121 research outputs found

    Armut in Deutschland verfestigt sich

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    Nach den Armuts- und Reichtumsberichten der Bundesregierung hat die Einkommensarmut in Deutschland den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Dieser statistische Befund wird vielfach als Beleg für die Existenz und das Wachstum einer "abgehängten Unterklasse" gesehen. In anderen Szenarien erscheinen große Teile der Gesellschaft vom Absturz in die Armut bedroht. Bezieht man die Dauer von individuellen Armutsphasen und die unterschiedlichen Lebensbereiche, in denen Notsituationen auftreten, in die Analyse ein, so zeigt sich eine Zunahme verfestigter Armut. Eine Ausbreitung der Prekarität, d. h. des Pendelns zwischen der "Mitte" und der "Armut", ist nicht zu beobachten. Hauptbetroffene verfestigter Armut sind nach wie vor Arbeiter, vor allem Arbeiterfamilien mit Migrationshintergrund oder mehreren Kindern. Armut entweder als Problem einer kulturell verwahrlosten neuen Unterschicht zu deuten oder als kollektive Abstiegsbedrohung der gesamten Gesellschaft zu dramatisieren, geht an der Realität vorbei

    Increasing Persistent Poverty in Germany

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    Income poverty in Germany has reached its highest level for twenty years. This statistic is often seen as proof of the existence and growth of a 'decoupled underclass'. In other scenarios large sections of society appear to be facing collapse into poverty. If the duration of individual phases of poverty and the different dimensions of life in which need can occur are included in the analysis persistent poverty does appear to be on the increase. An increase in vulnerability, that is, swinging between 'middle class' and 'poor' is not evident. Those mainly affected by persistent poverty are still workers, particularly working class families with a background in migration or with several children. But to interpret poverty in Germany as the problem of a culturally destitute underclass or to dramatize it as the whole of society facing collapse is unrealistic

    Sorgenfreier Reichtum: jenseits von Konjunktur und Krise lebt nur ein Prozent der Bevölkerung

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    Sowohl die Einkommensarmut als auch der Einkommensreichtum haben in Deutschland in den letzten Jahren deutlich zugenommen, zu Lasten der mittleren Einkommensgruppen. Reichtum sollte auch die Freiheit von materiellen Sorgen bedeuten. Trotz der Polarisierung der Einkommensverteilung hat der Anteil der Personen, die dauerhaft frei von materiellen Sorgen leben, in Deutschland nicht zu- sondern abgenommen. Die Gruppe der "sorgenfreien Reichen" ist sehr klein und ihr Anteil liegt jenseits direkter Konjunktureinflüsse ziemlich konstant bei knapp einem Prozent der Bevölkerung. Diese Gruppe der "sorgenfrei Reichen" besteht hauptsächlich aus älteren Paaren ohne Kinder im Haushalt und ist durch hohe Bildung und einen hohen Anteil an Beamten und Beschäftigten im öffentlichen Dienst charakterisiert

    Armut in Deutschland verfestigt sich

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    Nach den Armuts- und Reichtumsberichten der Bundesregierung hat die Einkommensarmut in Deutschland den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Dieser statistische Befund wird vielfach als Beleg für die Existenz und das Wachstum einer "abgehängten Unterklasse" gesehen. In anderen Szenarien erscheinen große Teile der Gesellschaft vom Absturz in die Armut bedroht. Bezieht man die Dauer von individuellen Armutsphasen und die unterschiedlichen Lebensbereiche, in denen Notsituationen auftreten, in die Analyse ein, so zeigt sich eine Zunahme verfestigter Armut. Eine Ausbreitung der Prekarität, d. h. des Pendelns zwischen der "Mitte" und der "Armut", ist nicht zu beobachten. Hauptbetroffene verfestigter Armut sind nach wie vor Arbeiter, vor allem Arbeiterfamilien mit Migrationshintergrund oder mehreren Kindern. Armut entweder als Problem einer kulturell verwahrlosten neuen Unterschicht zu deuten oder als kollektive Abstiegsbedrohung der gesamten Gesellschaft zu dramatisieren, geht an der Realität vorbei.Poverty, Vulnerability, Social Class, Deprivation

    Sorgenfreier Reichtum: jenseits von Konjunktur und Krise lebt nur ein Prozent der Bevölkerung

