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    Design × Nachhaltigkeit: Materialität / Systeme / Gerechtigkeit

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    Spätestens seit der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow 2021 kön-nen wir für den Zustand der uns umgebenden Welt feststellen: So geht es nicht weiter. Die Geschichte des Designs zeigt viele Überlegungen und Praktiken zur Gestaltung für Nachhaltigkeit, von den Deutschen Werkstätten Hellerau über Victor Papanek bis hin zum Circular Design Guide. Designer:innen gelten als besonders qualifiziert, ganzheitliche Lösungen für komplexe Probleme zu erarbeiten. Die Fähigkeit zum Umgang mit großer Unsicherheit birgt Potenzial, wertvolle Lösungsvor-schläge für die ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforde-rungen zu liefern. Doch blickt man auf die Umbrüche der Gesellschaft im Anthropozän, drängt sich die Frage auf, was Design wirklich zu leisten vermag. Design steht als Disziplin und als Forschungsfeld vor erheblichen Herausforderungen: Wie können wir ressourcenschonend gestalten, ohne dabei eine auf Ungleichheit beruhende Ordnung zu perpetuieren? Oder schließen Design und Nachhaltigkeit einander gar aus? Design scheint also ein ambivalentes Verhältnis zur Nachhal-tigkeit zu haben. So haben sich im Diskurs um Nachhaltigkeit im Design vielfältige Positionen ergeben, die versuchen, Teilhabe, Transparenz und Offenheit mit Blick auf die Folgen von Gestaltung für die Umwelt zu realisieren. Organisationen wie Extinction Rebellion bedienen sich gestalterischer Mittel und fordern auf ihren Demonstrationen zu Kli-magerechtigkeit auf. Partizipation an der Produktion von Konsumgü-tern, wie beispielsweise in der Maker-Bewegung, sollen durch dezentrale Lösungen zur Nachhaltigkeit beitragen. Dies zeigt: Design kann Lösun-gen und Visionen für nachhaltige Zukünfte entwerfen und eine Schnitt-stellenfunktion übernehmen. Gleichwohl gilt es zu bedenken, dass De-sign immer noch einen Zug zum Elitären zu haben scheint. Konzepte wie Zero Waste oder neu gebaute klimaneutrale Stadtviertel scheinen eher auf die Bedürfnisse ohnehin schon Privilegierter zu schauen. Au-ßerdem zeigt die Praxis, dass eine wirklich nachhaltig gestaltete Kon-sumkultur noch in den Kinderschuhen steckt. Wie kann ein Gleichge-wicht zwischen Ressourcen, Wachstum und fair verteiltem Wohlstand gestaltet werden? Welche alternativen Vorschläge können wir entwi-ckeln, um Muster, die zur Aufrechterhaltung von Missständen beitra-gen, zu brechen? Wo liegen die Grenzen dessen, wo Design etwas dazu beitragen kann? Die Jahrestagung 2022 der DGTF beschäftigt sich deshalb mit zentralen Aspekten der Nachhaltigkeit, welche die Arbeitsfelder des Designs berühren. Was und wie kann Design zu nachhaltiger Entwick-lung beitragen? Wie verändert der Nachhaltigkeitsdiskurs Auffassungen von Design, in Theorie und Praxis? Welche Auswirkungen haben An-sätze und Diskurse zu nachhaltiger Entwicklung auf die Designausbil-dung und ‑forschung? Die Jahrestagung der DGTF 2022 ermöglicht einen aktiven Austausch über praktische Ansätze, theoretische Impulse und empirische Erkenntnisse in Form eines Kolloquiums mit Vortrags- und Workshop-Sessions. Die Beiträge beleuchten aktuelle Forschungs- und Studienprojekte sowie explorieren zukünftige Szenarien. Wie kann Nachhaltigkeit in Lehre, Praxis und Forschung adressiert werden, um neue Impulse für gestalterisches Arbeiten zu setzen? Beiträge können dabei unter anderem die folgenden Themen und Fragestellungen umfassen: Materialität — Wie kann für materielle Kreisläufe gestaltet werden? Welche Grenzen und Potenziale liegen in Nischenlösungen der Circular Economy? Was kann aus dem End-of-Life für die Gestal-tung von Produkten und Systemen gelernt werden? Brauchen wir mehr Wenigerdesign – im analogen wie im digitalen Raum? Sind wir in der Lage, auch weniger statt dazu zu entwerfen? Wie wird Wertschöpfung gestaltet, wenn der Einsatz und Verbrauch von Materialien und Res-sourcen minimiert wird? Welche Kompetenzen brauchen in diesem Zusammenhang zukünftige Designer:innen und wie werden diese ver-mittelt? Systeme — Wie wird nachhaltiges Handeln in Systemen wie Netzwerkorganisationen oder Unternehmen gestaltet? Wie sieht Nach-haltigkeit aus, wie kommunizieren wir nachhaltig? Welche Diskurse und Ansätze gestalten die Vermittlung von Design und Nachhaltigkeit? Welchen Einfluss hat die Methodik des Designs auf andere Disziplinen? Welche Rolle kommt Design in interdisziplinären Diskursen zu nach-haltigem Wandel zu? Was können wir aus anderen Disziplinen aufneh-men, welche Schnittstellen gilt es zukünftig weiter zu gestalten? Gerechtigkeit — Nachhaltigkeit kann nicht ohne eine gerech-te Verteilung der Ressourcen gedacht werden. Welche Zukunft möch-ten wir entwerfen und wie kann Gerechtigkeit realisierbar sein? Wie wollen wir in Zukunft leben und arbeiten? Welche sozialen Auswir-kungen hat Gestaltung? Wie kann Design seine Rolle verantwortungs-voll wahrnehmen und nicht nur auf die Bedürfnisse der ohnehin schon Privilegierten schauen? Kann beispielsweise