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    Der unitarische Bundesstaat in Deutschland : Pfadabhängigkeit und Wandel

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    Die Eigenart des deutschen Föderalismus erschließt sich in einer historischen Analyse der bundesstaatlichen Institutionen. Dabei wird ein hohes Maß an Pfadabhängigkeit sichtbar, die ihre Persistenz über einen langen Zeitraum hinweg der Ko- Evolution von politisch-kulturellen Orientierungen (“Unitarismus”) und institutionellen Arrangements verdankte. Die institutionellen Arrangements entfalteten sich sukzessive über mehrere Entwicklungssequenzen hinweg, die in einer Abfolge komplementärer institutioneller Weichenstellungen (1849, 1867/1871, 1919, 1945–1949) ein System von zunehmender, überaus veränderungsresistenter Komplexität hervorbrachten. Die Langfristanalyse führt zu dem Schluss, dass der institutionelle Kern des komplex verflochtenen “unitarischen Bundesstaates”, wie das Ergebnis dieses Entwicklungspfades genannt worden ist, weiterhin eine durch Pfadabhängigkeit bedingte Resistenz gegen “institutional engineering” aufweist. Die “unitarischen” politisch-kulturellen Orientierungen hingegen, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Selbstreproduktion dieses Entwicklungspfades beitrugen und deren Bezugsrahmen der Nationalstaat war, werden in zunehmendem Maße obsolet. Dies könnte Veränderungsspielräume eröffnen, die sich am Dezentralisierungsparadigma orientieren.The characteristic traits of German federalism are best explored in a historical analysis of the federal institutions. These exhibit a high degree of path-dependence that is due to the co-evolution of cultural orientations (“unitarism”) and of the institutional arrangements. The institutional arrangements were shaped in successive sequences of development (1849, 1867/71, 1919, 1945-49) which generated, due to complementary “critical junctures,” a system of increasing complexity that was more and more resistant to change. The longitudinal analysis shows that the institutional core of German ‘unitary federalism’ (as it has often been called) with its complex architecture withstands attempts at institutional engineering. However, the ‘unitary’ cultural orientations whose frame of reference was the nation state and which have contributed to the self-reproduction of this development path are now increasingly becoming obsolete. This might open windows of opportunity for greater decentralization

    Die etatistische Governance der Forstwirtschaft und ihre Krise: Deutschland und Russland im Vergleich

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    In wichtigen europäischen Ländern hat bei der wirtschaftlichen Nutzung der Wälder über zwei Jahrhunderte das Korps der staatlichen Forstleute mit seinem Diskurs der "geregelten" und "nachhaltigen" Forstwirtschaft eine unbestrittene Hegemonie ausgeübt. Sein Vorrang ist inzwischen durch die Internationalisierung der Waldpolitik, den konkurrierenden Nachhaltigkeitsdiskurs des Naturschutzes und den innenpolitischen Gewichtsverlust der Forstwirtschaft bei zunehmenden fiskalischen Restriktionen ernsthaft in Frage gestellt. Der Aufsatz vergleicht vor diesem Hintergrund zwei markante Fälle der "Forstreform" und die Überlebensstrategien der Forstverwaltungen.Over the past two hundred years, professional state forest services have dominated the forest sectors of important European countries, not least through a hegemonic discourse focusing on "regulated" and "sustainable" silviculture. In recent decades this discourse has been increasingly challenged by the internationalization of forest policy, competing environmentalist discourses and the political weakness of the forest sector faced with growing fiscal constraints. In this context this article compares two significant cases of changing forest governance, examining both top-down reform and the survival strategies used by forest services

