2 research outputs found
Psychosocial stress and development in early childhood
Frühe Stressexposition erhöht das Risiko für negative Folgen in unterschiedlichen Entwicklungsdomänen. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob psychosozialer Stress vor und während der COVID-19 Pandemie mit Aspekten der Entwicklung 0- bis 2-jähriger Kindern assoziiert ist. Eltern nahmen Veränderungen des mentalen Wohlbefindens ihrer Kinder zu Pandemiebeginn als primär negativ wahr. Elterliches und kindliches mentales Wohlbefinden waren miteinander assoziiert. Spielverhalten während der Pandemie unterschied sich nicht zwischen drei Kohorten 2-jähriger Kinder, die Spielentwicklung stand jedoch mit elterlicher Arbeitsbelastung im Zusammenhang. Kognitive Flexibilität in 15-Monatigen war nicht mit mütterlichem Stress korreliert. Die Ergebnisse befürworten die Annahme, dass Maßnahmen zur Pandemieeindämmung das Wohlbefinden junger Familien beeinträchtigten. Insgesamt trägt die Arbeit zum Verständnis der Beziehung zwischen psychosozialem Stress und der (behavioralen) Anpassung junger Kinder bei
Infants’ and young children’s sleep behavior during the early phase of the COVID-19 pandemic
Sleep is a vital factor in early development. Altered child sleep behavior has been reported during the COVID-19 pandemic .
We describe young children’s sleep behavior during the lockdown.
Caregivers of children aged 0 to 47 months ( = 2001) living in Germany completed an online survey during the first lockdown. We then compared aspects of children’s sleep and their caregivers’ mental well-being health before and during the lockdown. We explored the factors predicting changes in time spent awake at night, a central aspect of sleep quality.
Overall, caregiver-reported sleep was negatively affected. Some predictors of changes in time spent awake at night differed between infants (aged 0 – 12 months) and toddlers (aged 13 – 47 months).
Infants’ and toddlers’ sleeping behavior was differently affected during the lockdown. Age-related differences in factors predicting changes in time spent awake at night highlight the need for developmentally sensitive sleep interventions.Schlaf bei Säuglingen und Kleinkindern in der frühen Phase der COVID-19 Pandemie
Schlaf wird weithin als wichtiger Faktor in der kindlichen Entwicklung betrachtet, der prädiktiv ist für die spätere physische Gesundheit. Während weltweiter COVID-19-Beschränkungen wurden Veränderungen des kindlichen Schlafverhaltens berichtet .
In der vorliegenden Studie wurden Veränderungen im Schlafverhalten von Säuglingen und Kleinkindern während des ersten Lockdowns in Deutschland untersucht. Vermutete Einflussfaktoren (Becker & Gregory, 2020) auf die nächtliche Wachzeit wurden exploriert.
Im Rahmen einer Onlinestudie während des ersten Lockdowns wurden Bezugspersonen von Kindern im Alter zwischen 0 und 47 Monate Monaten befragt ( = 2001). Erhoben wurden familiäre Characteristika, kindliches Schlafverhalten sowie die psychische Gesundheit der Bezugsperson. Berichte des aktuellen kindlichen Schlafverhaltens und mentaler Gesundheit wurden mit retrospektiv berichtetem Schlafverhalten und psychischer Gesundheit vor dem Lockdown verglichen. Potenzielle Prädiktoren veränderter nächtlicher Wachzeit wurden anhand von Linear Mixed Models, jeweils für Säuglinge (Altersbereich 0 – 12 Monate) und Kleinkinder (Altersbereich 13 – 47 Monate) untersucht.
Kinder zeigten laut Bezugspersonenbericht signifikante Abnahmen der Schlafquantität, der Schlafqualität und des elterlichen schlafbezogenen Verhaltens. Veränderungen der berichteten nächtlichen Wachzeit wurden für Säuglinge und Kleinkinder durch verschiedene Faktoren vorhergesagt. Während unter anderem die Arbeit im Homeoffice mit längerer nächtlicher Wachzeit bei Säuglingen assoziiert war, ergaben sich für Kleinkinder die elterliche psychische Gesundheit und ein Wechsel des Schlafortes hin zu den Eltern ("Co-Sleeping") als relevante Faktoren veränderter nächtlicher Wachzeit.
Diese Ergebnisse verdeutlichen die negativen Veränderungen berichteten kindlichen Schlafs im Zusammenhang mit veränderten Alltagsbedingungen und verringertem elterlichen Wohlbefinden während des Lockdowns in Deutschland. Die altersbedingten Unterschiede potenzieller Faktoren des durch zunehmende Wachzeiten beeinträchtigten Nachtschlafes heben die Wichtigkeit alterssensitiver Interventionen zur Unterstützung junger Familien hervor