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    Gesundheits- und Risikoverhalten von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung und krankheitsbedingter Einschränkung: Ergebnisse der Kinder und Jugendgesundheitsstudie (KiGGS-Welle 2)

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    Hintergrund: Obwohl rund zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung leben, wurde deren Gesundheits- und Risikoverhalten bislang nicht differenziert zwischen denjenigen mit und ohne Beeinträchtigung ausgewertet. Forschungsziel: Ziel des Beitrags ist es, Unterschiede im Gesundheits- und Risikoverhalten zwischen 3- bis 17-Jährigen mit und ohne Beeinträchtigung in Deutschland darzustellen. Material und Methode: Anhand der Daten der KiGGS-Welle 2 (Kinder und Jugendgesundheitsstudie 2014-2017) des Robert Koch-Instituts wurden Angaben von Eltern stellvertretend für die 3- bis 10-Jährigen und Angaben von 11- bis 17-Jährigen mit/ohne Behinderung und/oder krankheitsbedingter Einschränkung ausgewertet. Als abhängige Variablen wurden das Bewegungs-, Ernährungs- und Mundgesundheitsverhalten (n= 11.110) sowie der Alkohol- und Tabakkonsum (n= 3060) in uni-, bi- und multivariaten Analysen herangezogen. Ergebnisse: Die 3- bis 17-Jährigen mit Beeinträchtigung tranken seltener Alkohol, wiesen allerdings häufiger einen hohen Konsum zuckerhaltiger Getränke, eine niedrige Zahnputzfrequenz und eine seltenere körperliche Aktivität auf als Gleichaltrige ohne Beeinträchtigung. Auch nach Kontrolle von soziodemografischen und -ökonomischen Merkmalen blieben die Unterschiede hinsichtlich des Konsums zuckerhaltiger Getränke, des Alkoholkonsum sowie der körperlichen Inaktivität bestehen. Für den Tabakkonsum zeigten sich keine Unterschiede zwischen Heranwachsenden mit und ohne Beeinträchtigung. Diskussion: Die Ergebnisse legen Handlungsbedarfe zur Stärkung eines gesundheitsförderlichen Verhaltens von 3- bis 17-Jährigen mit Beeinträchtigung in den Bereichen Bewegung und Ernährung nahe. Durch verhältnis- und verhaltenspräventive Maßnahmen sollte das Gesundheitsverhalten von Kindheit an zielgruppenspezifisch gefördert werden

    Gesundheitsbewusstsein und Gesundheitskompetenz von Menschen mit Behinderung

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    Hintergrund: Menschen mit Behinderung zählen zu Bevölkerungsgruppen in vulnerabler Lebenslage und wurden in der Forschung zum Gesundheitsbewusstsein und zur Gesundheitskompetenz bisher selten berücksichtigt. Ziel der Studie ist es daher, das Gesundheitsbewusstsein und die Gesundheitskompetenz von Menschen mit Behinderung in Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Deutschland erstmals durch Selbstbeurteilung mithilfe eines Fragebogens in Leichter Sprache zu erfassen. Material und Methoden: Das Datenmaterial wurde in 19 Einrichtungen der Eingliederungs- und Behindertenhilfe bei 351 Menschen mit Lernschwierigkeiten, psychischer, chronischer sowie körperlicher Behinderung in Deutschland erhoben. Das Gesundheitsbewusstsein und die Gesundheitskompetenz wurden mittels Fragebogen in Leichter Sprache erfasst. Uni- und bivariate Analysen wurden durchgeführt. Ergebnisse: Ein niedriges Gesundheitsbewusstsein, insbesondere in der Dimension Eigenverantwortung und Achtsamkeit, gaben 38,9 % der Befragten an. Hinsichtlich der Gesundheitskompetenz berichteten knapp 64 % von Schwierigkeiten im Umgang mit gesundheitsbezogenen Informationen, wobei der prozentuale Anteil in den Dimensionen Prävention und Krankheitsbewältigung der Gesundheitskompetenz am höchsten lag. Befragte mit einem niedrigen Gesundheitsbewusstsein gaben häufiger Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen an. Schlussfolgerung: Die Studie verdeutlicht einen Bedarf an Förderung des Gesundheitsbewusstseins und der Gesundheitskompetenz im Setting der Eingliederungs- und Behindertenhilfe. Maßnahmen zur Stärkung des Gesundheitsbewusstseins und der Gesundheitskompetenz sollten zielgruppenspezifisch und unter Beteiligung der Bedarfsgruppen (z. B. partizipative Entwicklung von Informationsmaterialien zu gesundheitsbezogenen Themen) erfolgen
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