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Gegenstandsbereich der Bevölkerungssoziologie
In diesem Beitrag stellen wir die Entwicklung der Bevölkerungssoziologie in Deutschland dar. Aufbauend auf den klassischen Arbeiten von Süßmilch wurde die Bevölkerungssoziologie in Deutschland bis zur Nachkriegszeit vor allem durch die Arbeiten von Nationalökonomen wie Brentano, Mombert und Mackenroth geprägt. Die zunehmende Verfügbarkeit von Mikrodaten hat zu einer Neuorientierung der Bevölkerungssoziologie beigetragen, in der statt einer ganzheitlichen Betrachtungsweise des „Bevölkerungsgeschehens“ die Analyse spezifischer demographischer Übergänge in den Vordergrund rückte. Vor allem die Lebenslaufforschung hat sich seit den 1980er-Jahren als theoretisches Konzept an der Schnittmenge von demographischer und soziologischer Forschung hervorgetan. Neuere Entwicklungen verweisen auf methodische und theoretische Herausforderungen bei der Untersuchung des Zweiten Demographischen Übergangs. Eine „verstehende“ Bevölkerungssoziologie, die gesellschaftliche Bewältigungsprozesse des demographischen Wandels in den Vordergrund rückt, weist dabei ein methodisch und theoretisch noch nicht ausgeschöpftes Analyse- und Interventionspotential auf