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    Studie zur Eisen- und Jodversorgung bei Erlanger SchulanfÀngern im Rahmen des Family-Intervention-Trial(FIT)-Erlangen

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    Eine ausreichende Versorgung mit wichtigen NĂ€hrstoffen, besonders im Kindesalter, ist von großer Bedeutung fĂŒr die Gesundheit und die LeistungsfĂ€higkeit. Bei Kindern und anderen Bevölkerungsgruppen bestehen immer noch NĂ€hrstoffdefizite, vor allem bei den essentiellen Spurenelementen Eisen und Jod. Eine ungenĂŒgende Zufuhr kann zu körperlichen und intellektuellen SchĂ€digungen und EinschrĂ€nkungen der betroffenen Personen fĂŒhren. Somit kommt einer adĂ€quaten Eisen- und Jodaufnahme ĂŒber die Nahrung eine wichtige Bedeutung zu. Die folgende Untersuchung hat zum Ziel in einer Querschnittsuntersuchung die Versorgungslage mit den MikronĂ€hrstoffen Eisen und Jod bei 6-7jĂ€hrigen SchulanfĂ€ngern in Raum Erlangen zu dokumentieren. Neben der Erfassung der alimentĂ€ren Jodzufuhr, wird anhand von laborchemischen Parametern ĂŒberprĂŒft, ob die verbesserte Gesetzgebung fĂŒr die Verwendung von Jodsalz bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie jodierten Futter-Mineralstoffmischungen und dadurch stetig zunehmenden Gehalt an Jod in der Nahrung sowie nationale AufklĂ€rungsmaßnahmen zur Schließung der BedarfslĂŒcke und Deckung des Jodbedarfes auch in dieser Region fĂŒhren. Ein weiterer Schwerpunkt stellt auch die QualitĂ€t der Eisenversorgung sowie die Auswirkungen familiĂ€rer Gewohnheiten im Hinblick auf den Verzehr von Jodsalz und mit Jodsalz hergestellten Brot und Backwaren dar. Bislang liegen nicht genĂŒgend Daten fĂŒr die Beurteilung der Bedeutung der sTfR als Indikator fĂŒr einen Eisenmangel bei Kindern vor. Deshalb wird diagnostische Bedeutung der Rezeptoren zur Ermittlung der PrĂ€valenz möglicher Eisendefizite in einer gesunden Population von SchulanfĂ€ngern im Vergleich zu konventionellen Eisenparametern untersucht. Altersspezifische Referenzwerte werden sowohl fĂŒr sTfR als auch fĂŒr den Quotienten sTfR:Ferritin erstellt. Im Schuljahr 1997/98 wurden an 16 Erlanger Grundschulen 427 SchulanfĂ€nger im Alter von 6 und 7 Jahren sowie ein Teil deren Familienangehörige rekrutiert. Anthropometrische Daten zu KörpergrĂ¶ĂŸe und Körpergewicht sowie zur Körperzusammen-setzung wurden im nĂŒchternen Zustand von 408 SchĂŒlern ermittelt. Zur Erfassung der tĂ€glichen Energie- und NĂ€hrstoffzufuhr wurde von 168 SchulanfĂ€ngern bzw. durch deren Eltern ein auswertbares 3-Tage-Wiegeprotokoll (Sonntag bis Dienstag) angefertigt sowie der Fragebogen zu den ErnĂ€hrungsgewohnheiten von 278 Familien beantwortet. Zur Validierung des ErnĂ€hrungserhebunginstruments wurde von 28 Kindern eine Duplikatsammlung durchgefĂŒhrt. FĂŒr die Analyse der Konzentrationen verschiedener biochemischer Serum-parameter der Eisen- und Jodversorgung wurde auf freiwilliger Basis bei 181 Kindern venöses Blut im nĂŒchternen Zustand entnommen. 