2,323 research outputs found
Mobilität und Techniknutzung im Kontext des ökologischen Modells des Alterns
Ausgangspunkt der vorliegenden Dissertation ist die Beobachtung, dass die Auseinandersetzung mit Umweltgegebenheiten für viele ältere Menschen mit Herausforderungen verbunden ist. So erleben Personen mit zunehmendem Lebensalter immer häufiger die Begrenztheit der eigenen funktionalen, psychischen oder sozialen Ressourcen. Dies führt oftmals auch zu einer vermehrten Abhängigkeit von sozialen, räumlichen und technischen Umwelten und in der Folge zu eingeschränkten Handlungsspielräumen. Verdeutlicht werden kann dies insbesondere anhand der Mobilität und Techniknutzung im Alter. Dabei handelt es sich um umweltbezogene Verhaltensweisen, die eng mit Handlungs- und Möglichkeitsräumen für ein gelingendes Altern verbunden sind. Zum Beispiel sind Mobilität und Techniknutzung häufig Voraussetzung für die Aufrechterhaltung sozialer und gesellschaftlicher Teilhabe. Allerdings zeigen zahlreiche Befunde, dass die eigenständige Fortbewegung und die Nutzung technischer Innovationen im höheren Lebensalter eingeschränkt sind. Die vorliegende publikationsbasierte Dissertation geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen ältere Menschen den Herausforderungen der Mobilität und Techniknutzung erfolgreich begegnen können. Dabei wird auf der Grundlage des ökologischen Modells des Alterns davon ausgegangen, dass Menschen auch im hohen Lebensalter in der Lage sind, ihre Umwelten aktiv zu gestalten und erfolgsorientiert zu nutzen. Vor diesem Hintergrund wurden die individuellen und kontextuellen Bedingungen der Mobilität und Techniknutzung im Alter anhand von vier Thesen untersucht:
These 1 beschäftigt sich mit der Bedeutung außerhäuslicher Motivation für die Aufrechterhaltung der Mobilität im Alter, wenn diese durch Zugänglichkeitsprobleme in der häuslichen Umgebung einschränkt ist. Anhand einer Studie mit 120 älteren Erwachsenen im Alter von 59 bis 92 Jahren konnte gezeigt werden, dass außerhäuslich motivierte ältere Menschen Zugänglichkeitsprobleme überwinden und ihre alltägliche Mobilität aufrechterhalten. Dagegen sind ältere Erwachsene mit einer hohen innerhäuslichen Motivation eher durch Zugänglichkeitsprobleme in ihrer Mobilität eingeschränkt.
These 2 untersucht die Frage, inwiefern mechanische und pragmatische kognitive Fähigkeiten einen protektiven Einfluss auf den abnehmenden Besitz von Informations- und Kommunikationstechnik im höheren Lebensalter haben. Dafür wurden repräsentative Daten des Sozioökonomischen Panels mit insgesamt 3,357 Personen zwischen 18 und 94 Jahren ausgewertet. Die Befunde dieser Analyse zeigen, dass die mechanische Informationsverarbei-tungsgeschwindigkeit ein bedeutsamer Moderator von Altersunterschieden ist und den negativen Zusammenhang zwischen Alter und Technikbesitz abschwächt. Dagegen ist die pragmatische Wortflüssigkeit ein weniger bedeutsamerer Moderator.
These 3 behandelt die Bedeutung motivationaler Ressourcen für die Techniknutzung und die selbsteingeschätzte Technikkompetenz im Alter. Hierzu wurde im Rahmen einer Studie mit 1,482 älteren Internetnutzern zwischen 60 und 91 Jahren die Faktorenstruktur und psychometrische Adäquatheit des Subjektiven-Technik-Adaptionsfähigkeits-Inventars (STAI) überprüft. Dabei handelt es sich um ein Instrument, um interindividuelle Unterschiede in der technikbezogenen subjektiven Adaptionsfähigkeit zu erfassen, die hier als motivationale Ressource in der Auseinandersetzung mit technischen Umwelten im Alter verstanden wird. Anhand einer zweiten Studie mit 163 Personen zwischen 58 und 87 Jahren wurde schließlich untersucht, inwiefern das Instrument geeignet ist, interindividuelle Unterschiede in der Nut-zung von Informations- und Kommunikationstechnik sowie in der Beurteilung der selbst eingeschätzten Technikkompetenz vorherzusagen. Die Befunde bestätigen, dass die subjektive Adaptionsfähigkeit ein signifikanter Prädiktor der Techniknutzung und der Bewertung der eigenen Technikkompetenz bei älteren Menschen ist.
