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Entwicklung einer Kombinationsstrategie gegen tierische und pilzliche Schaderreger im ökologischen Steinobstanbau unter besonderer Berücksichtigung der Kupferminimierung (Verbundvorhaben)
Das Projektziel war es, für mehrere Teilbereiche des ökologischen Steinobstanbaues Lösungen zu erarbeiten: Zur Regulierung der Schwarzen Kirschenlaus bei Süßkirschen in überdachten und eingenetzten Anlagen wurden verschiedene Nützlinge getestet. Ursprünglich wurde der Ansatz der Offenen Zucht verfolgt, jedoch ergaben sich witterungsbedingt Schwierigkeiten mit der Anzucht des Getreides, so dass derzeit eine direkte Ausbringung, beispielsweise von Aphidius matricariae, unter dem Netz bevorzugt werden sollte. Bei der Kombination von Verwirrung mit Überwinterungsstecken für die Pflaumenwicklerlarven, die mit insektenpathogenen Pilzen behandelt wurden, ergaben sich nur mäßige und schwankende Wirkungsgrade. Insgesamt wurden Wellpapperinge wesentlich besser von den Raupen angenommen als Tonkinbündel. Wenn die Wellpapperinge rechtzeitig vor dem Ausbohren der Larven der zweiten Generation ausgehängt werden, können durchaus nennenswerte Mengen an Raupen aus einer Anlage entfernt werden, wenn die Verwirrung aufgrund des Befalls an ihre Grenzen gerät. Einsaaten mit Buchweizen lockten in zwei Anlagen mehrere Nützlinge an, in einer jedoch hauptsächlich Blattlausräuber, in einer zweiten Anlage wurden verschiedene Ichneumoniden und Braconiden gefangen (beides potentielle Wicklerparasitoide). In einem kleinen Versuch ausgangs Winter konnten Meisen darauf trainiert werden, dass in Wellpapperingen Larven zu finden sind, ersatzweise wurde mit Mehlmottenlarven gearbeitet. Extrakte aus verschiedenen Artemisia-Arten und -Sorten, Rainfarn oder Gingko-Blättern hatten in ersten Tastversuchen eine repellente Wirkung auf die Eiablage des Pflaumenwicklers. Bei den Versuchen zur Kupferreduzierung konnten die guten Ergebnisse aus den Laborversuchen zur Hemmung der Konidienkeimung, beispielsweise mit NEU 1143 F, Kumar, Curcuma xanthorrhiza oder Primula veris im Halbfreiland und teilweise im Freiland bei Monilia oder Sprühflecken bestätigt werden. Bei der Empfindlichkeit verschiedener Sauerkirschsorten gab es leichte Unterschiede zwischen den beiden Standorten: Im Koblenzer Raum waren die Sorten ‘Morina‘, ‘Jade‘, ‘PiSa 12.100‘ und ‘Ungarische Traubige‘ relativ robust gegenüber Monilia und Sprühflecken. Auf der Insel Rügen war bei ‚Jade‘ der Befall am geringsten, 'Ungarische Traubige' 'Morina' und 'Safir' hatten dort etwas mehr Monilia als ‚Jade‘. ‚Rubellit‘ und ‚Safir‘ hatten einen mittelstarken Befall mit Sprühflecken