Participatory Design ein Weg sein, eine gerechte Gestaltung für den Klimawandel umzusetzen? Wie kann Design lokal handeln und dabei eine globale Perspektive be-halten? Was sind Wege, die Design außerhalb unserer europäischen Perspektive verorten? Welche Ansätze können aus anderen Systemen, Gesellschaften oder Epochen adaptiert werden und wie können diese heute zu nachhaltiger Entwicklung beitragen?Since the UN Climate Conference COP26 in Glasgow 2021, we can say: It can't continue like this. The history of design is full of ideas and practices on designing for sustainability, from the Deutsche Werkstätten Hellerau to Victor Papanek to the Circular Design Guide. Designers are seen as experts in developing holistic solutions to complex problems. The ability to deal with uncertainty holds potential to provide valuable solutions to environmental, social and economic challenges. But in view of the upheavals of society in the Anthropocene, the question arises as to what design is really capable of achieving. Design faces considerable challenges as a discipline and as a field of research: How can we design in a way that conserves resources without perpetuating an order based on inequality? Or are design and sustainability even mutually exclusive? Design thus seems to have an ambivalent relationship to sus-tainability. Thus, in the discourse around sustainability in design, a variety of positions have emerged around participation, transparency, and openness with an eye toward the consequences of design for the environment. Organizations like Extinction Rebellion use design means and call for climate justice in their demonstrations. Participation in the production of consumer goods, such as in the Maker movement, aim to contribute to sustainability through decentralized solutions. This shows: Design can create solutions and visions for sustainable futures and take on an interface function. Nevertheless, it is important to keep in mind that design still seems to have a tendency towards elitism. Concepts such as zero waste or newly built climate-neutral city districts seem to address the needs of the already privileged. Moreover, practice shows that a truly sustainably designed consumer culture is still in its infancy. How can a balance between resources, growth and fairly distributed wealth be de-signed? What alternative proposals can we develop to break patterns that contribute to perpetuating grievances? What are the limits of where design can contribute? The 2022 annual conference of the DGTF therefore address-es key aspects of sustainability that connect to design. What and how can design contribute to sustainable development? How does the sustaina-bility discourse change perceptions of design, in theory and practice? What impact do approaches and discourses of sustainable development have on design education and research? The annual conference of DGTF 2022 enables an active ex-change of practical approaches, theoretical impulses and empirical find-ings in presentations and workshop sessions. The contributions highlight current research and study projects as well as explore future scenarios. How can sustainability be addressed in teaching, practice and research in order to set new impulses for design work? Contributions may include, but are not limited to, the fol-lowing topics and issues: Materiality — How can we design for material cycles? What are the limits and potentials of niche solutions in the circular economy? What can be learned from end-of-life for the design of products and systems? Should design operate on the principle of “more is less” - in the analog as well as the digital space? How is value creation designed when the use and consumption of materials and resources is minimized? What competencies do future designers need in this context and how will they be taught? Systems — How is sustainable action shaped in systems such as network organizations or companies? What does sustainability look like, how do we communicate sustainably? Which discourses and ap-proaches shape the communication of design and sustainability? What influence does the methodology of design have on other disciplines? What is the role of design in interdisciplinary discourses on sustainable change? What can we take from other disciplines, which interfaces need to be further shaped in the future? Shared Prosperity — Sustainability cannot be thought of without a fair distribution of resources. What kind of future do we want to design and how can justice be realized? Future designs: How do we want to live and work in the future? What are the social implications of design? How can design play its role responsibly and not just look at the needs of the already privileged? For example, can Participatory Design be a way to implement equitable design for climate change? How can design act locally while maintaining a global perspective? What are ways that locate design outside our European perspective? What approaches can be adapted from other systems, societies, or eras, and how can they contribute to sustainable development today

