen der befragten Forscher zeigen aber auch, dass diese Probleme keine unlösbaren Einwände gegen die Sekundäranalyse darstellen müssen.' (Autorenreferat)'Qualitative data are a rich and often not fully exploited source of research material. Nonetheless they are seldom reanalysed. The analysis of a nationwide German survey of qualitative researchers shows that there are some concerns and open issues associated with this new and unfamiliar research strategy of secondary analysis. On the methodological side specificity and context sensitivity of qualitative research are raised as objections against secondary analysis. On the ethical side concerns relate to an assumed breach of the confidential relationship to the research subject constituted within an interview. Furthermore, considerations concerning competition also play a role when researchers are asked to provide their data for reuse by others. This article provides a first step for a discussion about qualitative secondary analysis (in Germany), by pointing out the critical aspects of secondary analysis based on a dataset of expert interviews. But the experience of the expert researchers who were interviewed suggests that the problems associated with secondary analysis do not necessarily constitute unsolvable obstacles.' (author's abstract)
Arbeitskräftebedarf und Personalentwicklung in der Pflege: Eine Erhebung im Land Bremen
Das Gesundheits- und Sozialwesen ist von großer beschäftigungspolitischer Relevanz. Im Land Bremen arbeitet etwa jeder Neunte in diesem Bereich. Beschäftigte in der Pflege stellen dabei eine der größten Gruppen, der überwiegende Teil sind Frauen. Für die Zukunft wird ein Personal- und Fachkräftemangel in der Pflege befürchtet, denn es fehlt an Nachwuchs und die Arbeitsbedingungen sind wenig attraktiv. Qualifiziertes Personal und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind von zentraler Bedeutung. Im Auftrag der Arbeitnehmerkammer wurde durch das Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw) eine systematische Untersuchung der aktuellen Personal- und Beschäftigungssituation in den Pflegeeinrichtungen im Land Bremen durchgeführt. Die Untersuchung bietet belastbare Daten, auf deren Grundlage Handlungsempfehlungen für gezielte Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Situation im Interesse der Pflegebedürftigen, der Pflegebeschäftigten und der Pflegeeinrichtungen entwickelt wurden
Sekundäranalyse qualitativer Daten: zum gegenwärtigen Stand einer neuen Forschungsstrategie
'Trotz der Möglichkeiten, die eine Sekundäranalyse qualitativer Daten bietet, wird diese Methode mit bedenklichem Blick auf viele methodische und forschungsethische Probleme versehen sowie aufgrund mangelhafter Zugänglichkeit und Aufbereitung der Primärdaten in Deutschland wenig angewendet. Die vorherrschende Skepsis gegenüber Sekundäranalysen hängt unseres Erachtens aber auch mit mangelnder praktischer Erfahrung zusammen. Am Beispiel biographischer Interviewdaten einer Längsschnittstudie über die Biographiegestaltung des Übergangs junger Erwachsener von der Schule in den Beruf wollen wir daher zeigen, welche Chancen in der Nutzung von bereits vorhandenen Daten unter bestimmten methodologischen Bedingungen bestehen. Die Nachfrage nach Daten für eine Sekundäranalyse beschränkt sich üblicherweise auf Originaldaten der Primärstudie. Auf Grundlage unserer Erfahrungen kann man jedoch auch Kodierungen und Kategorienschemata des EDV-gestützten Auswertungsverfahrens der Primärstudie nutzen. Darüber hinaus ist sogar eine eher induktive Vorgehensweise unter Einbeziehung theoretischer Konzepte der Primärstudie wie Typologien möglich. Wenn etwa Kategorienschemata die heuristische Funktion eines überdimensionalen 'Karteikastens' mit breiten und nicht a priori theorielastigen Kategorien besitzen, muss deren Nutzung für die Sekundäranalyse nicht im Widerspruch zu einer eher offenen Kodierung im Prozess der Entwicklung von in-vivo-Kategorien stehen.' (Autorenreferat)'Secondary qualitative data analysis is nearly unknown in Germany. This article aims to introduce this research strategy and the current related debate, and in so doing to contribute to it's anchoring into the canon of empirical social research methods. Applying new perspectives to 'old' data offers the potential for generating new insights and theories, answering still open and specific questions as well as evaluating research results. Combining and comparing different data sets promotes a cumulative research process and the generalisability of research results. These advantages of secondary analysis can be facilitated by manifold existing tools. However, there are a number of epistemological, methodological, ethical and confidentiality issues which have to be considered. This paper first presents the opportunities presented by such a research strategy, before going on to formulate an introduction to the debate. We then address the organisational issues connected with the provision of services and establishing a data sharing culture. Finally, we introduce the further contributions of the volume, which refer to the concept of secondary analysis, to its application by means of concrete examples, as well as to the special issues and solutions surrounding this research strategy from the perspective of consulted experts.' (author's abstract)
Secondary analysis of qualitative interview data (in Germany) – problems and open issues of a new research strategy
