9 research outputs found
Bio und Regional â zwei logische Partner
Die Biologische Landwirtschaft â synonym auch als Ăkologischer oder Organischer Landbau bezeichnet und durch die VO (EWG) Nr. 2092/91, den österreichischen Lebensmittelcodex Kap. A.8 sowie darauf aufbauenden privatrechtlichen Regelungen definiert â gilt unter allen Landbewirtschaftungsformen als die umweltschonendste. Zudem trĂ€gt sie den Anforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft in hohem MaĂe Rechnung. Dies deshalb, da sich der Biologische Landbau an folgenden Prinzipien orientiert:
⹠Streben nach weitgehend geschlossenen StoffkreislÀufen im landwirtschaftlichen Betrieb,
âą StĂ€rkung und Nutzung natĂŒrlicher Selbstregulationsmechanismen,
âą Schonender Umgang mit nicht erneuerbaren Rohstoffen und Energieressourcen,
âą Erhaltung und Verbesserung der Vielfalt der Arten und des Landschaftsbildes sowie
âą artgemĂ€Ăe Tierhaltung, -fĂŒtterung und -zucht
Konventionalisierung oder Vielfalt: Wohin entwickelt sich der Biolandbau?
Dem â österreichischen wie europĂ€ischen â Biolandbau stellt sich in jĂŒngster Zeit verstĂ€rkt die Frage nach dem Wohin. Die Biologische Landwirtschaft steht an einer Weggabelung, die strategisch wichtige Entscheidungen fĂŒr ihre weiteren Entwicklungspfade verlangt. Zum Einen schrieb der Biolandbau in den letzten Jahren Erfolgsgeschichte:
- starker Zuwachs an umgestellten Betrieben und umgestellter FlÀche,
- sinkende Verarbeitungs- und Vermarktungskosten aufgrund steigender Mengen,
- UmsatzzuwÀchse am Lebensmittelmarkt,
- steigende Exporte,
- erweiterte Vielfalt des Bio-Angebots,
- verbesserte VerfĂŒgbarkeit von Bio-Produkten (âBio in jeder Lebenslage und fĂŒr jede Geldbörseâ),
- Professionalisierung auf vielen Ebenen (Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung, Kontroll- und Zertifizierungswesen, Beratung etc.),
- zunehmende Verankerung in politischen Programmen und institutionelle Etablierung.
Der Biolandbau hat sich damit aus der Nische herausbewegt, und wird in landwirtschaftlicher Produktion, ErnÀhrungswirtschaft, Konsum und Agrarpolitik breit wahrgenommen
Einfluss von Erwerbsart, BetriebsgröĂe, natĂŒrlicher Erschwernis und Wirtschaftsweise auf die Nachhaltigkeit der österreichischen Milchviehhaltung
Diese Arbeit geht der Frage nach, inwieweit die Merkmale Erwerbsart, BetriebsgröĂe, natĂŒrliche Erschwernis und Wirtschaftsweise die Nachhaltigkeit der österreichischen Milchviehhaltung beeinflussen. GeprĂŒft wird diese Frage mittels Nachhaltigkeitsindikatoren, die dem Netz der freiwillig buchfĂŒhrenden Betriebe im Jahr 2003 entnommen sind. Die Ergebnisse zeigen, dass gröĂere Betriebe und Biobetriebe ein höheres Einkommen erwirtschafteten als kleinere Betriebe und konventionelle Betriebe. Im Rahmen der ökologischen Nachhaltigkeit weisen kleinere Betriebe, Bergbauernbetriebe sowie Biobetriebe tendenziell geringere Umweltbelastungen je FlĂ€cheneinheit aus. DemgegenĂŒber konnten in gröĂeren Betrieben, Nicht-Bergbauernbetrieben sowie konventionellen Betrieben geringere UmweltbeeintrĂ€chtigungen festgestellt werden, wenn die gewĂ€hlten Indikatoren auf den produzierten Output bezogen wurden. Dieses Ergebnis wird mit dem in der Literatur beschriebenen âEffizienzproblemâ von kleineren Betrieben, Bergbauernbetrieben und Biobetrieben erklĂ€rt. Die generelle Frage, ob die FlĂ€che oder der produzierte Output als BezugsgröĂe fĂŒr entsprechende Analysen heranzuziehen ist, kann in der vorliegenden Arbeit nicht abschlieĂend beantwortet werden, da die Wahl der BezugsgröĂe von gesellschaftlichen Ziel- und Wertvorstellungen abhĂ€ngig ist
Was bedeutet âKonventionalisierungâ? Konventionelle LösungsansĂ€tze statt Kreislaufdenken untergraben den Biolandbau
In den letzten Jahren war der Biolandbau mit vielen neuen Herausforderungen und neuen Möglichkeiten konfrontiert. Die Nachfrage nach Bioprodukten ist gestiegen, die Verarbeitung ist vielfÀlltiger, der ökonomische Druck ist stÀrker geworden. Auch die Produktionstechnik auf Biobetrieben hat sich weiterentwickelt
Konventionalisierung: Die Schattenseite des Biobooms
Der Biolandbau ist vor gut 50 Jahren angetreten, um eine Alternative zur konventionellen Landwirtschaft zu bieten, eine Alternative zur Maximierung der ErtrĂ€ge, die weitgehend ohne RĂŒcksicht auf Ăkologie, Betriebsorganismus und EigenstĂ€ndigkeit der Betriebe geschah
Konventionalisierung: Gibt es klare Kriterien fĂŒr den Ăko-Landbau?