    The identification of novel single nucleotide polymorphisms to assist in mapping the spread of Bacillus anthracis across the Southern Caucasus

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    Anthrax is common as a zoonotic disease in the southern Caucasus area including parts of Turkey and Georgia. In this region, population genetics of the etiological agent Bacillus anthracis comprises, where known, the major canonical single nucleotide polymorphism (canSNP) groups A.Br.Aust94 and A.Br.008/009 of the pathogen’s global phylogeny, respectively. Previously, isolates of B. anthracis from Turkey have been genotyped predominantly by multi locus variable number of tandem repeat analysis (MLVA) or canSNP typing. While whole genome sequencing is the future gold standard, it is currently still costly. For that reason we were interested in identifying novel SNPs which could assist in further distinguishing closely related isolates using low cost assay platforms. In this study we sequenced the genomes of seven B. anthracis strains collected from the Kars province of Eastern Anatolia in Turkey and discovered new SNPs which allowed us to assign these and other geographically related strains to three novel branches of the major A-branch canSNP-group (A.Br.) Aust94. These new branches were named Kafkas-Geo 1–3 and comprised isolates from the Kars region and the neighboring republic of Georgia suggesting a common ancestry. The novel SNPs identified in this study connect the population genetics of B. anthracis in the South Caucasus and Turkey and will likely assist efforts to map the spread of the pathogen across this region

    Machine Learning Algorithms for Classification of MALDI-TOF MS Spectra from Phylogenetically Closely Related Species Brucella melitensis, Brucella abortus and Brucella suis

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    (1) Background: MALDI-TOF mass spectrometry (MS) is the gold standard for microbial fingerprinting, however, for phylogenetically closely related species, the resolution power drops down to the genus level. In this study, we analyzed MALDI-TOF spectra from 44 strains of B. melitensis, B. suis and B. abortus to identify the optimal classification method within popular supervised and unsupervised machine learning (ML) algorithms. (2) Methods: A consensus feature selection strategy was applied to pinpoint from among the 500 MS features those that yielded the best ML model and that may play a role in species differentiation. Unsupervised k-means and hierarchical agglomerative clustering were evaluated using the silhouette coefficient, while the supervised classifiers Random Forest, Support Vector Machine, Neural Network, and Multinomial Logistic Regression were explored in a fine-tuning manner using nested k-fold cross validation (CV) with a feature reduction step between the two CV loops. (3) Results: Sixteen differentially expressed peaks were identified and used to feed ML classifiers. Unsupervised and optimized supervised models displayed excellent predictive performances with 100% accuracy. The suitability of the consensus feature selection strategy for learning system accuracy was shown. (4) Conclusion: A meaningful ML approach is here introduced, to enhance Brucella spp. classification using MALDI-TOF MS data.Peer Reviewe

    Chronic Cellular Imaging of Entire Cortical Columns in Awake Mice Using Microprisms

