8 research outputs found

    Verschuldung, Überschuldung und finanzielle Ausgrenzung österreichischer Privathaushalte. Ergebnisse aus EU-SILC 2008

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    Im Jahr 2008 war das Sondermodul der EU-SILC-Erhebung den Themen der Überschuldung und finanziellen Ausgrenzung gewidmet. In diesem Beitrag werden Kernergebnisse zu den Bereichen Verschuldung, finanzielle Schwierigkeiten, Zahlungsrückstände sowie zur finanziellen Exklusion zusammengefasst. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht ein Vergleich der Verbreitung dieser Phänomene innerhalb ausgewählter sozioökonomischer und soziodemographischer Gruppen in österreichischen Privathaushalten. Etwa die Hälfte der österreichischen Bevölkerung lebt in Haushalten mit Kreditverbindlichkeiten, wobei Verschuldung für Wohnraum die dominierende Kreditform darstellt. Die Häufigkeit von Verschuldung nimmt mit dem Alter ab und erhöht sich mit steigendem Einkommen. Überdurchschnittlich oft verschuldet sind zudem Mehrpersonenhaushalte mit Kindern. Überschuldung wird durch das Vorhandensein von Zahlungsrückständen operationalisiert; eine Problematik, die immerhin auf 9% der österreichischen Bevölkerung in Privathaushalten zutrifft. Überproportional betroffen sind dabei jüngere Personengruppen, Ein-Eltern-Haushalte, Familien mit drei und mehr Kindern, Drittstaatenangehörige, Personen mit geringer Ausbildung, Mitglieder von Privathaushalten mit keiner bzw. eingeschränkter Erwerbstätigkeit sowie Personen mit geringem Einkommen (inklusive armutsgefährdeter und manifest armer Menschen). Letztere sind im Hinblick auf ihr aktuelles Einkommen auch mit einem überproportional hohen Anteil von Rückständen an ihrem Haushaltseinkommen überschuldet. Von einem erschwerten Zugang zu finanziellen Basisdienstleistungen wie einem Konto, einer Versicherung und einem einfachen Kredit sind in Österreich vor allem ältere Personen, Personen mit einem geringen Einkommen und Personen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft betroffen. Insgesamt gaben 2008 hochgerechnet 2% der Bevölkerung Österreichs an, im Haushalt über kein Bankkonto zu verfügen

    Intrahaushaltsverteilung von Ressourcen. Geschlechtsspezifische Verteilung von Einkommen und Entscheidungsmacht

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    Das Sondermodul der Erhebung EU-SILC 2010 erfasste erstmals Informationen über die Entscheidungsfindung und Verteilung von Ressourcen innerhalb von Haushalten und Partnerschaften. Der Beitrag präsentiert erste ausgewählte Ergebnisse darüber, wer finanzielle Entscheidungen im Haushalt trifft und welche Faktoren wie Einkommen, Bildung und Geschlecht dabei eine wesentliche Rolle spielen. Nur ungefähr 57% der Paare berichten, dass sie wichtige finanzielle Entscheidungen gemeinsam treffen. Etwa ein Viertel der Paare ist in seiner Angabe darüber, wer über Ausgaben im Allgemeinen entscheidet, uneinig. Personen mit höherer Bildung und Einkommen entscheiden öfter getrennt als Personen, die armutsgefährdet, arbeitslos oder in Pension sind. Frauen treffen häufiger Entscheidungen bei alltäglichen Einkäufen und bezüglich der Ausgaben für Kinder, wobei verheiratete Paare mit Kindern stärker rollenstereotype Entscheidungsmuster aufweisen. Männer hingegen treffen häufiger als Frauen allein die Entscheidungen über die Aufnahme von Krediten und Ratenkäufen, wobei generell mit dem höheren Einkommen des Mannes der Anteil an einer gemeinsamen Entscheidungsfindung sinkt. Wenn die Frau alleinige Verdienerin im Haushalt ist, wird öfter gemeinsam entschieden. Die häufig getroffene Annahme in der Einkommens- und Sozialberichterstattung, dass alle Personen innerhalb eines Haushalts über die Ressourcen gleichermaßen verfügen, muss aufgrund dieser Ergebnisse zurückgewiesen werden