207 Kinder gaben eine Spontanurinprobe im nĂŒchternen Zustand zur Bestimmung der Jodidausscheidung ab. Die Bestimmung der Eisen- und Jodstoffwechselparameter erfolgte nach standardisierten Analysenmethoden. Die löslichen Transferrinrezeptoren (sTfR) wurden mittles partikel-verstĂ€rktem Immuno-nephelometrischem Assay „N Latex sTfR“ automatisch analysiert. Nach dem Body Mass Index sind 7 % der Erlanger SchulanfĂ€nger als ĂŒbergewichtig und ca. 4,2 % als stark ĂŒbergewichtig einzustufen. Die mittlere Energiezufuhr der Erlanger 6-7jĂ€hrigen liegt im Mittel bei den Jungen um – 6,3 %, bei den MĂ€dchen um – 3,9 % unterhalb der Richtwerte fĂŒr die NĂ€hrstoffzufuhr der Deutschen Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung (DACH 2000). WĂ€hrend die Versorgung mit Vitamin C und B12 durchschnittlich die Empfehlungen der DACH ĂŒberschreitet, liegen Jod, Folat-Äquivalent und Calcium (vor allem bei den MĂ€dchen) deutlich unterhalb der Empfehlungen. Dies resultiert aus einer durchschnittlich zu niedrigen Zufuhr an Milch und Milchprodukten sowie durch eine zu geringe Zufuhr an GemĂŒse und Obst. Die Serumkonzentrationen fĂŒr Folat und Vitamin B12 liegen noch im Bereich der Norm. Die Zufuhr von Eisen trifft im Mittel mit 9,4 mg den tĂ€glichen Bedarf. Die kalkulierte mittlere Resorption von Eisen aus tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln betrĂ€gt im Durchschnitt 0,84 mg. Davon sind ca. 21 % HĂ€meisen und 79 % Nicht-HĂ€meisen. Die wichtigsten Quellen fĂŒr resorbierbares Eisen stellen mit ca. 20 % Brot und Backwaren dar, gefolgt Teigwaren und Eier (13 %), Fleisch und Wurstwaren (11 %) sowie Gerichten, die ĂŒberwiegend aus tierischen MenĂŒkomponenten (11 %) bestehen. Auch GemĂŒse (8 %) und Gerichte mit ĂŒberwiegend pflanzlichen MenĂŒkomponenten (8 %) tragen zur Eisenversorgung bei. Ein Anteil von 51 % der Jungen und MĂ€dchen liegt dennoch unterhalb der Eisen-Richtwerte der DACH. Zwischen Jungen und MĂ€dchen bestehen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der mittleren Eisenzufuhr sowie hinsichtlich der Höhe der Zufuhr von Lebensmittelgruppen, die fĂŒr die Eisenversorgung relevant sind. Die alimentĂ€re Versorgung mit Jod stellt sich bei den SchulanfĂ€ngern im Gegensatz zur Eisenaufnahme im Mittel als mangelhaft dar, denn die mittlere Zufuhr liegt in etwa 50 % unterhalb der Sollzufuhr. 96 % der Familien verwenden zwar jodiertes Speisesalz, dagegen kaufen nur knapp 32 % der Familien regelmĂ€ĂŸig Brot und Backwaren, die mit jodiertem Speisesalz hergestellt wurden. Die wichtigste Quelle fĂŒr die Jodzufuhr stellen mit 31 % Milch und Milchprodukte dar, gefolgt von Teigwaren und Eiern sowie GetrĂ€nke mit 12 %. Brot und Backwaren tragen dagegen nur zu mit 6 % und Fisch nur mit 3 % zur tĂ€glichen Jodversorgung bei. Geschlechtsspezifische Differenzen bestehen hinsichtlich der mittleren Serum-Ferritin-Konzentrationen sowie der anderen biochemischen Marker des Eisenstoffwechsels nicht. Die mittleren Konzentrationen aller Parameter liegen innerhalb physiologischer Grenzwerte. Von 174 SchulanfĂ€nger haben 23,6 % (25 MĂ€dchen, 16 Jungen) der eine Serum-Ferritinkonzentration 20 ng/ml und somit eine marginale Eisenversorgung. Ein Anteil von 2,9 % (4 MĂ€dchen, 1 Junge) der Kinder hat einen latenten Eisenmangel mit Serum-Ferritinkonzentrationen 12 ng/ml. 1,7 % der SchulanfĂ€nger (1 MĂ€dchen, 2 Jungen) haben einen Hb-Wert < 11,5 g/dl. Ein Anhaltspunkt fĂŒr