Qualitative Daten stellen eine reichhaltige und oft unausgeschöpfte Quelle von Forschungsmaterial dar. Trotzdem werden sie selten einer erneuten Analyse unterzogen. Die Analyse einer deutschlandweiten Befragung qualitativer Forscher/innen zeigt, dass mit dieser neuen, noch unvertrauten Forschungsstrategie Sekundäranalyse einige Probleme und offene Fragen verbunden werden. Auf der methodologischen Ebene werden die Spezifität sowie die Kontextgebundenheit qualitativer Forschung als Einwände gegen die Sekundäranalyse vorgebracht. Auf der forschungsethischen Ebene wird eine Gefährdung der sich im Interview konstituierenden vertraulichen Beziehung zum Forschungssubjekt befürchtet. Des Weiteren spielen auch Konkurrenzüberlegungen eine Rolle, wenn es darum geht, eigene Daten für eine Sekundäranalyse bereitzustellen. Der Beitrag leistet einen ersten Schritt für die Diskussion über die qualitative Sekundäranalyse, indem er anhand der geführten Experteninterviews die kritischen Aspekte der Sekundäranalyse aufzeigt. Sekundäranalytische Erfahrungen der befragten Forscher zeigen aber auch, dass diese Probleme keine unlösbaren Einwände gegen die Sekundäranalyse darstellen müssen.Qualitative data are a rich and often not fully exploited source of research material. Nonetheless they are seldom reanalysed. The analysis of a nationwide German survey of qualitative researchers shows that there are some concerns and open issues associated with this new and unfamiliar research strategy secondary analysis. On the methodological side specificity and context sensitivity of qualitative research are raised as objections against secondary analysis. On the ethical side concerns relate to an assumed breach of the confidential relationship to the research subject constituted within an interview. Furthermore, considerations concerning competition play also a role when researchers are asked to provide their data for reuse by others. This article provides a first step for a discussion about qualitative secondary analysis (in Germany), by pointing out the critical aspects of secondary analysis based on the conducted expert interviews. But experiences of the interviewed researchers with secondary analysis show as well that these problems do not necessarily constitute unsolvable obstacles
Análisis secundario de entrevistas: Sobre el uso de codificaciones y conceptos teóricos procedentes de estudio primario
Trotz der Möglichkeiten, die eine Sekundäranalyse qualitativer Daten bietet, wird diese Methode mit bedenklichem Blick auf viele methodische und forschungsethische Probleme versehen sowie aufgrund mangelhafter Zugänglichkeit und Aufbereitung der Primärdaten in Deutschland wenig angewendet. Die vorherrschende Skepsis gegenüber Sekundäranalysen hängt unseres Erachtens aber auch mit mangelnder praktischer Erfahrung zusammen. Am Beispiel biographischer Interviewdaten einer Längsschnittstudie über die Biographiegestaltung des Übergangs junger Erwachsener von der Schule in den Beruf wollen wir daher zeigen, welche Chancen in der Nutzung von bereits vorhandenen Daten unter bestimmten methodologischen Bedingungen bestehen. Die Nachfrage nach Daten für eine Sekundäranalyse beschränkt sich üblicherweise auf Originaldaten der Primärstudie. Auf Grundlage unserer Erfahrungen kann man jedoch auch Kodierungen und Kategorienschemata des EDV-gestützten Auswertungsverfahrens der Primärstudie nutzen. Darüber hinaus ist sogar eine eher induktive Vorgehensweise unter Einbeziehung theoretischer Konzepte der Primärstudie wie Typologien möglich. Wenn etwa Kategorienschemata die heuristische Funktion eines überdimensionalen "Karteikastens" mit breiten und nicht a priori theorielastigen Kategorien besitzen, muss deren Nutzung für die Sekundäranalyse nicht im Widerspruch zu einer eher offenen Kodierung im Prozess der Entwicklung von in-vivo-Kategorien stehen.
URN: urn:nbn:de:0114-fqs0501462Despite the possibilities of using secondary analysis in social science there are reservations about methodological and ethic issues. Furthermore, the method is under-utilised in Germany due to the lack of readiness and access to the primary data. In our opinion, the lack of methodological experiences dominates scepticism. Using an interview from a panel-study about young adults entering the job market, we show in our contribution the opportunities, constraints and circumstances involved in secondary analysis. When carrying out secondary analysis, usually the demand for data is restricted to original data from the primary study. However, based on our experience, codes and category schemes used in the computer-assisted qualitative data analysis (CAQDAS) of the primary study are also adequate for performing secondary analysis. Under certain conditions inductive analysis is possible even when relying on theoretical concepts like typologies used in the primary study. If such schemes have the heuristic function of an "oversized card-index box" with broad and not apriori theoretically deduced categories, their applicability for secondary analysis should not contradict open-ended coding in the process of creating in-vivo-codes. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0501462A pesar de las múltiples opciones que abre el análisis secundario de datos cualitativos, este método sigue despertando escepticismo y dudas en referencia a ciertas dimensiones metódicas y éticas. Dada la insuficiente accesibilidad y elaboración de los datos primarios el análisis secundario no deja de ser un método marginal en Alemania. En parte, este escepticismo se fundamenta en la poca experiencia de la que disponemos en el manejo de este método. Con base en un ejemplo concreto, datos de entrevistas biográficas de un estudio longitudinal en el que se trata la transición (de la vida escolar a la integración laboral) de jóvenes adultos, nos esforzamos en mostrar qué posibilidades se muestran para el uso de datos ya existentes y los condicionantes metodológicos que se tienen que dar para ello. Habitualmente la demanda de datos para un análisis secundario se limita a los datos del estudio primario. Sin embargo, la experiencia nos ha hecho ver que las codificaciones y los esquemas categoriales que se usaron durante la evaluación por computadora (CAQDAS) del estudio primario, pueden igualmente ser de gran utilidad durante el análisis secundario. Adicionalmente existe la posibilidad – eligiendo un procedimiento más bien inductivo – de incluir en el análisis secundario conceptos teóricos del estudio primario, tales como las tipologías. De ese modo, si apreciamos los esquemas categoriales como un gran "fichero" que incluye amplias categorías no apriorísticamente deducidas y con una mera función heurística, el uso de este procedimiento para el análisis secundario deja de estar en oposición a la codificación abierta y al desarrollo de categorías in-vivo.
URN: urn:nbn:de:0114-fqs050146