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    SummaryTwo-photon imaging of cortical neurons in vivo has provided unique insights into the structure, function, and plasticity of cortical networks, but this method does not currently allow simultaneous imaging of neurons in the superficial and deepest cortical layers. Here, we describe a simple modification that enables simultaneous, long-term imaging of all cortical layers. Using a chronically implanted glass microprism in barrel cortex, we could image the same fluorescently labeled deep-layer pyramidal neurons across their entire somatodendritic axis for several months. We could also image visually evoked and endogenous calcium activity in hundreds of cell bodies or long-range axon terminals, across all six layers in visual cortex of awake mice. Electrophysiology and calcium imaging of evoked and endogenous activity near the prism face were consistent across days and comparable with previous observations. These experiments extend the reach of in vivo two-photon imaging to chronic, simultaneous monitoring of entire cortical columns.Video Abstrac

    Accumulation of mutations in antibody and CD8 T cell epitopes in a B cell depleted lymphoma patient with chronic SARS-CoV-2 infection

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    Antibodies against the spike protein of severe acute respiratory syndrome coronavirus-2 (SARS-CoV-2) can drive adaptive evolution in immunocompromised patients with chronic infection. Here we longitudinally analyze SARS-CoV-2 sequences in a B cell-depleted, lymphoma patient with chronic, ultimately fatal infection, and identify three mutations in the spike protein that dampen convalescent plasma-mediated neutralization of SARS-CoV-2. Additionally, four mutations emerge in non-spike regions encoding three CD8 T cell epitopes, including one nucleoprotein epitope affected by two mutations. Recognition of each mutant peptide by CD8 T cells from convalescent donors is reduced compared to its ancestral peptide, with additive effects resulting from double mutations. Querying public SARS-CoV-2 sequences shows that these mutations have independently emerged as homoplasies in circulating lineages. Our data thus suggest that potential impacts of CD8 T cells on SARS-CoV-2 mutations, at least in those with humoral immunodeficiency, warrant further investigation to inform on vaccine design

    Analyse zweier kinetisch unterschiedlicher Komponenten der Transmitterfreisetzung an einer schnellen Synapse des Zentralnervensystems von Säugetieren

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    Zwei kinetisch unterschiedliche Komponenten der Transmitterfreisetzung wurden in [Ca2+]i-Elevationsexperimenten (Ca2+ uncaging) an einer Synapse des Zentralnervensystems von Ratten beobachtet, und beide Komponenten zeigten in ihrer Freisetzungskinetik eine starke Abhängigkeit von der [Ca2+]. Diese Befunde basieren auf gleichzeitigen prä- und postsynaptischen Ganzzell-Ableitungen von der Held schen Calyx-Synapse unter Spannungsklemme (voltage clamp) und wurden mit präsynaptischer [Ca2+]i-Elevation und [Ca2+]i-Messung kombiniert. Präsynaptische Transmitterfreisetzungsraten wurden mittels postsynaptischer exzitatorischer Ströme dekonvolviert, so daß eine Korrelation der erhaltenen Freisetzungskinetiken mit den Stimulus-Intensitäten in Form von präsynaptischer [Ca2+] ermöglicht wurde. Darüberhinaus konnten diese Ergebnisse anhand von Messungen präsynaptischer Änderungen der Membrankapazität bestätigt werden. In Kontrollexperimenten wurden mögliche Artefakte untersucht, die eventuell eine apparente biphasische Freisetzung während [Ca2+]i-Elevationsexperimenten hätten produzieren können. [Ca2+]i-Elevation führte zu einer schrittartigen und räumlich homogenen Erhöhung der [Ca2+]i. Des weiteren konnte gezeigt werden, daß ein bemerkenswerter Effekt durch Saturation oder Desensitisierung von AMPA-Rezeptoren unwahrscheinlich war. Auch der Einfluß von schneller Wiederauffüllung des schnell freisetzbaren Vesikelvorrats wurde untersucht. Es konnte gezeigt werden, daß der Freisetzungsverlauf nicht durch Wiederauffüllung biphasisch werden konnte, insbesondre unter Rücksichtnahme der staken [Ca2+]i-Abhängigkeit der langsamen Freisetzungskomponente. Demzufolge wurde intrinsische Heterogenität als Mechanismus vorgeschlagen, die der biphasischen Freisetzungskinetik nach [Ca2+]i-Elevation zugrunde liegt. Ein zusätzlicher Einfluss auf die Freisetzung durch positionelle Heterogenität innerhalb der schnellen Komponente während präsynaptischer Depolarisationen wurde aber auch beobachtet. Zusätzlich wurde entdeckt, daß der relative Beitrag der schnellen und der langsamen Freisetzungskomponente von der [Ca2+]i abhängt. Bei höherer [Ca2+]i wurden mehr Vesikel mit schneller Kinetik freigesetzt als bei schwächeren [Ca2+]i-Elevationsstimuli. Demnach konnte submaximale Freisetzung der schnellen Freisetzungskomponente bei niedriger [Ca2+]i zum ersten Mal an einer Synapse des Zentralnervensystems beobachtet werden, und dieses Verhalten kann nicht mit bereits existierenden Modellen der Transmitterfreisetzung erklärt werden. Bei höherer [Ca2+]i stieg der Anteil an schneller Freisetzung auf Kosten der langsamen Komponente, und dies deutet auf eine Konvertibilität zwischen schnell und langsam freisetzenden Vesikeln hin. Eine Verlangsamung der Zeitkonstante der schnellen Freisetzung nach schwacher Vorstimulation konnte darüber hinaus experimentell beobachtet werden