    Parteiensystem und Interessenverbände in der Politikentwicklung

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    Einleitend wird die Hypothese skizziert, daß das Parteiensystem und das von den Parteien beherrschte Parlament zum zentralen politischen Regelungsmechanismus geworden sind. Demgegenüber wird auf empirische Beobachtungen verwiesen, die andere Akteure vermuten lassen. Im zweiten Abschnitt wird der Begriff der Arenen der politischen Problembearbeitung eingeführt. Anschließend werden zwei konkurrierende Modelle der Politikentwicklung im Parteiensystem vorgestellt: das Modell der intra-organisatorischen Programmselektion und das der Steuerung durch Parteienwettbewerb. Im folgenden Abschnitt steht das Problem des Gestaltungsspielraums des Parteiensystems in der Politikentwicklung im Mittelpunkt der Betrachtung. Der fünfte Abschnitt befaßt sich mit der Frage, ob die Strukturen der Politikentwicklung nach Politikfeldern variieren. Dabei wird die Hypothese entwickelt, daß in Politikbereichen mit einem hohen Zeitbedarf der Einfluß von Parteien auf die Politikentwicklung davon abhängt, daß es im Parteiensystem eine niedrige Alternierungsrate gibt. Vor diesem Hintergrund wird dann die Bedeutung der Zeithorizonte von Politikfeldern thematisiert und ihr Einfluß auf die Konsensbildung im Parteiensystem untersucht. Die Überlegungen kommen zu dem Schluß, daß zwischen den Zeithorizonten einerseits, den Zeitperspektiven politischer Organisationen und Arenen andererseits ein Verhältnis von Kongruenz und Inkongruenz besteht. Im achten Abschnitt wird auf alternative Strukturen der Interessenvermittlung aufmerksam gemacht. Abschließend wird darauf hingewiesen, daß die verschiedenen Arenen nicht voneinander abgeschottet sind, sondern daß eine systemische Verknüpfung zwischen Arenen der Politikentwicklung wirksam ist. (RW

    Instances and connectors : issues for a second generation process language

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    This work is supported by UK EPSRC grants GR/L34433 and GR/L32699Over the past decade a variety of process languages have been defined, used and evaluated. It is now possible to consider second generation languages based on this experience. Rather than develop a second generation wish list this position paper explores two issues: instances and connectors. Instances relate to the relationship between a process model as a description and the, possibly multiple, enacting instances which are created from it. Connectors refers to the issue of concurrency control and achieving a higher level of abstraction in how parts of a model interact. We believe that these issues are key to developing systems which can effectively support business processes, and that they have not received sufficient attention within the process modelling community. Through exploring these issues we also illustrate our approach to designing a second generation process language.Postprin

    Cenários da diversidade: variedades de capitalismo e política industrial nos EUA, Alemanha, Espanha, Coreia, Argentina, México e Brasil (1998-2008)

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    Der unitarische Bundesstaat in Deutschland: Pfadabhängigkeit und Wandel

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    "Die Eigenart des deutschen Föderalismus erschließt sich in einer historischen Analyse der bundesstaatlichen Institutionen. Dabei wird ein hohes Maß an Pfadabhängigkeit sichtbar, die ihre Persistenz über einen langen Zeitraum hinweg der Ko-Evolution von politisch-kulturellen Orientierungen ('Unitarismus') und institutionellen Arrangements verdankte. Die institutionellen Arrangements entfalteten sich sukzessive über mehrere Entwicklungssequenzen hinweg, die in einer Abfolge komplementärer institutioneller Weichenstellungen (1849, 1867/1871, 1919, 1945-1949) ein System von zunehmender, überaus veränderungsresistenter Komplexität hervorbrachten. Die Langfristanalyse führt zu dem Schluss, dass der institutionelle Kern des komplex verflochtenen 'unitarischen Bundesstaates', wie das Ergebnis dieses Entwicklungspfades genannt worden ist, weiterhin eine durch Pfadabhängigkeit bedingte Resistenz gegen 'institutional engineering' aufweist. Die 'unitarischen' politisch-kulturellen Orientierungen hingegen, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Selbstreproduktion dieses Entwicklungspfades beitrugen und deren Bezugsrahmen der Nationalstaat war, werden in zunehmendem Maße obsolet. Dies könnte Veränderungsspielräume eröffnen, die sich am Dezentralisierungsparadigma orientieren." (Autorenreferat)"The characteristic traits of German federalism are best explored in a historical analysis of the federal institutions. These exhibit a high degree of path-dependence that is due to the co-evolution of cultural orientations ('unitarism') and of the institutional arrangements. The institutional arrangements were shaped in successive sequences of development (1849, 1867/71, 1919, 1945-49) which generated, due to complementary 'critical junctures,' a system of increasing complexity that was more and more resistant to change. The longitudinal analysis shows that the institutional core of German 'unitary federalism' (as it has often been called) with its complex architecture withstands attempts at institutional engineering. However, the 'unitary' cultural orientations whose frame of reference was the nation state and which have contributed to the self-reproduction of this development path are now increasingly becoming obsolete. This might open windows of opportunity for greater decentralization." (author's abstract
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