Konventionalisierung ist in aller Munde. Eine klare Definition, was Ăko-Landbau ausmacht, fehlt jedoch. In einem Expertenworkshop wurde diese Problematik aufgegriffen
Konventionaliserung: Notwendigkeit einer Bewertung mittels Indikatorensystem, basierend auf den IFOAM-Prinzipien
The developments within organic farming and the threat of âconventionalisationâ have
been debated for over 10 years. This debate mostly focuses on the degree of
similarity between organic farming and conventional farming. We argue that whether
or not organic farming comes to resemble conventional farming may be less important
than whether organic farming practices stay true to the organic principles and values
that are its foundation. We thus argue that the conventionalisation debate needs to
avoid a narrow âback to the rootsâ argument and move towards a principle-based
assessment of new practices. Once an assessment framework is developed, it could
be used by organic farmers and farmer associations and thus make the conventionalisation
debate more relevant to practitioners. It would also allow more transparency in
farming practices and support the recognition of those farmers not limiting themselves
to the minimum requirements as stipulated in the regulations
Konventionalisierungsfalle? was tun?
Der Ăko-Landbau schrieb in den letzten Jahren Erfolgsgeschichte: Der Biosektor und seine Akteure scheinen in ihren Strukturen, Funktions- und Handlungsweisen der konventionellen Landwirtschaft immer Ă€hnlicher zu werden. WĂ€hrend die einen Werte- und Sinnverlust beklagen, begrĂŒĂen die anderen Wachstum und öffentliche Anerkennung. MaĂnahmen zur Ăberwindung dieses Spannungsfeldes wurden im MĂ€rz 2005 auf der Wissenschaftstagung zum Ăkologischen Landbau im Rahmen eines Symposiums erörtert
Regionale Produktketten von Bio-Brotgetreide in NĂ: StĂ€rken, SchwĂ€chen, Chancen, Hemmnisse,UnterstĂŒtzungsmaĂnahmen
Regionale Produktketten - Produktketten, in denen zwischen den AkteurInnen(LandwirtInnen, BĂ€ckerInnen, MĂŒllerInnen, KonsumentInnen) rĂ€umliche NĂ€he besteht â leisten besondere BeitrĂ€ge zur Nachhaltigen Entwicklung (mehr Wertschöpfung und ArbeitsplĂ€tze in der Region, hĂ€ufig niedrigerer Transportaufwand, Erhaltung der Kulturlandschaft, StĂ€rkung regionaler IdentitĂ€t und Tradition). Zwischen Biolandbau und regionalen Produktketten gibt es ganz besondere Synergien: Die positiven Wirkungen und Ziele des Biolandbaus können auf regionaler Ebene besser umgesetzt und verstĂ€rkt werden; die KonsumentInnen setzen bei Bio-Produkten oft voraus, dass sie aus der Region stammen.
In Niederösterreich (NĂ) wird - insbesondere nach dem âUmstellungsboomâ unter den Ackerbaubetrieben - viel Bio-Getreide produziert, gleichzeitig gibt es aber kaum regionale Kooperationen entlang der Produktkette. Die Anzahl der MĂŒhlen und BĂ€ckereien sinkt seit dem EU-Beitritt drastisch und kontinuierlich; der Löwenanteil des Bio-Getreides flieĂt in groĂe Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen