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    Soziale Sicherung bei Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebedürftigkeit : Datenlage und neue Befunde

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    "Unter dem umstrittenen Begriff der "Neuen Armut" richtet sich die Aufmerksamkeit in der sozialpolitischen Debatte seit einiger Zeit verstärkt auf soziale Sicherungsdefizite im Bereich der Arbeitslosenversicherung und die sich hieraus ergebenden Auswirkungen auf die materielle Lebenssituation der Betroffenen. Die verfügbaren Daten erlaubten jedoch bislang keine gesicherten Aussagen über den tatsächlichen Gesamtumfang arbeitslosigkeitsbedingter Verarmungsprozesse in der Bundesrepublik Deutschland. Allerdings vermag eine differenzierte Analyse vorliegender Daten aus der Arbeitslosenstatistik zu zeigen, daß - entgegen Vorstellungen, wie sie in der Debatte die "Neue Armut" weitverbreitet sind - nach wie vor die überwiegende Mehrheit der Arbeitslosen durch Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung finanziell abgesichert ist. Zugleich werden jedoch auch zunehmende soziale Absicherungsdefizite sichtbar, welche vorrangig auf die in den letzten Jahren erfolgte Verschlechterung des durchschnittlichen Leistungsniveaus sowie auf die wachsende Zahl Arbeitsloser zurückzuführen sind, die unabhängig von Bedarfsgesichtspunkten aufgrund Nicht-Erfüllens der Mindestanwartschaft von vornherein vom Leistungsbezug ausgeschlossen sind. Die anschließende Analyse von Daten einer breit angelegten bevölkerungsweiten Repräsentativbefragung von 1984 zeigt, - daß es nach wie vor nur eine kleine Minderheit von etwa 7 % der Arbeitslosen ist, die von akuter Armut im Sinne des Unterschreitens der Sozialhilfeschwelle betroffen sind, - daß dieser Anteil jedoch bei den Arbeitslosenhilfeempfängern (mit 16 %) sowie bei den Arbeitslosen, die keinerlei Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung beziehen (mit 18 %) jeweils deutlich über dem Durchschnitt liegt. Obgleich nach wie vor nur ein kleiner Teil der Arbeitslosen insgesamt von akuter Armut betroffen ist, haben arbeitslosigkeitsbedingte Verarmungsprozesse somit heute einen Umfang erreicht, welcher ein Überdenken der derzeit geltenden Leistungskriterien in der Arbeitslosenversicherung dringend geboten erscheinen läßt." (Autorenreferat)Arbeitslose, soziale Sicherheit, soziale Situation, Sozialhilfe, Arbeitslosenversicherung

    Erwerbskarrieren im Anschluß an Arbeitslosigkeit : Ergebnisse einer Zwischenerhebung zum Verbleib der Arbeitslosen und Abgänger aus Arbeitslosigkeit vom Herbst 1977 drei Jahre später

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    "Im Rahmen einer insgesamt vier Jahre umfassenden repäsentativen Längsschnitt-Untersuchung bei Arbeitslosen und Abgängern aus Arbeitslosigkeit vom Herbst 1977 führte Infratest-Sozialforschung Ende 1980/Anfang 1981 eine schriftliche Kurzerhebung zum Verbleib drei Jahre später durch. Erstmals stehen damit in der Bundesrepublik Deutschland Daten zum längerfristigen Verbleib ehemaliger Arbeitsloser sowie zu den sich an Arbeitslosigkeit anschließenden Erwerbskarrieren zur Verfügung. Insgesamt vermögen die Befunde zu zeigen, daß der weitere Abbau des Arbeitslosen-Bestands vom November 1977 im Beobachtungszeitraum 1979 bis 1980 per Saldo fast ausschließlich durch die vorübergehende oder endgültige Ausgliederung aus dem Arbeitsmarkt (in die stille Reserve oder in den Ruhestand) erfolgt, jeder zehnte der Arbeitslosen vom Herbst 1977 bzw. jeder vierte der 50jährigen und älteren unter ihnen auch in den Jahren 1979 bis 1980 weiterhin andauernd arbeitslos gewesen ist, die endgültige Ausgliederung aus dem Arbeitsmarkt in vielen Fällen also erst nach mehrjähriger Arbeitslosigkeit erfolgt, ca. jeder vierte der deutschen Abgänger aus Arbeitslosigkeit vom Herbst 1977 zwischen Anfang 1979 und Ende 1980/Anfang 1981 vorübergehend erneut arbeitslos geworden ist, worin ein erheblicher Umfang instabiler Beschäftigungsverhältnisse im Umfeld von Arbeitslosigkeit sichtbar wird, instabile Erwerbskarrieren im unmittelbaren Anschluß an Arbeitslosigkeit auch im längerfristigen zeitlichen Verlauf nur in wenigen Fällen in stabilere Berufsverlaufsmuster einmünden, was auf strukturelle Eigenschaften bestimmter Teilarbeitsmärkte verweist, die eine stabile Wiedereingliederung ins Erwerbsleben dauerhaft verhindern, rund jede dritte der ehemals arbeitslosen Frauen, die im Anschluß an Arbeitslosigkeit vorübergehend in die Hausfrauenrolle ausgeschieden sind, im weiteren Verlauf wieder eine neue Beschäftigung aufgenommen hat und/oder erneut arbeitslos geworden ist." (Autorenreferat)Arbeitslose, beruflicher Verbleib, berufliche Reintegration, Berufsverlauf, Frauen, stille Reserve

