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    Medikamentenvernebelung in der präklinischen Notfallversorgung: aktueller Standard und Verbesserungspotential

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    Die Vernebelung von Medikamenten ist fester Bestandteil in der Therapie präklinischer Notfallpatient:innen, vor allem bei pulmonalen Erkrankungen und Symptomen. Die inhalative Therapie ist präklinisch besonders gut geeignet, da für die Medikamentenapplikation mit der Einatmung spontan atmender Patient:innen ein natürlicher Zugangsweg vorliegt und dieser nicht erst durch anderweitige, invasive Maßnahmen etabliert werden muss. Mittels Vernebelung erfolgt im Falle pulmonaler Erkrankungen die Wirkstoffgabe direkt in das Zielorgan, wodurch eine hohe topische bei geringer systemischer Wirksamkeit mit insgesamt kleinem Nebenwirkungsprofil erzielt werden kann. In der vorliegenden Arbeit wurde die Vernebelungspraxis im süddeutschen Rettungsdienst erfasst und die Depositionseigenschaften verschiedener Verneblersysteme bei simulierten Notfallpatient:innen im in vitro Modell untersucht. 4800 Notfallsanitäter:innen und Rettungsassistent:innen aus Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz wurden zu ihrer Vernebelungspraxis befragt. Die befragten Notfallsanitäter:innen und Rettungsassistent:innen bevorzugten die inhalative Medikamentengabe gegenüber anderen Applikationsformen. Medikamentenvernebelung wurde am häufigsten bei Asthma, COPD und Anaphylaxie eingesetzt. Die meisten Befragten gaben die Anwendung von Salbutamol, Adrenalin und Ipratropiumbromid an. Rettungsdienstmitarbeiter:innen setzten Vernebelung häufiger ein, wenn Standard Operating Procedures oder Handlungsempfehlungen vorlagen. Es zeigten sich teils große Unterschiede in der Vernebelungspraxis zwischen den Bundesländern. Anwender:innen sollten regelmäßig in der Anwendung von Medikamentenvernebelung geschult werden. Standard Operating Procedures oder vergleichbare Vorgaben sind dabei empfehlenswert. In einem in vitro Modell wurde die Medikamentendeposition bei Notfallpatient:innen untersucht. Mit einer Testlunge wurden vier verschiedene Atemmuster bei unterschiedlichen zusätzlichen Sauerstoffflüssen simuliert. Die Vernebelungsleistung konnte beim Jetvernebler durch einen höheren Sauerstofffluss gesteigert werden. Die Meshvernebler produzierten signifikant mehr Aerosol und erreichten in der Simulation verschiedener Atemmuster präklinischer Notfallpatient:innen bei gleicher Verneblungszeit eine bis zu 14-fach höhere Lungendeposition als der Jetvernebler. Im Vergleich zu Normalatmung war die Depositionsrate bei simulierter Atemnot um 44,8% höher, bei stabiler COPD um 19,5% niedriger. Bei der Anwendung von Jetverneblern können Vernebelungsleistung und Salbutamoldeposition durch eine Erhöhung des Sauerstoffflusses erhöht werden. Aufgrund der höheren Vernebelungsleistung und der höheren Lungendeposition könnte der flächendeckende Einsatz von Meshverneblern das Outcome präklinischer Notfallpatient:innen verbessern. In einer Übergangsphase von Jet- zu Meshverneblern sollten die verwendeten Dosierungen überprüft werden, da die höhere Vernebelungsleistung der Meshvernebler andernfalls zu Überdosierungen führen könnte. Eine Aufnahme des spezifischen Verneblertyps in Empfehlungen und Leitlinien scheint sinnvoll, um bei großen bestehenden Unterschieden zwischen den verschiedenen Systemen eine weitere inhomogene Behandlung zu vermeiden. Die im Pyramidenprozess entwickelten Empfehlungen sollten flächendeckend umgesetzt werden. Die neu eingeführte, eigenverantwortliche Übernahme heilkundlicher Tätigkeiten durch Notfallsanitäter:innen im Rahmen des § 2a NotSanG könnte den Prozess der Homogenisierung der präklinischen Vernebelungstherapie unterstützen

    The Use of an Inspiration-Synchronized Vibrating Mesh Nebulizer for Prolonged Inhalative Iloprost Administration in Mechanically Ventilated Patients—An In Vitro Model

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    Mechanically ventilated patients suffering from acute respiratory distress syndrome (ARDS) frequently receive aerosolized iloprost. Because of prostacyclin’s short half-life, prolonged inhalative administration might improve its clinical efficacy. But, this is technically challenging. A solution might be the use of inspiration-synchronized vibrating mesh nebulizers (VMNsyn), which achieve high drug deposition rates while showing prolonged nebulization times. However, there are no data comparing prolonged to bolus iloprost nebulization using a continuous vibrating mesh nebulizer (VMNcont) and investigating the effects of different ventilation modes on inspiration-synchronized nebulization. Therefore, in an in vitro model of mechanically ventilated adults, a VMNsyn and a VMNcont were compared in volume-controlled (VC-CMV) and pressure-controlled continuous mandatory ventilation (PC-CMV) regarding iloprost deposition rate and nebulization time. During VC-CMV, the deposition rate of the VMNsyn was comparable to the rate obtained with the VMNcont, but 10.9% lower during PC-CMV. The aerosol output of the VMNsyn during both ventilation modes was significantly lower compared to the VMNcont, leading to a 7.5 times longer nebulization time during VC-CMV and only to a 4.2 times longer nebulization time during PC-CMV. Inspiration-synchronized nebulization during VC-CMV mode therefore seems to be the most suitable for prolonged inhalative iloprost administration in mechanically ventilated patients
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