das Vorliegen einer manifesten EisenmangelanĂ€mie liegt nicht vor. Neben dem Serum-Ferritin wurden zur Beurteilung hinsichtlich eines prĂ€valenten Eisenmangels sowie zur eindeutigeren Differenzierung zwischen einem möglichen Eisenmangel und sich entwickelnder Eisenmangel-Erythropoese zusĂ€tzlich die löslichen Transferrinrezeptoren (TfR) sowie der Transferrinrezeptor:Ferritin-Quotient (sTfR:Ferritin) bestimmt. Die ermittelten Referenzbereiche liegen fĂŒr das Kollektiv von SchulanfĂ€ngern bei den löslichen TfR zwischen 0,93 bis 1,98 mg/l (MW ± SD: 1,46 ± 0,27) und fĂŒr log sTfR:Ferritin zwischen 1,25 – 2,15 (MW ± SD: 1,70 ± 0,23). Nach den löslichen TfR befinden sich 5,9 % (n=10) der SchulanfĂ€nger oberhalb des oberen Referenzwertes, wobei hier von einem Eisenmangel auszugehen wĂ€re. Es kann aber nur ein Kind mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 12 ng/ml mit einem latenten Eisenmangel identifiziert werden. Vier weitere Kinder mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 12 ng/ml werden dagegen falsch negativ klassifiziert. Im Gegensatz dazu werden durch sTfR:Ferritin 3,4 % (n = 6) der SchulanfĂ€nger mit latentem Eisenmangel identifiziert. Ein Kind liegt hier mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 13 ng/ml zwar im Grenzbereich, wird aber auch unter BerĂŒcksichtigung der Eisen-Transferrin-SĂ€ttigung (< 10 %) richtig positiv klassifiziert. Ein signifikant positiven Zusammenhang zeigt sich mit r = 0,21 (p < 0,05) fĂŒr das untersuchte Gesamtkollektiv (n = 115) nur zwischen der Zufuhr aller getreidehaltigen Lebensmittel (wie Brot und Backwaren, NĂ€hrmittel) und dem Serum-Ferritin. Eine Korrelation zwischen der Eisenzufuhr aus tierischen Nahrungsmitteln zu den untersuchten biochemischen Markern besteht nicht. Ebenfalls kein Zusammenhang wird zwischen der Eisenzufuhr und dem SE, dem SF, der TS, den sTfR sowie dem Hb beobachtet. Eine Beziehung zum ermittelten resorbierbaren Anteil von HĂ€meisen aus tierischen Lebensmitteln zu den hĂ€matologischen Parametern ist nicht zu erkennen. Die mittleren Konzentrationen aller analysierten Parameter fĂŒr den Jodstoffwechsel liegen Normbereich. Die durchschnittlich ermittelte Jodidausscheidung liegt in Grad 0 der WHO-Einteilung. Hinsichtlich der Jodausscheidung pro g Kreatinin sind nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) (Jodausscheidung 150 ”g Jod pro g Kreatinin zu haben. Nach der Jodkonzentration weisen 2,9 % der FIT-SchulanfĂ€nger einen schweren Jodmangel ( 20 ”g/l), 9,2 % einen mĂ€ĂŸigen ( 50 ”g/l) und 31,9 % der Kinder einen milden Jodmangel ( 100 ”g/l) auf. 56 % der SchulanfĂ€nger scheinen ausreichend versorgt zu sein. Anhand der Hormone fT4 und TSH lĂ€sst sich nur bei einem Jungen eine Hypothyreose nachweisen, eine latente Unterfunktion besteht bei 3,3 % (2 MĂ€dchen, 4 Jungen) der 6-7jĂ€hrigen Kinder. Geschlechts-pezifische Unterschiede hinsichtlich der mittleren Jodzufuhr und Jodausscheidung sowie der Hormonkonzentrationen bestehen, außer beim TSH (p < 0,05), nicht. Im Gesamtkollektiv besteht mit r = 0,31 (p < 0,001) nur ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milch und Milchprodukten und der Jod-Kreatinin-Quotienten sowie mit r = 0,19 (p < 0,05) zur Jodidkonzentration. In keiner der nach der WHO definierten Jodmangelgruppen besteht ein Zusammenhang zwischen der Jodurinkonzentration und dem TSH oder dem fT4 oder auch der Jodausscheidung pro g Kreatinin und den Serum-Parametern. Die Ergebnisse der FIT-Studie lassen bei SchulanfĂ€ngern eine suboptimale NĂ€hrstoff-versorgung fĂŒr Eisen erkennen, wĂ€hrend die Versorgung mit Jod weiterhin als unzureichend angesehen werden kann. Eine Verbesserung der alimentĂ€ren Eisenzufuhr durch die Aufnahme eisenreicher Lebensmittel sowie durch geeignete Lebensmittelkombinationen zur Steigerung der Eisenresorption sollte erzielt werden. Weiterhin sollten verstĂ€rkte BemĂŒhungen seitens der verbraucheraufklĂ€renden Institutionen auch dahingehend erfolgen, den tĂ€glichen Konsum von mit Jodsalz hergestellten Lebensmitteln oder anderen jodhaltigen Grundnahrungsmitteln noch weiter zu erhöhen. Die Analyse der löslichen TfR scheint bei gesunden Kindern nur wenig zusĂ€tzliche Informationen zu den konventionellen biochemischen Parametern des Eisenstoffwechsels, vor allem dem Serum-Ferritin, zu liefern. STfR:Ferritin ist dagegen ein sensitiverer Indikator fĂŒr Probanden mit bestehendem Eisenmangel und teilweiser beginnender Eisenmangel-Erythropoese. Die Identifikation von GrenzfĂ€llen zwischem prĂ€- und latentem Eisenmangel scheint durch TfR:Ferritin eher gewĂ€hrleistet als durch die Bestimmung von Serum-Ferritin allein. Mögliche Vorteile der Bestimmung von löslichen TfR und der Ermittlung des TfR:Ferritin zur Beurteilung der breiten Spanne des Eisenstatus fĂŒr eine gesunde SchĂŒlerpopulation, aber auch fĂŒr Kinder dieser Altersgruppe generell, bleibt anhand verschiedener Studienkonzepte zu ĂŒberprĂŒfen. Weiterhin sollten unbedingt altersspezifische international gĂŒltige Referenzwerte fĂŒr sTfR zur besseren Beurteilung der PrĂ€valenz von Eisenmangel und EisenmangelanĂ€mie erstellt werden. Es wird als unbedingt erforderlich angesehen, primĂ€rprĂ€ventive Maßnahmen vom Kindesalter an zu fördern, um das Risiko einer Mangelversorgung sowie der möglichen Folgen fĂŒr Gesundheit, Wohlbefinden und LeistungsfĂ€higkeit zu reduzieren. Eine intensivierte AufklĂ€rungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie ggf. gezielte Untersuchungen im Einzelfall oder auch Vorsorgeuntersuchungen könnten zur Verbesserung der NĂ€hrstoffsituation in der Bevölkerung beitragen

    Studie zur Eisen- und Jodversorgung bei Erlanger SchulanfÀngern im Rahmen des Family-Intervention-Trial(FIT)-Erlangen

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    Eine ausreichende Versorgung mit wichtigen NĂ€hrstoffen, besonders im Kindesalter, ist von großer Bedeutung fĂŒr die Gesundheit und die LeistungsfĂ€higkeit. Bei Kindern und anderen Bevölkerungsgruppen bestehen immer noch NĂ€hrstoffdefizite, vor allem bei den essentiellen Spurenelementen Eisen und Jod. Eine ungenĂŒgende Zufuhr kann zu körperlichen und intellektuellen SchĂ€digungen und EinschrĂ€nkungen der betroffenen Personen fĂŒhren. Somit kommt einer adĂ€quaten Eisen- und Jodaufnahme ĂŒber die Nahrung eine wichtige Bedeutung zu. Die folgende Untersuchung hat zum Ziel in einer Querschnittsuntersuchung die Versorgungslage mit