    Kündigungsschutz als Beschäftigungshemmnis? : empirische Evidenz für die Bundesrepublik Deutschland

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    "Spätestens seit Anfang der 80er Jahre ist das in den meisten westeuropäischen Ländern während der 60er und 70er Jahre weiter ausgebaute System des gesetzlichen und kollektivvertraglichen Kündigungsschutzes zunehmend in den Mittelpunkt der 'Flexibilisierungs'- und 'De-Regulierungs'-Debatte gerückt: Rechtliche und kollektivvertragliche Kündigungsbeschränkungen hätten sich unter veränderten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu institutionellen 'Rigiditäten' entwickelt, welche eine flexible Anpassung der Beschäftigung an konjunkturelle Auslastungsschwankungen und an die Erfordernisse des wirtschaftlich-technischen Wandels erschwerten bzw. verzögerten und sich damit mittelfristig negativ auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit auswirkten. Die Kritik am Kündigungsschutz beruht dabei auf zwei (meist impliziten) Grundannahmen, - erstens, daß rechtlichen und kollektivvertraglichen Kündigungsschutzregelungen in der Tat ein nicht unwesentlicher eigenständiger Einfluß auf das betriebliche Beschäftigerverhalten zukommt. - und zweitens, daß die Erleichterung externer Beschäftigungsanpassungen in Form von Entlassungen und Neueinstellungen nach dem US-amerikanischen Muster des 'Heuerns und Feuerns' von Arbeitskräften die allokative Effizienz des Arbeitsmarktes nachhaltig erhöhen und damit zu einem rascheren Abbau der gegenwärtigen Arbeitsmarktungleichgewichte beitragen könnte. Beide Annahmen werden mit der für die Bundesrepublik Deutschland verfügbaren empirischen Evidenz konfrontiert. Die Ergebnisse rechtfertigen starke Zweifel an der Hoffnung, daß sich durch eine selektive Lockerung bestehender Bestandsschutz-Regelungen das betriebliche Einstellungsverhalten in nennenswertem Maße modifizieren und darüber vermittelt postive Beschäftigungsimpulse bewirken lassen." (Autorenreferat)Kündigungsschutz, Beschäftigungseffekte, Beschäftigungsförderungsgesetz, Deregulierung, Arbeitsrecht, Beschäftigerverhalten

    Arbeitslose 1978: Die Situation in der Arbeitslosigkeit : zweiter Teilbericht über Ergebnisse einer repräsentativen Längsschnittuntersuchung bei Arbeitslosen und Abgängern aus Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland

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    "Im Auftrag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung führte Infratest Sozialforschung 1978 eine Längsschnittuntersuchung bei Arbeitslosen und Abgängern aus Arbeitslosigkeit durch. Die Wiederholungsbefragung neun Monate nach der Erstbefragung ermöglicht erstmals repräsentative Aussagen über die Veränderung der finanziellen, psychosozialen und gesundheitlichen Lebenslage der Betroffenen sowie ihr Arbeitsmarktverhalten bei anhaltender und erneuter, sowie nach Beendigung der Arbeitslosigkeit. Die Längsschnitt-Befunde deuten darauf hin, daß sich hinsichtlich der finanziellen, psychosozialen sowie gesundheitlichen Situation der Arbeitslosen jeweils soziale Selektionseffekte und eigenständige Auswirkungen der Arbeitslosigkeit tendenziell überlagern und verstärken. Dies führt zu einer einseitigen Kumulation von Belastungen, insbesondere bei den Langfristarbeitslosen. Durch das bestehende System der Arbeitslosenversicherung sind diese Betroffenen nicht in ausreichendem Maße gegen bedrohliche Einkommensverluste abgesichert. In Bezug auf die Belastungen im psychosozialen und psychosomatischen Erlebensbereich erweist sich nicht so sehr die Dauer der Arbeitslosigkeit, als der jeweilige Erwerbsstatus zum Befragungszeitpunkt als aussagekräftig: Mit Beendigung der Arbeitslosigkeit verbessert sich die psychosoziale Lage der Betroffenen merklich, wenngleich es einiger Zeit bedarf, bis ihre negativen Folgen ganz überwunden werden. Allerdings ist der hohe Anteil von Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Arbeitslosen-Bestand vorwiegend auf die stark gesundheitsverschleissenden Belastungen an ihrem letzten Arbeitsplatz sowie ihre geringen Wiedereingliederungschancen im Arbeitslosigkeitsfalle zurückzuführen. Mit anhaltender Arbeitslosigkeit nehmen aber auch die Vermittlungsbemühungen des Arbeitsamts quantitativ und qualitativ ab, nicht hingegen die Vermittlungswilligkeit und Vermittlungsbemühungen der Arbeitslosen selbst. Vielmehr bewirkt längerfristige Arbeitslosigkeit bei den Betroffenen tendenziell eine nicht unproblematische Senkung ihres sozialen und beruflichen Anspruchniveaus." (Autorenreferat)Arbeitslosigkeit - Auswirkungen, ökonomische Faktoren, soziale Faktoren, psychische Faktoren, Gesundheit, Arbeitslose, beruflicher Verbleib

    Arbeitslosigkeit und berufliche Wiedereingliederung : erster Teilbericht über Ergebnisse einer repräsentativen Längsschnittuntersuchung bei Arbeitslosen und Abgängern aus Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland 1977/1978

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    "Im Rahmen einer umfangreichen Arbeitsmarktstudie im Auftrag des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung führte Infratest Sozialforschung im Jahre 1978 eine Längsschnittuntersuchung bei Arbeitslosen und Abgängern aus Arbeitslosigkeit durch. Personen aus zwei voneinander abhängigen Stichproben, einer Bestandsstichprobe und einer Abgängerstichprobe vom Herbst 1977, wurden sowohl im Februar 1978 als auch - ein zweites Mal - im November/Dezember 1978 anhand eines längeren standardisierten Fragebogens mündlich befragt. Der vorliegende erste Teilbericht befaßt sich mit dem relativen Risiko verschiedener Arbeitskräftegruppen, arbeitslos zu werden ("Betroffenheitsrisiko"), und den Verlaufsmustern des Wiedereingliederungsprozesses von Arbeitslosen ins Erwerbsleben. Die Befunde deuten insgesamt auf ein beträchtliches Maß sogenannter "instabiler Erwerbsverhältnisse", d.h. häufiger Flukation und wiederholter Arbeitslosigkeit, im Umfeld von Arbeitslosigkeit hin. Die berufliche Ausgangssituation der von Arbeitslosigkeit Betroffenen hebt sich negativ von der beruflichen Situation der Beschäftigten ab. Anders als bestandsbezogene Analysen der gegenwärtigen Arbeitslosigkeit zeigen die Daten der Abgängerbefragung eine überdurchschnittliche (Mehrfach-)Betroffenheit insbesondere jüngerer Arbeitskräfte, ferner von Ungelernten und von Frauen. Hinsichtlich der beruflichen Veränderung im Anschluß an Arbeitslosigkeit bestätigen die Ergebnisse früherer Befunde, wonach von Arbeitslosigkeit ganz erhebliche (Zwangs-)Mobilisierungswirkungen auf die Betroffenen ausgehen." (Autorenreferat)Arbeitslose, beruflicher Verbleib, berufliche Reintegration, berufliche Mobilität

    Kumulative Arbeitslosigkeit : Wiedereingliederungsprobleme Arbeitsloser bei anhaltend ungünstiger Beschäftigungslage

