36 research outputs found

    "Schäubleweise", "Schröderisierung" und "riestern" : Formen und Funktionen von Ableitungen aus Personenamen im öffentlichen Sprachgebrauch

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    Dass man mit PN [Personennamen] mehr machen kann als nur auf die Namensträger zu referieren, ist Schriftstellern und Literaturwissenschaftlern natürlich immer schon bewusst gewesen. Eigennamen (EN), die „von Haus aus“ nicht zum Charakterisieren, sondern nur zum Referieren taugen, werden aber offensichtlich auch im alltäglichen öffentlichen Sprechen und Schreiben zur Erzeugung spezifischer Effekte verwendet. […] Ich möchte in meinem Beitrag Antworten auf folgende Fragen geben: Welche Wortbildungsmöglichkeiten werden für diese sprachliche Technik genutzt? Seit wann, in welchen Zusammenhängen und unter welchen Bedingungen werden Deonomastika – so das Fachwort für diese Wörter – verwendet? Welche Intentionen und Effekte sind mit dieser Technik verbunden, d.h. welche stilistischen und pragmatischen Funktionen haben solche Wörter? […] Über die Beschreibung der Formen, Geschichte und Funktionen der Deonomastika hinaus möchte ich zudem in zwei Bereichen theoretischer Sprachreflexion mit den Deonomastika bestimmte Positionen stützen: Zum einen ist dies die Wortbildungstheorie, zum zweiten ist es die Theorie der EN-Bedeutung. Auf beide werde ich im Anschluss an die systematische Darstellung zu sprechen kommen. Ich benutze ein Korpus von etwa 400 Belegen aus vor allem überregionalen Tageszeitungen […] seit 1987 sowie aus deren Online-Ausgaben

    »Die Globalisierung ist ein ökonomisches Phänomen mit politischen Folgen«: linguistische Diskursanalyse am Beispiel der sprachlichen Konstruktion der ›Arbeitsmarktkrise‹ 1997

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    In diesem Beitrag wird ein diskurslinguistischer Ansatz vorgestellt, der zumeist als »Historische Diskurssemantik« bezeichnet wird. Als ein Bestandteil dieses Paradigmas geht es um eine Methode, mit der in einem großen Textkorpus zu einem Thema wiederkehrende Argumentationsmuster (Topoi) herausgearbeitet werden können. Diese werden im Rahmen eines hermeneutischen Vorgehens als Wissenssegmente eines Diskurses verstanden, die sich in einer bestimmten Konstellation (topologische Diskursformation) als hegemoniales Wissen durchsetzen oder als nur marginales Wissen einen Gegendiskurs auszeichnen. Am Beispiel der sprachlichen Konstruktion einer Wirtschafts-›Krise‹ Mitte der 1990er Jahre wird diese Methode abschließend vorgeführt

    Sprache – Kognition – Kultur : Sprache zwischen mentaler Struktur und kultureller Prägung : 43. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache, 6.-8. März 2007

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    Ludwig Jäger (Aachen) wies in der abschließenden Podiumsdiskussion der diesjährigen IDS-Tagung darauf hin, dass der Wissenschaftsrat die Konjunktur der „Kulturwissenschaften“ in den vergangenen 15 Jahren für einen Holzweg hält. Und der Mannheimer Literatur- und Medienwissenschaftlers Jochen Hörisch konstatierte, der „nicht negierbare“ „Wattebausch-Begriff“ Kultur habe in den vergangenen Jahren beinahe zwangsläufig eine biologistische, naturalistische (und in der Öffentlichkeit dominant wahrgenommene) Gegenbewegung auf den Plan gerufen. Solchen Einschätzungen zum Trotz kommt der diesjährigen IDS-Tagung das Verdienst zu, nun endlich auch in diesem für die germanistische Linguistik so zentralen institutionellen Rahmen das Verständnis von Sprachwissenschaft als Kulturwissenschaft zum Thema gemacht zu haben. Der dabei nahe liegende Disziplinen übergreifende Blick auf Nachbarwissenschaften, die sich als Kulturwissenschaft begreifen und dabei ebenfalls Sprachanalysen betreiben, führte zu einem dezidiert interdisziplinären Programm, bei dem in den Vorträgen und in der Podiumsdiskussion deutlich wurde, worin Anschlüsse an eine sich als eigenständig verstehende Kulturwissenschaft, an die Literaturwissenschaft, Rhetorik und insbesondere die Geschichtswissenschaft bestehen bzw. bestehen könnten oder sollten