den MikronĂ€hrstoffen Eisen und Jod bei 6-7jĂ€hrigen SchulanfĂ€ngern in Raum Erlangen zu dokumentieren. Neben der Erfassung der alimentĂ€ren Jodzufuhr, wird anhand von laborchemischen Parametern ĂŒberprĂŒft, ob die verbesserte Gesetzgebung fĂŒr die Verwendung von Jodsalz bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln sowie jodierten Futter-Mineralstoffmischungen und dadurch stetig zunehmenden Gehalt an Jod in der Nahrung sowie nationale AufklĂ€rungsmaßnahmen zur Schließung der BedarfslĂŒcke und Deckung des Jodbedarfes auch in dieser Region fĂŒhren. Ein weiterer Schwerpunkt stellt auch die QualitĂ€t der Eisenversorgung sowie die Auswirkungen familiĂ€rer Gewohnheiten im Hinblick auf den Verzehr von Jodsalz und mit Jodsalz hergestellten Brot und Backwaren dar. Bislang liegen nicht genĂŒgend Daten fĂŒr die Beurteilung der Bedeutung der sTfR als Indikator fĂŒr einen Eisenmangel bei Kindern vor. Deshalb wird diagnostische Bedeutung der Rezeptoren zur Ermittlung der PrĂ€valenz möglicher Eisendefizite in einer gesunden Population von SchulanfĂ€ngern im Vergleich zu konventionellen Eisenparametern untersucht. Altersspezifische Referenzwerte werden sowohl fĂŒr sTfR als auch fĂŒr den Quotienten sTfR:Ferritin erstellt. Im Schuljahr 1997/98 wurden an 16 Erlanger Grundschulen 427 SchulanfĂ€nger im Alter von 6 und 7 Jahren sowie ein Teil deren Familienangehörige rekrutiert. Anthropometrische Daten zu KörpergrĂ¶ĂŸe und Körpergewicht sowie zur Körperzusammen-setzung wurden im nĂŒchternen Zustand von 408 SchĂŒlern ermittelt. Zur Erfassung der tĂ€glichen Energie- und NĂ€hrstoffzufuhr wurde von 168 SchulanfĂ€ngern bzw. durch deren Eltern ein auswertbares 3-Tage-Wiegeprotokoll (Sonntag bis Dienstag) angefertigt sowie der Fragebogen zu den ErnĂ€hrungsgewohnheiten von 278 Familien beantwortet. Zur Validierung des ErnĂ€hrungserhebunginstruments wurde von 28 Kindern eine Duplikatsammlung durchgefĂŒhrt. FĂŒr die Analyse der Konzentrationen verschiedener biochemischer Serum-parameter der Eisen- und Jodversorgung wurde auf freiwilliger Basis bei 181 Kindern venöses Blut im nĂŒchternen Zustand entnommen. 207 Kinder gaben eine Spontanurinprobe im nĂŒchternen Zustand zur Bestimmung der Jodidausscheidung ab. Die Bestimmung der Eisen- und Jodstoffwechselparameter erfolgte nach standardisierten Analysenmethoden. Die löslichen Transferrinrezeptoren (sTfR) wurden mittles partikel-verstĂ€rktem Immuno-nephelometrischem Assay „N Latex sTfR“ automatisch analysiert. Nach dem Body Mass Index sind 7 % der Erlanger SchulanfĂ€nger als ĂŒbergewichtig und ca. 4,2 % als stark ĂŒbergewichtig einzustufen. Die mittlere Energiezufuhr der Erlanger 6-7jĂ€hrigen liegt im Mittel bei den Jungen um – 6,3 %, bei den MĂ€dchen um – 3,9 % unterhalb der Richtwerte fĂŒr die NĂ€hrstoffzufuhr der Deutschen Gesellschaft fĂŒr ErnĂ€hrung (DACH 2000). WĂ€hrend die Versorgung mit Vitamin C und B12 durchschnittlich die Empfehlungen der DACH ĂŒberschreitet, liegen Jod, Folat-Äquivalent und Calcium (vor allem bei den MĂ€dchen) deutlich unterhalb der Empfehlungen. Dies resultiert aus einer durchschnittlich zu niedrigen Zufuhr an Milch und Milchprodukten sowie durch eine zu geringe Zufuhr an GemĂŒse und