    Design × Nachhaltigkeit: Materialität / Systeme / Gerechtigkeit

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    Spätestens seit der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow 2021 kön-nen wir für den Zustand der uns umgebenden Welt feststellen: So geht es nicht weiter. Die Geschichte des Designs zeigt viele Überlegungen und Praktiken zur Gestaltung für Nachhaltigkeit, von den Deutschen Werkstätten Hellerau über Victor Papanek bis hin zum Circular Design Guide. Designer:innen gelten als besonders qualifiziert, ganzheitliche Lösungen für komplexe Probleme zu erarbeiten. Die Fähigkeit zum Umgang mit großer Unsicherheit birgt Potenzial, wertvolle Lösungsvor-schläge für die ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforde-rungen zu liefern. Doch blickt man auf die Umbrüche der Gesellschaft im Anthropozän, drängt sich die Frage auf, was Design wirklich zu leisten vermag. Design steht als Disziplin und als Forschungsfeld vor erheblichen Herausforderungen: Wie können wir ressourcenschonend gestalten, ohne dabei eine auf Ungleichheit beruhende Ordnung zu perpetuieren? Oder schließen Design und Nachhaltigkeit einander gar aus? Design scheint also ein ambivalentes Verhältnis zur Nachhal-tigkeit zu haben. So haben sich im Diskurs um Nachhaltigkeit im Design vielfältige Positionen ergeben, die versuchen, Teilhabe, Transparenz und Offenheit mit Blick auf die Folgen von Gestaltung für die Umwelt zu realisieren. Organisationen wie Extinction Rebellion bedienen sich gestalterischer Mittel und fordern auf ihren Demonstrationen zu Kli-magerechtigkeit auf. Partizipation an der Produktion von Konsumgü-tern, wie beispielsweise in der Maker-Bewegung, sollen durch dezentrale Lösungen zur Nachhaltigkeit beitragen. Dies zeigt: Design kann Lösun-gen und Visionen für nachhaltige Zukünfte entwerfen und eine Schnitt-stellenfunktion übernehmen. Gleichwohl gilt es zu bedenken, dass De-sign immer noch einen Zug zum Elitären zu haben scheint. Konzepte wie Zero Waste oder neu gebaute klimaneutrale Stadtviertel scheinen eher auf die Bedürfnisse ohnehin schon Privilegierter zu schauen. Au-ßerdem zeigt die Praxis, dass eine wirklich nachhaltig gestaltete Kon-sumkultur noch in den Kinderschuhen steckt. Wie kann ein Gleichge-wicht zwischen Ressourcen, Wachstum und fair verteiltem Wohlstand gestaltet werden? Welche alternativen Vorschläge können wir entwi-ckeln, um Muster, die zur Aufrechterhaltung von Missständen beitra-gen, zu brechen? Wo liegen die Grenzen dessen, wo Design etwas dazu beitragen kann? Die Jahrestagung 2022 der DGTF beschäftigt sich deshalb mit zentralen Aspekten der Nachhaltigkeit, welche die Arbeitsfelder des Designs berühren. Was und wie kann Design zu nachhaltiger Entwick-lung beitragen? Wie verändert der Nachhaltigkeitsdiskurs Auffassungen von Design, in Theorie und Praxis? Welche Auswirkungen haben An-sätze und Diskurse zu nachhaltiger Entwicklung auf die Designausbil-dung und ‑forschung? Die Jahrestagung der DGTF 2022 ermöglicht einen aktiven Austausch über praktische Ansätze, theoretische Impulse und empirische Erkenntnisse in Form eines Kolloquiums mit Vortrags- und Workshop-Sessions. Die Beiträge beleuchten aktuelle Forschungs- und Studienprojekte sowie explorieren zukünftige Szenarien. Wie kann Nachhaltigkeit in Lehre, Praxis und Forschung adressiert werden, um neue Impulse für gestalterisches Arbeiten zu setzen? Beiträge können dabei unter anderem die folgenden Themen und Fragestellungen umfassen: Materialität — Wie kann für materielle Kreisläufe gestaltet werden? Welche Grenzen und Potenziale liegen in Nischenlösungen der Circular Economy? Was kann aus dem End-of-Life für die Gestal-tung von Produkten und Systemen gelernt werden? Brauchen wir mehr Wenigerdesign – im analogen wie im digitalen Raum? Sind wir in der Lage, auch weniger statt dazu zu entwerfen? Wie wird Wertschöpfung gestaltet, wenn der Einsatz und Verbrauch von Materialien und Res-sourcen minimiert wird? Welche Kompetenzen brauchen in diesem Zusammenhang zukünftige Designer:innen und wie werden diese ver-mittelt? Systeme — Wie wird nachhaltiges Handeln in Systemen wie Netzwerkorganisationen oder Unternehmen gestaltet? Wie sieht Nach-haltigkeit aus, wie kommunizieren wir nachhaltig? Welche Diskurse und Ansätze gestalten die Vermittlung von Design und Nachhaltigkeit? Welchen Einfluss hat die Methodik des Designs auf andere Disziplinen? Welche Rolle kommt Design in interdisziplinären Diskursen zu nach-haltigem Wandel zu? Was können wir aus anderen Disziplinen aufneh-men, welche Schnittstellen gilt es zukünftig weiter zu gestalten? Gerechtigkeit — Nachhaltigkeit kann nicht ohne eine gerech-te Verteilung der Ressourcen gedacht werden. Welche Zukunft möch-ten wir entwerfen und wie kann Gerechtigkeit realisierbar sein? Wie wollen wir in Zukunft leben und arbeiten? Welche sozialen Auswir-kungen hat Gestaltung? Wie kann Design seine Rolle verantwortungs-voll wahrnehmen und nicht nur auf die Bedürfnisse der ohnehin schon Privilegierten schauen? Kann beispielsweise Participatory Design ein Weg