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    "In Anbetracht steigender Arbeitslosenzahlen stellt sich verstärkt die Frage, wie die Betroffenen die soziale Erfahrung von Arbeitslosigkeit in ihrem weiteren Erwerbsleben beruflich bewältigen. Differenzierte Aussagen hierüber ermöglicht für die zurückliegenden Jahre 1978 bis 1982 eine kürzlich abgeschlossene vierjährige Längsschnittuntesuchung bei ehemaligen Arbeitslosen und beschäftigten Arbeitnehmern im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums. In bezug auf die Stabilität des Berufsverlaufs im Anschluß an Arbeitslosigkeit zeigen die Ergebnisse vor allem folgendes: ++ Obgleich die große Mehrheit (90%) der Betroffenen im Anschluß an Arbeitslosigkeit wieder eine Beschäftigung aufnimmt, handelt es sich hierbei in vielen Fällen nicht um eine dauerhafte Wiedereingliederung in den Erwerbsprozeß. ++ Nur rund jedem zweiten (52%) der Arbeitslosen vom Herbst 1977 ist in den darauffolgenden viereinhalb Jahren eine stabile Wiedereingliederung in den Erwerbsprozeß gelungen. ... ++ Der Vergleich von Berufsverläufen ehemaliger Arbeitsloser und beschäftigter Arbeitnehmer zeigt, daß sich Arbeitslosigkeitsrisiken stark bei Arbeitskräften konzentrieren, die auch in der Vergangenheit bereits Arbeitslosigkeitserfahrungen machen mußten. ... ++ Für den beruflichen Wiedereingliederungsprozeß Arbeitsloser bei instabiler Beschäftigungsentwicklung hat dies weitreichende Konsequenzen: Die Konzentration von Arbeitslosigkeitsrisiken bei ehemals arbeitslosen Arbeitnehmern führt im längeren zeitlichen Verlauf zu "kumulativer Arbeitslosigkeit"." (Autorenreferat)Arbeitslose, berufliche Reintegration, Arbeitslosigkeit - Auswirkungen, Beschäftigungssystem, Arbeitsmarktchancen, Bundesrepublik Deutschland

    Übergänge von der Schule in den Beruf : Deutschland und USA im Vergleich

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    "Der Beitrag berichtet über die Ergebnisse einer vergleichenden Untersuchung des Übergangsverhaltens deutscher und amerikanischer Jugendlicher von der Schule in den Beruf. Anhand repräsentativer Längsschnittdaten wurden für beide Länder die anschließenden Ausbildungs- und Karrierewege verschiedener Schulabgangskohorten über einen Zwölfjahreszeitraum miteinander verglichen. Die Ergebnisse zeigen, daß aufgrund der starken Einbeziehung von Betrieben in den beruflichen Qualifizierungsprozeß wie auch aufgrund der ausgeprägten Signal-Funktion allgemein anerkannter Ausbildungsabschlüsse das deutsche Ausbildungssystem eine deutlich bessere Abstimmung zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage gewährleistet. Dies zeigt sich vor allem in den - im Vergleich zu den USA - erheblich geringeren Arbeitslosigkeitsrisiken deutscher Schulabgänger sowie in einem hohen Anteil von Jugendlichen, die nach der Ausbildung einen ihrem Ausbildungsniveau entsprechenden Arbeitsplatz finden. Im längeren zeitlichen Verlauf jedoch hat die das deutsche System kennzeichnende starke Betonung hierarchisierter Ausbildungszertifikate eine dauerhafte Festschreibung von Arbeitskräften auf bestimmte Positionen in der beruflichen und gesellschaftlichen Statushierarchie zur Folge. Letztere steht in starkem Kontrast zum weitaus offeneren amerikanischen System und gerät zunehmend in Widerspruch zu den eher individualistischen Lebensentwürfen der jüngeren Generation. Aus den langfristig fortbestehenden erheblichen Lohndifferentialen zwischen betrieblich Ausgebildeten einerseits und Akademikern andererseits erklären sich die abnehmende Attraktivität vor allem gewerblicher Ausbildungsgänge im Rahmen des deutschen 'dualen Systems' und die anhaltende Tendenz zur Alternativoption Abitur und Hochschule. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion bildungspolitischer Reformperspektiven in beiden untersuchten Ländern." (Autorenreferat, IAB-Doku)Schulabgänger, Berufseinmündung - internationaler Vergleich, Arbeitsmarktchancen, Berufsbildungssystem, Beschäftigungssystem, Arbeitslosigkeit - Risiko, Bildungsverlauf, Berufsverlauf, Qualifikationsverwertung, Bundesrepublik Deutschland, USA
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