    Indikatoren für das Monitoring sozialer Eingliederung in Österreich

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    Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben gemeinsame sozialpolitische Ziele. Damit die Verwirklichung dieser Ziele objektiv messbar ist, haben die europäischen Institutionen die regelmäßige Beobachtung anhand von statistischen Indikatoren beschlossen. Das Bundesministerium für Soziales, Arbeit und Konsumentenschutz (BMASK) hat Statistik Austria beauftragt, Indikatoren für soziale Eingliederung in Österreich zu entwickeln. Eine repräsentative Telefonumfrage sowie eine begleitende qualitative Studie des Instituts für Soziologie der Universität Wien gewährleistete die Einbeziehung möglichst breiter Bevölkerungsschichten sowie Personen, die selbst von Armut betroffen sind. Der Bevölkerungsanteil unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt bei 25%, wenn soziale Transferleistungen nicht berücksichtigt werden und ist damit fast doppelt so hoch wie die aktuelle Armutsgefährdungsquote. Die hier vorgelegten Befunde bieten keinen Hinweis, dass Armut in Privathaushalten zwischen dem EU-Beitritt 1995 und dem Jahr 2007, also bis vor dem Beginn der Wirtschaftskrise, zugenommen hat. Eine erstmalig durchgeführte Analyse von Veränderungen der individuellen Armutspositionen zeigt, dass in den letzten Jahren mehr Personen eine Gefährdungslage überwinden konnten als in eine solche hineingeraten sind. Die prognostizierte Entwicklung der zentralen Kontextfaktoren wie Erwerbsquoten, Bildungsbeteiligung und Zuwanderung macht mittelfristig eine Vergrößerung des Kreises der armutsgefährdeten Personen wahrscheinlich

    Einkommen, Armut und Lebensbedingungen: Ergebnisse aus EU-SILC 2008

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    EU-SILC (Statistics on Income and Living Conditions) ist eine Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen von Privathaushalten in Europa. Sie wird auf Basis einer EU-Verordnung in allen Mitgliedstaaten erstellt, um gemeinsame Indikatoren für soziale Eingliederung zu berechnen. Für die Betrachtung des Lebensstandards wird üblicherweise das Äquivalenzeinkommen (bedarfsgewichtetes Netto-Pro-Kopf-Einkommen) verwendet. Der Erhebung EU-SILC 2008 zufolge liegt der Median des Äquivalenzeinkommens bei 19.011 € pro Jahr oder 1.584 € pro Monat (bedarfsgewichtetes Netto-Pro-Kopf-Einkommen, 12x pro Jahr). Im Vergleich des obersten mit dem untersten Einkommenszehntel hat das oberste Einkommenszehntel mindestens 33.270 € Äquivalenzeinkommen, das unterste Einkommenszehntel weniger als 10.653 € zur Verfügung. Die aktuelle Armutsgefährdungsschwelle für einen Einpersonenhaushalt beträgt laut EU-SILC 2008 951 € pro Monat. In Österreich sind 12,4% der Bevölkerung armutsgefährdet. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung liegt die Zahl der armutsgefährdeten Personen zwischen rund 940.000 und 1,1 Millionen. Im diesjährigen Modul zur Erhebung EU-SILC 2008 wurden erstmals Überschuldung und finanzielle Ausgrenzung thematisiert. Schulden sind in Österreich weit verbreitet: Insgesamt lebt rund die Hälfte der Bevölkerung in Haushalten mit Kreditverbindlichkeiten

    Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung in Österreich: Ergebnisse aus EU-SILC 2010