sein, eine gerechte Gestaltung für den Klimawandel umzusetzen? Wie kann Design lokal handeln und dabei eine globale Perspektive be-halten? Was sind Wege, die Design außerhalb unserer europäischen Perspektive verorten? Welche Ansätze können aus anderen Systemen, Gesellschaften oder Epochen adaptiert werden und wie können diese heute zu nachhaltiger Entwicklung beitragen?Since the UN Climate Conference COP26 in Glasgow 2021, we can say: It can't continue like this. The history of design is full of ideas and practices on designing for sustainability, from the Deutsche Werkstätten Hellerau to Victor Papanek to the Circular Design Guide. Designers are seen as experts in developing holistic solutions to complex problems. The ability to deal with uncertainty holds potential to provide valuable solutions to environmental, social and economic challenges. But in view of the upheavals of society in the Anthropocene, the question arises as to what design is really capable of achieving. Design faces considerable challenges as a discipline and as a field of research: How can we design in a way that conserves resources without perpetuating an order based on inequality? Or are design and sustainability even mutually exclusive? Design thus seems to have an ambivalent relationship to sus-tainability. Thus, in the discourse around sustainability in design, a variety of positions have emerged around participation, transparency, and openness with an eye toward the consequences of design for the environment. Organizations like Extinction Rebellion use design means and call for climate justice in their demonstrations. Participation in the production of consumer goods, such as in the Maker movement, aim to contribute to sustainability through decentralized solutions. This shows: Design can create solutions and visions for sustainable futures and take on an interface function. Nevertheless, it is important to keep in mind that design still seems to have a tendency towards elitism. Concepts such as zero waste or newly built climate-neutral city districts seem to address the needs of the already privileged. Moreover, practice shows that a truly sustainably designed consumer culture is still in its infancy. How can a balance between resources, growth and fairly distributed wealth be de-signed? What alternative proposals can we develop to break patterns that contribute to perpetuating grievances? What are the limits of where design can contribute? The 2022 annual conference of the DGTF therefore address-es key aspects of sustainability that connect to design. What and how can design contribute to sustainable development? How does the sustaina-bility discourse change perceptions of design, in theory and practice? What impact do approaches and discourses of sustainable development have on design education and research? The annual conference of DGTF 2022 enables an active ex-change of practical approaches, theoretical impulses and empirical find-ings in presentations and workshop sessions. The contributions highlight current research and study projects as well as explore future scenarios. How can sustainability be addressed in teaching, practice and research in order to set new impulses for design work? Contributions may include, but are not limited to, the fol-lowing topics and issues: Materiality — How can we design for material cycles? What are the limits and potentials of niche solutions in the circular economy? What can be learned from end-of-life for the design of products and systems? Should design operate on the principle of “more is less” - in the analog as well as the digital space? How is value creation designed when the use and consumption of materials and resources is minimized? What competencies do future designers need in this context and how will they be taught? Systems — How is sustainable action shaped in systems such as network organizations or companies? What does sustainability look like, how do we communicate sustainably? Which discourses and ap-proaches shape the communication of design and sustainability? What influence does the methodology of design have on other disciplines? What is the role of design in interdisciplinary discourses on sustainable change? What can we take from other disciplines, which interfaces need to be further shaped in the future? Shared Prosperity — Sustainability cannot be thought of without a fair distribution of resources. What kind of future do we want to design and how can justice be realized? Future designs: How do we want to live and work in the future? What are the social implications of design? How can design play its role responsibly and not just look at the needs of the already privileged? For example, can Participatory Design be a way to implement equitable design for climate change? How can design act locally while maintaining a global perspective? What are ways that locate design outside our European perspective? What approaches can be adapted from other systems, societies, or eras, and how can they contribute to sustainable development today