Obst. Die Serumkonzentrationen fĂŒr Folat und Vitamin B12 liegen noch im Bereich der Norm. Die Zufuhr von Eisen trifft im Mittel mit 9,4 mg den tĂ€glichen Bedarf. Die kalkulierte mittlere Resorption von Eisen aus tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln betrĂ€gt im Durchschnitt 0,84 mg. Davon sind ca. 21 % HĂ€meisen und 79 % Nicht-HĂ€meisen. Die wichtigsten Quellen fĂŒr resorbierbares Eisen stellen mit ca. 20 % Brot und Backwaren dar, gefolgt Teigwaren und Eier (13 %), Fleisch und Wurstwaren (11 %) sowie Gerichten, die ĂŒberwiegend aus tierischen MenĂŒkomponenten (11 %) bestehen. Auch GemĂŒse (8 %) und Gerichte mit ĂŒberwiegend pflanzlichen MenĂŒkomponenten (8 %) tragen zur Eisenversorgung bei. Ein Anteil von 51 % der Jungen und MĂ€dchen liegt dennoch unterhalb der Eisen-Richtwerte der DACH. Zwischen Jungen und MĂ€dchen bestehen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der mittleren Eisenzufuhr sowie hinsichtlich der Höhe der Zufuhr von Lebensmittelgruppen, die fĂŒr die Eisenversorgung relevant sind. Die alimentĂ€re Versorgung mit Jod stellt sich bei den SchulanfĂ€ngern im Gegensatz zur Eisenaufnahme im Mittel als mangelhaft dar, denn die mittlere Zufuhr liegt in etwa 50 % unterhalb der Sollzufuhr. 96 % der Familien verwenden zwar jodiertes Speisesalz, dagegen kaufen nur knapp 32 % der Familien regelmĂ€ĂŸig Brot und Backwaren, die mit jodiertem Speisesalz hergestellt wurden. Die wichtigste Quelle fĂŒr die Jodzufuhr stellen mit 31 % Milch und Milchprodukte dar, gefolgt von Teigwaren und Eiern sowie GetrĂ€nke mit 12 %. Brot und Backwaren tragen dagegen nur zu mit 6 % und Fisch nur mit 3 % zur tĂ€glichen Jodversorgung bei. Geschlechtsspezifische Differenzen bestehen hinsichtlich der mittleren Serum-Ferritin-Konzentrationen sowie der anderen biochemischen Marker des Eisenstoffwechsels nicht. Die mittleren Konzentrationen aller Parameter liegen innerhalb physiologischer Grenzwerte. Von 174 SchulanfĂ€nger haben 23,6 % (25 MĂ€dchen, 16 Jungen) der eine Serum-Ferritinkonzentration 20 ng/ml und somit eine marginale Eisenversorgung. Ein Anteil von 2,9 % (4 MĂ€dchen, 1 Junge) der Kinder hat einen latenten Eisenmangel mit Serum-Ferritinkonzentrationen 12 ng/ml. 1,7 % der SchulanfĂ€nger (1 MĂ€dchen, 2 Jungen) haben einen Hb-Wert < 11,5 g/dl. Ein Anhaltspunkt fĂŒr das Vorliegen einer manifesten EisenmangelanĂ€mie liegt nicht vor. Neben dem Serum-Ferritin wurden zur Beurteilung hinsichtlich eines prĂ€valenten Eisenmangels sowie zur eindeutigeren Differenzierung zwischen einem möglichen Eisenmangel und sich entwickelnder Eisenmangel-Erythropoese zusĂ€tzlich die löslichen Transferrinrezeptoren (TfR) sowie der Transferrinrezeptor:Ferritin-Quotient (sTfR:Ferritin) bestimmt. Die ermittelten Referenzbereiche liegen fĂŒr das Kollektiv von SchulanfĂ€ngern bei den löslichen TfR zwischen 0,93 bis 1,98 mg/l (MW ± SD: 1,46 ± 0,27) und fĂŒr log sTfR:Ferritin zwischen 1,25 – 2,15 (MW ± SD: 1,70 ± 0,23). Nach den löslichen TfR befinden sich 5,9 % (n=10) der SchulanfĂ€nger oberhalb des oberen Referenzwertes, wobei hier von einem Eisenmangel auszugehen wĂ€re. Es kann aber nur ein Kind mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 12 ng/ml mit