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    Die vorliegende Publikation widmet sich erstmals ausführlich Gefährdungslagen sozialer Ausgrenzung im Sinne der Europa-2020-Strategie. In der Europa-2020-Strategie für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum wurde von den Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Jahr 2010 unter anderem als eines der Ziele festgelegt, die Zahl der von Armutsgefährdung und sozialer Ausgrenzung betroffenen Menschen innerhalb der nächsten zehn Jahre um 20 Millionen zu reduzieren. Für Österreich bedeutet dies eine Reduktion der ausgrenzungsgefährdeten Gruppe um 235.000 Personen. Grundlage des vorliegenden Berichts sind Daten aus der EU-SILC-Erhebung 2010 zu Einkommen und Lebensbedingungen. Diese wird seit 2003 jährlich von Statistik Austria im Auftrag des BMASK durchgeführt und ist seit 2010 in einer nationalen Verordnung (BGBl. II Nr. 277/2010) geregelt. Präsentiert wird die Zusammensetzung und zahlenmäßige Entwicklung der Gruppe von Ausgrenzungsgefährdeten in Österreich. Dazu werden das Ausmaß von Ausgrenzungsgefährdung im Jahr 2010 und die Entwicklung der europäischen Indikatoren in Hinblick auf das Reduktionsziel dargestellt. Durch den Fokus auf die Zielsetzung der Europa-2020-Strategie erfährt die Publikation im Vergleich zur Berichterstattung zu EU-SILC in den Vorjahren einige Modifizierungen. Einkommen, Armut und Lebensbedingungen bleiben weiterhin zentrale Themen, werden aber durch die Neukonzeption um Problemlagen einer mangelnden gesellschaftlichen Teilhabe und fehlender Einbindung in den Arbeitsmarkt erweitert. Entstehungszusammenhänge sozialer Ausgrenzung und ihre Wechselwirkungen werden dargestellt, um die von Ausgrenzungsgefährdung betroffene Personengruppe und ihre Entwicklung im Zeitverlauf zu charakterisieren

    Armutsgefährdungen und Lebensbedingungen in Österreich: Ergebnisse aus EU-SILC 2009

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    Im Juni 2010 haben sich die Europäischen Regierungen auf eine neue Wachstumsstrategie bis zum Jahr 2020 geeinigt, die erstmals und ausdrücklich einen Schwerpunkt zur Verringerung von Armut und sozialer Ausgrenzung mit konkreten Zielgrößen formuliert. Die österreichische Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, die Zahl der Personen, die sich in sozialen Problemlagen befinden, bis 2020 um über 220.000 zu reduzieren. Die vorliegende Publikation der Statistik Austria präsentiert aktuelle Ergebnisse aus EU-SILC (Statistics on Income and Living Conditions) 2009 zu Einkommen, Armutsgefährdung und Lebensbedingungen österreichischer Privathaushalte in Österreich. EU-Verordnungen bilden die rechtliche Grundlage für diese jährliche Erhebung, die seit 2008 zu 100% vom BMASK finanziert wird

    Soziale Lage älterer Menschen in Österreich

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    Basis der von der Statistik Austria im Auftrag des Sozialministeriums erstellten Studie über die soziale Lage älterer Menschen ist eine EU-SILC-Erhebung aus dem Jahr 2008. Der Bericht befasst sich mit konzeptionellen und empirischen Aspekten der Armut im Alter und der Identifikation von Armutsgefährdungsschwellen, führt empirische Analysen zu zentralen Lebensbereichen älterer Menschen aus und erörtert technische Aspekte der Armutsmessung, die schließlich in der Frage münden, ob altersspezifische Einkommensgrenzen eruiert werden können, oberhalb derer Menschen nicht mehr durch eine deprivierte Lebensführung eingeschränkt werden. Band 11 der Sozialpolitischen Studienreihe zeichnet ein umfassendes Bild der Lebenssituation älterer Menschen in Österreich und diskutiert relevante konzeptuelle Fragen, die für die zukünftige Forschung in diesem Bereich, aber auch für die amtliche Statistik von großer Relevanz sind

    Roma poverty and deprivation : the need for multidimensional anti-poverty measures

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    Reliable data and robust conceptual framework are two necessary preconditions for anti-poverty measures need to be effective and achieve their goals – bringing people out of poverty. Both preconditions are far from met in the case of Roma – one of the biggest minorities in Europe. Data on the absolute number and distribution of Roma population in the EU is patchy, incomparable – or does not exist at all. Thus addressing the data challenge is a necessary precondition for populating indicators that reflect the true face of Roma poverty – are ultimately, for the efforts to take Roma out of poverty to succeed. In its first part, the paper provides an overview of the available approaches and the possible sources of information that can generate the data necessary for monitoring different aspects of Roma inclusion process. The authors point out that different sources have their strengths and weaknesses and using them in complementary manner is desirable. How to use the data (what indicators to apply) is equally important. In its second part the paper proposes a multidimensional poverty index that is better reflecting the specifics of Roma poverty and exclusion than traditional poverty or vulnerability indicators. However two critically important dimensions remains insufficiently covered – namely ‘agency’ and ‘aspirations’. The authors call for reflecting these dimensions through the thematic components in the standardized European social surveys
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