    Design x Nachhaltigkeit - Materialität • Systeme • Gerechtigkeit

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    aus dem Inhalt: „Spätestens seit der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow 2021 können wir für den Zustand der uns umgebenden Welt feststellen: So geht es nicht weiter. Die Geschichte des Designs zeigt viele Überlegungen und Praktiken zur Gestaltung für Nachhaltigkeit, von den Deutschen Werkstätten Hellerau über Victor Papanek bis hin zum Circular Design Guide. Designer:innen gelten als besonders qualifiziert, ganzheitliche Lösungen für komplexe Probleme zu erarbeiten. Die Fähigkeit zum Um-gang mit großer Unsicherheit birgt Potenzial, wertvolle Lösungsvorschläge für die ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen zu liefern. Doch blickt man auf die Umbrüche der Gesellschaft im Anthropozän, drängt sich die Frage auf, was Design wirklich zu leisten vermag. Design steht als Disziplin und als Forschungsfeld vor erheblichen Herausforderungen: Wie können wir ressourcenschonend gestalten, ohne dabei eine auf Ungleichheit beruhende Ordnung zu perpetuieren? Oder schließen Design und Nachhaltigkeit einander gar aus?...”from the content: „Since the UN Climate Conference COP26 in Glasgow 2021, we can say: It can't continue like this. The history of design is full of ideas and practices on designing for sustainability, from the Deutsche Werkstätten Hellerau to Victor Papanek to the Circular Design Guide. Designers are seen as experts in developing holistic solutions to complex problems. The ability to deal with uncertainty holds potential to provide valuable solutions to environmental, social and economic challenges. But in view of the upheavals of society in the Anthropocene, the question arises as to what design is really capable of achieving. Design faces considerable challenges as a discipline and as a field of research: How can we design in a way that conserves resources without perpetuating an order based on inequality? Or are design and sustainability even mutually exclusive?...
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