6 research outputs found

    VISUELLE STATIK – II

    Get PDF
    Das subjektive Einschätzen von Tragfähigkeit, also des Verhältnisses von Last und Belastetem, läuft meist intuitiv beim Betrachten von Bauwerken ab und steht oft im Widerspruch zur objektiv errechneten und realisierten Statik. An den Schnittstellen zwischen Ästhetik, Architektur und Psychologie angesiedelt, wird das Konzept einer visuellen Statik exemplarisch am anschaulichen Verhältnis von Last und Stütze untersucht. Die systematische Variation der Verhältnisse soll Aufschluss geben über interindividuelle Gemeinsamkeiten bei der wahrgenommenen Dimensionierung von lastenden und belasteten Strukturen. Nach einem hypothesenerkundenden Vorversuch wurde ein weiteres Bildschirmexperiment durchgeführt, wobei eine 16x16-Matrix von aufeinander stehenden Rechteckspaaren, systematisch variiert in ihren Dimensionierungen, zur Beurteilung vorgegeben wurde. Als Ergebnis kristallisierte sich eine ausgewogene Proportion von Last zu Stütze im Bereich von 1.0 - 1.66 heraus, bezogen auf den Quotienten aus Höhe der Last und Breite der Stütze. Die Grenzen des gefundenen Verhältnisbereichs entsprechen annähernd dem 1:1-Verhältnis und dem Goldenem Schnitt (1.618:1). Die Replikation mit greifbaren Modellen aus Holz stützte die Ergebnisse des Bildschirmexperiments nur zum Teil. Eine empirisch untermauerte Gültigkeit ist vorerst einzuschränken auf einfache und isolierte Last/Stütze-Muster.Individually biased estimation of load capacity, defined as proportion of loading to loaded elements, mostly occurs by intuition when looking at architectural structures and often seems incompatible with objective and calculated statics. Using the example of load and support in systematic variation, interindividual mutualities in the perception of the dimensions of loading and loaded structures shall be uncovered. After a prestudy, more for hypothesis generating purposes, another screen experiment was performed. A 16x16 matrix of systematically varied pairs of rectangles standing on each other was presented for estimation. As a result a ratio of 1.0 to 1.66 emerged, suggesting a harmonic proportion of load and support related on the ratio of the height of the load to the width of its support. The borders of the ratio are according rather exactly with the unity (1:1) and the golden section ratio (1.618:1). A replication with real wooden models partly confirmed the results of the screen experiment. Empirical validation so far is to be reduced on simple and single load/support patterns

    Graphischer Ausdruck und Erkennen von Gefühlsqualitäten

    Get PDF
    Kritzeln ist ein spontaner graphischer Ausdruck. Seine Bedeutung in der Psychologie liegt vor allem in der Echtheit dieses Ausdrucks, der sich unverfälscht, direkt und eindeutig darstellt. Ob sich Gefühlserleben im Kritzelausdruck verdichtet und für einen Betrachter auch erfassbar ist, wird in einer zweigeteilten empirischen Untersuchung überprüft. Im ersten Teil drücken 21 Vpn drei Grundgefühle (Wut, Trauer, Freude) in Kritzeldarstellungen aus, die im zweiten Teil von weiteren 50 Vpn in drei Durchgängen mit steigendem Schwierigkeitsgrad überzufällig oft richtig identifiziert wurden. Dieses Ergebnis bestätigt ältere Untersuchungen und ist für die Allgemeine Psychologie im Rahmen der Ausdruckspsychologie bedeutsam, jedoch auch für die Klinische Psychologie auf diagnostischer und therapeutischer Ebene.Scribbling is a spontaneous graphic expression. It is significant for psychology due to its genuineness which represents the inner experience of man in an undistorted, direct and unequivocal manner. An ex-periment in two parts investigates whether emotional experiences are condensed in such scribbles and whether observers can understand them. In the first part 21 subjects express three basic emotions (anger, sadness, joy) in scribbles, which in the second part are identified in three trials of increasing difficulty by another 50 subjects. The number of correct identifications was higher than what would be expected by chance. This result confirms former studies and is important not only for general psychology but also for clinical psychology on a diagnostic and therapeutic level

    Musikalisch-improvisatorischer Ausdruck und Erkennen von Gefühlsqualitäten

    Get PDF
    Improvisationen als eine Form spontanen musikalischen Ausdrucks intrapsychischer Prozesse eröffnen wegen ihrer hohen Authentizität Zugänge zu sonst schwer erreichbaren Tiefendimensionen menschlichen Erlebens. Untersucht wurde die Frage, ob das gefühlsmäßige Erleben von Laien in Improvisationen auf dem Xylophon seinen komprimierten musikalischen Ausdruck findet und Zuhörern auf diese Weise erfassbar gemacht werden kann. Zu diesem Zweck wurde eine zweiteilige empirische Untersuchung durchgeführt: 20 Gymnasiast(inn)en improvisierten zu drei Grundgefühlen (Wut, Trauer, Freude) auf dem Xylophon; 74 Versuchspersonen hatten später die Improvisationen diesen Gefühlen richtig zuzuordnen. Dies gelang überzufällig häufig. Wesentliches Fazit dieser Untersuchung ist der Nachweis des intersubjektiv erkennbaren Ausdrucks des augenblicklichen Gefühlserlebens oder gefühlsbezogener Vorstellungen in Improvisationen Erwachsener ohne musikalische Professionalität. Dies ist von ausdruckspsychologischer Bedeutung, hat aber auch Implikationen für die klinisch-psychologische Diagnostik und Psychotherapie unter besonderer Berücksichtigung musiktherapeutischer Vorgehensweisen.Improvisations as a form of the spontaneous musical expression of intrapsychological processes offer accesses to otherwise difficultly reachable depth dimensions of human experience because of their high authenticity. It was investigated whether the emotional experience of laymen will be concisely put in improvisations on the xylophone and so made recordable for listeners. 20 grammar school pupils expressed three basis feelings (anger, sadness, joy) in improvisations on the xylophone; later 74 subjects had to assign correctly the improvisations to these feelings. They managed it outstandingly often. This study has proved the intersubjectively recognizable experience of feelings or images related to feelings in improvisations of adults without musical professionality. This is relevant to the psychology of expression and has also implications for the diagnostic in clinical psychology and psychotherapy especially considering procedures in music therapy

    Genial oder schizophren?

    Get PDF
    Von vielen Bildern schizophrener Patientien, besonders denjenigen aus der weltberühmten Prinzhorn-Sammlung, geht eine geheimnisvolle Anziehungskraft und Faszination aus. Als Versuch, derartige Anmutungsqualitäten zu objektivieren, wird in einer zweigeteilten empirischen Untersuchung überprüft, ob Bilder von schizophrenen Patienten von Bildern moderner Künstler unterschieden werden können, und ob von diesen Bildern eine unmittelbare Wirkung ausgeht, die an bestimmten Merkmalen festgemacht werden kann. Die Ergebnisse bestätigen teilweise die von Autoren wie Prinzhorn, Navratil und Rennert gefundenen formalen schizophrenen Merkmale.In many art works (paintings, sketchings, drawings) from schizophrenic patients, especially those works from the world renowned Prinzhorn Collection, a "mysterious force" and fascination is emitted. In an attempt to gain objectivity, a two part empirical study examined, whether pictures from schizophrenic patients and modern artists can be distinguished from one another; and whether from these pictures a direct effect is produced which can be linked to specific characteristics. Results partially support the schizophrenic characteristic findings from authors like Prinzhorn, Navratil and Rennert
    corecore