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    Sowohl die Einkommensarmut als auch der Einkommensreichtum haben in Deutschland in den letzten Jahren deutlich zugenommen, zu Lasten der mittleren Einkommensgruppen. Reichtum sollte auch die Freiheit von materiellen Sorgen bedeuten. Trotz der Polarisierung der Einkommensverteilung hat der Anteil der Personen, die dauerhaft frei von materiellen Sorgen leben, in Deutschland nicht zu- sondern abgenommen. Die Gruppe der "sorgenfreien Reichen" ist sehr klein und ihr Anteil liegt jenseits direkter Konjunktureinflüsse ziemlich konstant bei knapp einem Prozent der Bevölkerung. Diese Gruppe der "sorgenfrei Reichen" besteht hauptsächlich aus älteren Paaren ohne Kinder im Haushalt und ist durch hohe Bildung und einen hohen Anteil an Beamten und Beschäftigten im öffentlichen Dienst charakterisiert.SOEP, Wealth, Sorrows

    To Claim or Not to Claim: Estimating Non-take-up of Social Assistance in Germany and the Role of Measurement Error

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    Using representative micro data from the German Socio-Economic Panel Study (SOEP) for the year 2002, we analyse non-take-up behaviour of Social Assistance (SA) inGermany. According to our simulation as much as 67 percent of the eligible population did not claim SA in that year which is slightly higher than reported in previous work. We particularly emphasize the role of measurement error in estimating non-take-up. First, we consider misspecifications of the simulation model due, e.g., to households claiming to have received SA although not simulated as eligible ("beta-error"). Second, we employ sensitivity analyses revealing the impact of measurement errors in reported household income and wealth as well as in simulated needs. Misreported household incomes appear to have the greatest impact on the estimated non-take-up rates, as shown in Monte-Carlo-type simulations. Regression analysis of the potential determinants of non-take-up behaviour confirm that rational motives - i.e., the expected net utility from claiming - as well as stigma and other barriers play a crucial role in explaining the puzzle of large non-take-up rates of SA.Non-take-up, social assistance, measurement error, microsimulation, SOEP

    Das enttäuschte Versprechen der Integration: Migrantennachkommen in Frankreich und Deutschland

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    Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den sozialstrukturellen Voraussetzungen, die der Dynamik bzw. dem Ausbleiben von Protestverhalten zu Grunde liegen. Ausgehend von drei theoretischen Erklärungsansätzen wird empirisch anhand von repräsentativen Mikrodaten gezeigt, dass die Konzeption der Integration der Migrantennachkommen durch die Staatsbürgerschaft und die Schule in Frankreich als ein Versprechen der Integration verstanden werden kann, das im Übergang auf den Arbeitsmarkt strukturell enttäuscht wird. Demgegenüber setzt die Ausgrenzung von Migrantennachkommen in Deutschland schon im Bildungssystem ein, so dass größere Erwartungshaltungen gar nicht erst entstehen. Die Revolten der jungen MigrantInnen in Frankreich können damit u.a. als Ergebnis von strukturell enttäuschten Erwartungen interpretiert werden

    Das enttäuschte Versprechen der Integration: Migrantennachkommen in Frankreich und Deutschland

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    Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den sozialstrukturellen Voraussetzungen, die der Dynamik bzw. dem Ausbleiben von Protestverhalten zu Grunde liegen. Ausgehend von drei theoretischen Erklärungsansätzen wird empirisch anhand von repräsentativen Mikrodaten gezeigt, dass die Konzeption der Integration der Migrantennachkommen durch die Staatsbürgerschaft und die Schule in Frankreich als ein Versprechen der Integration verstanden werden kann, das im Übergang auf den Arbeitsmarkt strukturell enttäuscht wird. Demgegenüber setzt die Ausgrenzung von Migrantennachkommen in Deutschland schon im Bildungssystem ein, so dass größere Erwartungshaltungen gar nicht erst entstehen. Die Revolten der jungen MigrantInnen in Frankreich können damit u.a. als Ergebnis von strukturell enttäuschten Erwartungen interpretiert werden

    Das enttäuschte Versprechen der Integration: Migrantennachkommen in Frankreich und Deutschland

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    Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den sozialstrukturellen Voraussetzungen, die der Dynamik bzw. dem Ausbleiben von Protestverhalten zu Grunde liegen. Ausgehend von drei theoretischen Erklärungsansätzen wird empirisch anhand von repräsentativen Mikrodaten gezeigt, dass die Konzeption der Integration der Migrantennachkommen durch die Staatsbürgerschaft und die Schule in Frankreich als ein Versprechen der Integration verstanden werden kann, das im Übergang auf den Arbeitsmarkt strukturell enttäuscht wird. Demgegenüber setzt die Ausgrenzung von Migrantennachkommen in Deutschland schon im Bildungssystem ein, so dass größere Erwartungshaltungen gar nicht erst entstehen. Die Revolten der jungen MigrantInnen in Frankreich können damit u.a. als Ergebnis von strukturell enttäuschten Erwartungen interpretiert werden.Integration, Zweite Generation, Migration, Deutschland, Frankreich

    Die Deutschen werden reicher und immer besorgter: Acht Fragen an Olaf Groh-Samberg

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