66 research outputs found
Inseparable, but not equal: assessing U.S.-EU relations in the wake of the NSA surveillance affair
The revelations about the data collection and espionage activities of the National Security Agency (NSA) have left their mark on transatlantic relations. In the beginning of 2013, the future of relations between the United States and the European Union looked bright, fueled by optimism about the negotiation of a transatlantic free trade area. Since then, tensions have risen over leaked information about the NSA's actions. The dispute is significant beyond the immediate issue of surveillance because it draws attention to the enduring asymmetries in the transatlantic relationship. Discussions about its decline notwithstanding, the U.S. upholds its claim to global leadership and continues to rely on controversial security measures in the name of fighting terrorism. Despite their initial indignation at the revelations, the leaders of European governments have offered conflicting and ineffective responses. In the intelligence field as well as the EU's broader relationship with the U.S., Europe does not seem prepared to challenge the status quo. This poses questions about the nature of future transatlantic cooperation. (author's abstract
From exception to normalcy: the United States and the war on terrorism
The war on terrorism waged by the United States is in its 17th year. To a large extent, it has defined three very different presidencies and no end is in sight. In the time since the terrorist attacks of September 11, 2001, the initial shock has gradually given way to a new normalcy. The time seems right to assess the US’s approach to combating terrorism – an assessment this study attempts to provide.
A key finding of this report is that the global war on terror is not only continuing, but that it is also becoming increasingly difficult to end. What began as a secret war is now firmly established US policy, both legally and institutionally.
In the early years of the global war on terror, US methods were strongly criticized by Europe’s governments. This criticism has now largely ceased. Detention without a trial, targeted killings, mass surveillance – all of this is at least tolerated, and in some cases even supported.
This development is problematic in several respects. Its consequences include the systematic erosion of human and civil rights; the concentration of decision-making power in the hands of the executive at the expense of the separation of powers principle; and the expansion of the national security state. Since victory is unlikely, the question of whether to continue supÂportÂing the United States on its present course is all the more urgent. (Autorenreferat
Dispensing with the indispensable nation? Multilateralism minus one in the Trump era
Since entering office, US president Trump has reversed key multilateral achievements
of his predecessors, initiating a new US retreat from multilateral cooperation. For
other governments wishing to preserve and deepen existing global agreements, this
has posed the question of whether and how multilateral cooperation can work without
the leadership and support of the dominant global power. International relations
scholars have already debated the possibility of “nonhegemonic cooperation” in earlier
periods marked by US unilateralism. This article draws on these previous analyses to
evaluate the current prospects and limits of a “multilateralism minus one” in three key
global policy areas: nuclear arms control, climate change, and trade
Some American voters are more equal: election law as an area of partisan strategy
Although Donald Trump ultimately won the presidency, he has claimed that Hillary Clinton only won the popular vote because millions of people had voted illegally. For years, accusations of electoral fraud have been used to increase the bureaucratic requirements for potential voters. Most of these tactics, which affect some demographic groups more than others, are legal. Republicans and Democrats alike have attempted to shape electoral districts to their advantage, resulting in politically more homogenous districts, more radical candidates, and ever-larger biases in the translation of votes into mandates. On October 3rd, the United States Supreme Court heard arguments on whether to curb the redistricting powers of the parties. The battles over election laws could have a long-term effect on future congressional majorities. (author's abstract
Auch ohne Trump wird vieles anders: Deutschland sollte seine Amerika-Politik strategischer ausrichten
Präsidentschaftswahlen in den USA können gravierende Folgen für die internationale Ordnung haben. 2016 gilt dies in besonderem Maße, weil mit Donald Trump erstmals ein Kandidat einer großen Partei antritt, der Amerikas traditionelles Rollenverständnis als globaler Ordnungsgarant grundsätzlich in Frage stellt. Ein Sieg Trumps hätte wohl weitreichende Konsequenzen für die Außenpolitik Washingtons, doch mit Veränderungen ist bei jedem Wahlausgang zu rechnen. Die Tatsache, dass in den USA zunehmend Zweifel an der eigenen Rolle in der Welt laut werden, sollte Deutschland veranlassen, sowohl die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten als auch den eigenen Beitrag zur Weltordnung neu zu reflektieren. (Autorenreferat
Der Streit um die "Israel-Lobby" in den USA: Mearsheimer und Walt in der Kritik, 1. Halbjahr 2006