einem latenten Eisenmangel identifiziert werden. Vier weitere Kinder mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 12 ng/ml werden dagegen falsch negativ klassifiziert. Im Gegensatz dazu werden durch sTfR:Ferritin 3,4 % (n = 6) der SchulanfĂ€nger mit latentem Eisenmangel identifiziert. Ein Kind liegt hier mit einer Serum-Ferritin-Konzentration von 13 ng/ml zwar im Grenzbereich, wird aber auch unter BerĂŒcksichtigung der Eisen-Transferrin-SĂ€ttigung (< 10 %) richtig positiv klassifiziert. Ein signifikant positiven Zusammenhang zeigt sich mit r = 0,21 (p < 0,05) fĂŒr das untersuchte Gesamtkollektiv (n = 115) nur zwischen der Zufuhr aller getreidehaltigen Lebensmittel (wie Brot und Backwaren, NĂ€hrmittel) und dem Serum-Ferritin. Eine Korrelation zwischen der Eisenzufuhr aus tierischen Nahrungsmitteln zu den untersuchten biochemischen Markern besteht nicht. Ebenfalls kein Zusammenhang wird zwischen der Eisenzufuhr und dem SE, dem SF, der TS, den sTfR sowie dem Hb beobachtet. Eine Beziehung zum ermittelten resorbierbaren Anteil von HĂ€meisen aus tierischen Lebensmitteln zu den hĂ€matologischen Parametern ist nicht zu erkennen. Die mittleren Konzentrationen aller analysierten Parameter fĂŒr den Jodstoffwechsel liegen Normbereich. Die durchschnittlich ermittelte Jodidausscheidung liegt in Grad 0 der WHO-Einteilung. Hinsichtlich der Jodausscheidung pro g Kreatinin sind nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) (Jodausscheidung 150 ”g Jod pro g Kreatinin zu haben. Nach der Jodkonzentration weisen 2,9 % der FIT-SchulanfĂ€nger einen schweren Jodmangel ( 20 ”g/l), 9,2 % einen mĂ€ĂŸigen ( 50 ”g/l) und 31,9 % der Kinder einen milden Jodmangel ( 100 ”g/l) auf. 56 % der SchulanfĂ€nger scheinen ausreichend versorgt zu sein. Anhand der Hormone fT4 und TSH lĂ€sst sich nur bei einem Jungen eine Hypothyreose nachweisen, eine latente Unterfunktion besteht bei 3,3 % (2 MĂ€dchen, 4 Jungen) der 6-7jĂ€hrigen Kinder. Geschlechts-pezifische Unterschiede hinsichtlich der mittleren Jodzufuhr und Jodausscheidung sowie der Hormonkonzentrationen bestehen, außer beim TSH (p < 0,05), nicht. Im Gesamtkollektiv besteht mit r = 0,31 (p < 0,001) nur ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milch und Milchprodukten und der Jod-Kreatinin-Quotienten sowie mit r = 0,19 (p < 0,05) zur Jodidkonzentration. In keiner der nach der WHO definierten Jodmangelgruppen besteht ein Zusammenhang zwischen der Jodurinkonzentration und dem TSH oder dem fT4 oder auch der Jodausscheidung pro g Kreatinin und den Serum-Parametern. Die Ergebnisse der FIT-Studie lassen bei SchulanfĂ€ngern eine suboptimale NĂ€hrstoff-versorgung fĂŒr Eisen erkennen, wĂ€hrend die Versorgung mit Jod weiterhin als unzureichend angesehen werden kann. Eine Verbesserung der alimentĂ€ren Eisenzufuhr durch die Aufnahme eisenreicher Lebensmittel sowie durch geeignete Lebensmittelkombinationen zur Steigerung der Eisenresorption sollte erzielt werden. Weiterhin sollten verstĂ€rkte BemĂŒhungen seitens der verbraucheraufklĂ€renden Institutionen auch dahingehend erfolgen, den tĂ€glichen Konsum von mit Jodsalz hergestellten Lebensmitteln oder anderen jodhaltigen Grundnahrungsmitteln noch weiter zu erhöhen. Die