    Gibt es Linkspopulismus?

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    In diesem Beitrag analysiere ich den öffentlichen und den wissenschaftlichen Gebrauch des Ausdrucks Linkspopulismus. Das Ziel ist es, eine begründete Haltung dazu zu entwickeln, ob und gegebenenfalls für wen es sinnvoll ist, davon auszugehen, dass es das Phänomen Linkspopulismus gibt. Zudem soll deutlich werden, welche Funktion der Ausdruck Linkspopulismus im öffentlichen Diskurs hat oder haben könnte. Dabei beantworte ich die Titelfrage zunächst in dreierlei Hinsicht mit ‚Ja‘, um anschließend mit gewichtigeren Argumenten in ebenfalls drei Hinsichten für ein ‚Nein‘ zu plädieren. Dabei steht der strategische Aspekt im Mittelpunkt, dass mir ein positiver Begriffsbesetzungsversuch von Linkspopulismus aussichtslos erscheint und ich daher rate, sich das Etikett Linkspopulismus für auf Gleichheit und soziale Gerechtigkeit sowie gegen die neoliberale Hegemonie gerichtete linke Bestrebungen aufgrund des Stigmawort-Charakters von Populismus nicht anheften zu lassen

    Einleitung

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    Wörter - Argumente - Diskurse. Was die Öffentlichkeit bewegt und was die Linguistik dazu sagen kann

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    Der Beitrag versucht, eine der Möglichkeiten auszuloten, die Interessen der Öffentlichkeit und der Sprachwissenschaft in Verbindung zu bringen. Im Bereich gesellschaftlich relevanter Diskussionen besteht diese Möglichkeit darin, über besonders prominente Einzelwörter hinaus solche Diskussionen als „Diskurs" aufzufassen und diesen mit verschiedenen sprachwissenschaftlichen Methoden zu analysieren. Diskurs wird dabei als Menge aller Äußerungen zu einem gleichen Thema aufgefaßt, die für die Forschung in reflektiert zusammengestellten Textkorpora zugänglich zu machen sind. Am Beispiel des Migrationsdiskurses wird veranschaulicht, wie eine korpusbasierte, empirische Diskurslinguistik begründete Aussagen über die Verwendung von Wörtern machen kann, die die Öffentlichkeit im doppelten Sinne „bewegen", wie die argumentative Funktion öffentlicher Sprachthematisierungen systematisch zu erfassen ist und wie über die Wortschatzanalyse hinaus argumentative Muster öffentlicher Diskurse in ihrem Stellenwert für ein öffentliches Themenfeld beschrieben werden können. Abschließend werden die bisherige öffentliche Resonanz auf entsprechende linguistische Forschungsergebnisse erörtert sowie die Chancen eines Forschungsansatzes, der einerseits öffentlich interessierende Themen aufgreift und andererseits diese methodisch reflektiert begleitet und analysiert. Insgesamt scheinen hier wie in anderen linguistischen Teilbereichen die Weichen für eine stärker öffentlichkeitsrelevante Linguistik bereits gestellt. Damit beginnt die germanistische Linguistik, aus der „selbstverschuldeten öffentlichen Unmündigkeit" der Germanistik auszubrechen und ihr Themenfeld in der Öffentlichkeit nicht mehr anderen zu überlassen, die weniger seriös arbeiten bzw. deren Kompetenzen andere sind

    Vorwort

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