Der Vorwurf des Antisemitismus wiegt in den USA ähnlich schwer wie in Deutschland. Nach der Veröffentlichung ihres Artikels "The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy" wurde er gegen die amerikanischen Politikwissenschaftler John J. Mearsheimer und Stephen M. Walt erhoben. Die beiden renommierten Vertreter der Disziplin der Internationalen Beziehungen verfechten darin die These, dass der große Einfluss der pro-israelischen Lobby auf die amerikanische Außenpolitik nicht dem amerikanischen Interesse diene. Die zahlreichen Kritiker des Aufsatzes versuchen in ihren Reaktionen, einzelne Aspekte der Argumentation von Mearsheimer und Walt zu widerlegen. Besonders deren historische Analyse des israelisch-palästinensischen Konfliktes ist Zielscheibe von Kritik. Doch die theoretischen Prämissen, auf denen der Artikel beruht, bleiben unangetastet. Niemand stellt die für den Aufsatz zentrale Kategorie des "nationalen Interesses" in Frage. Dabei bildet sie nicht nur den Kern des Arguments, sie ist auch eine wesentliche Ursache der empörten Reaktionen
Zwischenwahlen in den USA - keine RĂĽckkehr zur Politik vor Trump
Zwischenwahlen in den USA sind nicht nur Stimmungsbarometer fĂĽr den Erfolg einer Präsidentschaft. Die Machtverhältnisse im Kongress entscheiden ĂĽber den HandlungsÂspielraum des Präsidenten: Ein divided government - in dem mindestens eine Kammer des Kongresses nicht von der eigenen Partei kontrolliert wird - schränkt dessen FähigÂkeit ein, Gesetzesvorhaben zu realisieren. Zwar sind die Aussichten fĂĽr die RepublikaÂner im Hinblick auf die Wahlen am 8. November besser, doch fĂĽr verlässliche ProÂgnoÂsen ist deren Ausgang zu ungewiss. Die sogenannten Midterms sind noch aus einem anderen Grund bedeutsam: In den Bundesstaaten werden die Weichen fĂĽr nationale Wahlen bis hin zur Präsidentschaftswahl gestellt. Da die Legitimität von Wahlverfahren zunehmend selbst zum Gegenstand parteipolitischer Auseinandersetzung wird, ist wichtig, wer solche Verfahren beaufsichtigt. Vor diesem Hintergrund ist es proÂblemaÂtisch, dass eine klare Mehrheit in der Republikanischen Partei dem Mythos anhängt, die Niederlage von Präsident Trump sei das Resultat einer »gestohlenen Wahl« geÂwesen, und versucht, ihren Erfolg an der Urne mit zweifelhaften Methoden zu sichern. (Autorenreferat
Vom Ausnahmezustand zum Normalzustand: die USA im Kampf gegen den Terrorismus
Der von den USA geführte Krieg gegen den Terrorismus befindet sich in seinem 17. Jahr und bestimmt nun schon fünf Amtszeiten dreier höchst unterschiedlicher Präsidenten. Ein Ende ist nicht in Sicht. Mit zunehmendem zeitlichen Abstand zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ist der anfängliche Schock nach und nach einer neuen Normalität gewichen, und so scheint der Zeitpunkt geeignet für eine Bestandsaufnahme – wie sie in der vorliegenden Studie erfolgt.
Ein zentrales Ergebnis ist dabei, dass der globale Krieg gegen den Terrorismus nicht nur andauert, sondern dass es auch immer schwieriger wird, ihn zu beenden. Was als geheimer Krieg begann, ist heute rechtlich und institutionell fest in der amerikanischen Politik verankert.
Während europäische Staaten in den ersten Jahren nach dem 11. September immer wieder deutliche Kritik an einigen zentralen Methoden des Anti-Terror-Kampfes geübt haben, ist diese inzwischen weitgehend verstummt. Inhaftierungen ohne Gerichtsurteil, gezielte Tötungen, anlasslose Überwachung – all das wird zumindest toleriert, zum Teil sogar unterstützt.
Diese Entwicklung ist in mehrfacher Hinsicht problematisch. Zu ihren Folgen gehören die systematische Aushöhlung von Menschen- und Bürgerrechten; die Konzentration von Entscheidungsgewalt in den Händen der Exekutive zu Lasten des Prinzips der Gewaltenteilung; ebenso der Ausbau des nationalen Sicherheitsstaates. Da ein baldiges Ende des Krieges durch einen Sieg unwahrscheinlich ist, stellt sich für die europäischen Regierungen die Frage, ob sie den Kurs der USA weiter mittragen wollen. (Autorenreferat
Whatever Works: Multilateralismus und Global Governance unter Obama
"Diesseits des Atlantiks ist mit Genugtuung zur Kenntnis genommen worden, wie deutlich Obama sich von der unilateralen Politik seines Vorgängers distanzierte. Im zweiten Amtsjahr des US-Präsidenten aber ist eine gewisse Ernüchterung bei den Europäern zu beobachten, da den weitreichenden Ankündigungen bisher wenig konkrete Ergebnisse gefolgt sind. Skeptiker geben bereits zu bedenken, dass die Veränderungen vor allem symbolisch sind und in der Praxis die Kontinuität überwiegt. Europa sollte das Bekenntnis zum Multilateralismus durchaus ernstnehmen. Das window of opportunity eines kooperationsbereiten Präsidenten und einer demokratischen Mehrheit im Kongress wird sich bald schließen. Daher sollte Europa die günstigen Bedingungen für die Zusammenarbeit nutzen, ohne sich zu sehr davon abhängig zu machen. Die Analyse des amerikanischen Entscheidungsprozesses wie auch die Bestandsaufnahme in einzelnen Politikfeldern zeigen, dass stark formalisierte multilaterale Instrumente, etwa völkerrechtliche Verträge, sich innenpolitisch nur schwer durchsetzen lassen. Deshalb bevorzugt das Weiße Haus informelle Kooperationsformen. Je eher europäische Entscheidungsträger bereit sind, sich auf informelle Formate einzulassen, desto größer ist die Chance, dass Obama das Versprechen von mehr Multilateralismus einlösen kann. Der verstärkte Gebrauch informeller Prozesse sollte zwar nicht dazu führen, bestehende formale Organisationen des Systems der Vereinten Nationen zu untergraben. Doch unter den richtigen Voraussetzungen können die pragmatische Nutzung von Koalitionen der »Willigen und Relevanten« oder ein Verzicht auf rechtliche Verbindlichkeit bei internationalen Übereinkommen helfen." (Autorenreferat
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