Analyse der löslichen TfR scheint bei gesunden Kindern nur wenig zusĂ€tzliche Informationen zu den konventionellen biochemischen Parametern des Eisenstoffwechsels, vor allem dem Serum-Ferritin, zu liefern. STfR:Ferritin ist dagegen ein sensitiverer Indikator fĂŒr Probanden mit bestehendem Eisenmangel und teilweiser beginnender Eisenmangel-Erythropoese. Die Identifikation von GrenzfĂ€llen zwischem prĂ€- und latentem Eisenmangel scheint durch TfR:Ferritin eher gewĂ€hrleistet als durch die Bestimmung von Serum-Ferritin allein. Mögliche Vorteile der Bestimmung von löslichen TfR und der Ermittlung des TfR:Ferritin zur Beurteilung der breiten Spanne des Eisenstatus fĂŒr eine gesunde SchĂŒlerpopulation, aber auch fĂŒr Kinder dieser Altersgruppe generell, bleibt anhand verschiedener Studienkonzepte zu ĂŒberprĂŒfen. Weiterhin sollten unbedingt altersspezifische international gĂŒltige Referenzwerte fĂŒr sTfR zur besseren Beurteilung der PrĂ€valenz von Eisenmangel und EisenmangelanĂ€mie erstellt werden. Es wird als unbedingt erforderlich angesehen, primĂ€rprĂ€ventive Maßnahmen vom Kindesalter an zu fördern, um das Risiko einer Mangelversorgung sowie der möglichen Folgen fĂŒr Gesundheit, Wohlbefinden und LeistungsfĂ€higkeit zu reduzieren. Eine intensivierte AufklĂ€rungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie ggf. gezielte Untersuchungen im Einzelfall oder auch Vorsorgeuntersuchungen könnten zur Verbesserung der NĂ€hrstoffsituation in der Bevölkerung beitragen

    Dietary Intake of Natural Sources of Docosahexaenoic Acid and Folate in Pregnant Women of Three European Cohorts

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    Background: Folic acid plays a fundamental role in cell division and differentiation. Docosahexaenoic acid (DHA) has been associated with infantile neurological and cognitive development. Thus, optimal intrauterine development and growth requires adequate supply of these nutrients during pregnancy. Methods: Healthy pregnant women, aged 18-41 years, were recruited in Granada (Spain; n = 62), Munich (Germany; n = 97) and Pecs (Hungary; n = 152). We estimated dietary DHA and folate intake in weeks 20 (w20) and 30 of gestation (w30) using a food frequency questionnaire with specific focus on the dietary sources of folate and DHA. Results: Both w20 and w30 Spanish participants had significantly higher daily DHA intakes (155 +/- 13 and 161 +/- 9 mg/1,000 kcal) than the German (119 +/- 9 and 124 +/- 12 mg/1,000 kcal; p = 0.002) and Hungarian participants (122 +/- 8 and 125 +/- 10 mg/1,000 kcal; p = 0.005). Hungarian women had higher folate intakes in w20 and w30 (149 +/- 5 and 147 +/- 6 mu g/1,000 kcal) than Spanish (112 +/- 2 and 110 +/- 2 mu g/1,000 kcal; p < 0.001) and German participants (126 +/- 4 and 120 +/- 6 mu g/1,000 kcal; p < 0.001), respectively. Conclusion: Dietary DHA and folate intake of pregnant women differs significantly across the three European cohorts. Only 7% of the participants reached the recommended folate intake during pregnancy, whereas nearly 90% reached the DHA recommended intake of 200 mg per day. Copyright (C) 2008 S. Karger AG, Base
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