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    Marktdaten zur Biotechnologie : Produkte und Reaktoren

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    Aufgrund der hohen Wachstumsraten, die vielfach fiir den Biotechnologiemarkt prognostiziert werden, und gefördert durch das Biotechnologie-Programm der Bundesregierung, in dem die Entwicklung der Bioverfahrenstechnik einen hohen Stellenwert einnimmt, kann man heute beobachten, daß zahlreiche Anlagen- und Apparatebaufirmen erwägen, sich auf dem Gebiet der Biotechnologie zu betätigen und zu investieren, um so langfristig an diesem Markt teilzunehmen. Auch der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau eV (VDMA) ist sich der wachsenden Bedeutung der Biotechnologie bewußt und hat 1986 und 1987 Workshops zu diesem Problemkreis organisiert. Allerdings differieren die Erwartungen und Prognosen über den zukünftigen Biotechnologiemarkt außerordentlich stark. Selbst die Erfassung des derzeitigen Marktvolumens ist schwierig. Die Diskrepanzen ergeben sich teilweise durch unklare Definitionen darüber, welche Produkte der Biotechnologie zugeordnet werden. Bei der Abschätzung des Potentials der neuen Biotechnologieprodukte ist besonders deren Markteintritt unsicher. Viele Prognosen sind spekulativ und nicht nachvollziehbar. "Bioprognostik" stellt zur Zeit einen eigenen Markt mit nicht unbeträchtlichem Marktvolumen dar. Nach einem Bericht von N. Rau in BTF-Biotech-Forum 3 (1986) 121 sind über 300 Marktstudien, -analysen und -forschungsberichte über den Bereich der Biotechnologie erhältlich, deren Preis sich aufsummiert auf etwa 2 Mio DM beläuft. Für einzelne Studien sind bis zu 35.000 US $ zu zahlen, Seitenpreise bis zu 100 DM sind keine Seltenheit. Die Vielzahl der Prognosen allein schon verdeutlicht die Verwirrung. Mit der Herausgabe dieses Hefts bemüht sich die GBF, die Diskussion zu versachlichen, indem in Teil I - selbstverständlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit - Daten aus Marktstudien und Analysen zusammengestellt wurden, auf deren Basis einige, wie wir meinen, konservative Schlußfolgerungen über den erwarteten Bioboom gezogen werden können. Im Teil II der vorliegenden Studie wird nur der Bioreaktormarkt betrachtet, da viele Anlagen- und Apparatebauer, besonders die, die für die Pharma-, Lebens- und Genußmittelindustrie tätig sind, hier einen günstigen Einstieg in einen lukrativen Markt vermuten

    Bioreaktoren : ein Leitfaden für Anwender

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    Kernstiick der meisten biotechnologischen Verfahren ist der Bioreaktor, d.h. ein Apparat, in dem die gewiinschte biologische Reaktion unter monoseptischen Bedingungen abläuft. Von daher ist es verständlich, daß für viele "Einsteiger" in die Biotechnologie zunächst der Reaktor im Blickpunkt steht. Als Einsteiger sind hier sowohl potentielle Hersteller als auch Nutzer von Bioreaktoren zu verstehen, d. h. sowohl Apparate- und Anlagenbauer, die zukünftig als Lieferanten am Bioreaktormarkt auftreten wollen, als auch Firmen aus verschiedenen Bereichen, die biotechnologische Produkte herzustellen beabsichtigen. Aufgrund der hohen Popularität der Biotechnologie und der großen Erwartungen, die an ihre Entwicklung geknüpft werden, hat die GBF als Großforschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland und damit als Anlaufstelle für viele Einsteiger neben der Abwicklung ihres F+E-Programms viel Beratung und Aufklärung geleistet. Im Sinne einer Vereinfachung und Rationalisierung erschien es uns daher sinnvoll und notwendig, einige praktische Aspekte der Konstruktion und des Betriebs von Bioreaktoren sowie seiner MSR-Ausstattung in diesem Heft zusammenzufassen. Diese Ausführungen sind auch Bestandteil verschiedener Kurse, die an der GBF durchgeführt werden und in die praktische Biotechnologie einführen. Die Zahl der in der einschlägigen Literatur vorgeschlagenen Bioreaktoren ist groß, ihre Einsatzmöglichkeiten unter praktischen Bedingungen sind jedoch meist ungeklärt. Abgesehen von einigen Spezialfällen - wie z.B. dem Einsatz von Blasensäulen in der Zellkulturtechnik oder zur Herstellung von SCP - stellt der gerührte Kessel den Standard-Bioreaktor dar. Daran wird sich auch in Zukunft so schnell nichts ändern. Die Ausführungen in diesem Band beziehen sich daher ausdrücklich auf den Rührkesselreaktor. Im Biotechnikum der GBF ist eine Erneuerung bzw. Modernisierung des Fermenterparks notwendig geworden. Eine Reihe von Beschaffungsmaßnahmen wird derzeit abgewickelt. Als Teil III dieses Hefts wird der dabei verwendete Ausschreibungstext für die Angebotserstellung abgedruckt. Dieser enthält sicherlich einige GBF-spezifische Details, faßt andererseits aber alle wichtigen Punkte zusammen, die bei der Beschaffung von Bioreaktoren zu beachten sind
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