These 4 geht der Frage nach, wie ältere Menschen ihre sozialen Umwelten durch die Nutzung von Technik gestalten und beeinflussen, andererseits aber auch in der Nutzung von Technik durch ihre sozialen Beziehungen beeinflusst werden. Hierzu wurde auf Grundlage einer Literaturanalyse ein konzeptuelles Rahmenmodell der Techniknutzung in sozialen Um-welten vorgeschlagen. Das Modell verdeutlicht, wie ältere Menschen Technik gezielt einsetzen, um ihre sozialen Beziehungen im Einklang mit individuellen Zielen und Bedürfnissen zu regulieren. Weiterhin wird deutlich, dass die Nutzung und Wirkung technischer Produkte auch von umweltbezogenen Anforderungs- und Ressourcenstrukturen abhängt.
Die Befunde dieser Arbeit zeigen, dass die erfolgreiche Auseinandersetzung mit Um-weltgegebenheiten auch im höheren Lebensalter gelingen kann. Insbesondere trägt diese Arbeit dazu bei, besser zu verstehen, wie motivationale Ressourcen, kognitive Fähigkeiten und umweltbezogene Anforderungs- und Ressourcenstrukturen das Zusammenspiel von Person und Umwelt im höheren Lebensalter beeinflussen. Diese Ergebnisse haben theoretische und praktische Implikation, zum Beispiel für die Gestaltung technischer Umwelten oder die Förderung motivationaler Ressourcen im höheren Erwachsenenalter
Recommended from our members
Intensity-Dependent Changes in Quantified Resting Cerebral Perfusion with Multiple Sessions of Transcranial DC Stimulation
Transcranial direct current stimulation (tDCS) to the left prefrontal cortex has been shown to produce broad behavioral effects including enhanced learning and vigilance. Still, the neural mechanisms underlying such effects are not fully understood. Furthermore, the neural underpinnings of repeated stimulation remain understudied. In this work, we evaluated the effects of the repetition and intensity of tDCS on cerebral perfusion [cerebral blood flow (CBF)]. A cohort of 47 subjects was randomly assigned to one of the three groups. tDCS of 1- or 2-mA was applied to the left prefrontal cortex on three consecutive days, and resting CBF was quantified before and after stimulation using the arterial spin labeling MRI and then compared with a group that received sham stimulation. A widespread decreased CBF was found in a group receiving sham stimulation across the three post-stimulation measures when compared with baseline. In contrast, only slight decreases were observed in the group receiving 2-mA stimulation in the second and third post-stimulation measurements, but more prominent increased CBF was observed across several brain regions including the locus coeruleus (LC). The LC is an integral region in the production of norepinephrine and the noradrenergic system, and an increased norepinephrine/noradrenergic activity could explain the various behavioral findings from the anodal prefrontal tDCS. A decreased CBF was observed in the 1-mA group across the first two post-stimulation measurements, similar to the sham group. This decreased CBF was apparent in only a few small clusters in the third post-stimulation scan but was accompanied by an increased CBF, indicating that the neural effects of stimulation may persist for at least 24 h and that the repeated stimulation may produce cumulative effects
Cognitive Functions Buffer Age Differences in Technology Ownership
Background:
Technology plays a major role in enhancing quality of life and everyday competence in old age. Mechanic and pragmatic cognitive functions are known to serve as resources when using technology in everyday life. Not much is known about the differential role of mechanic and pragmatic cognitive functions when moderating reduced technology ownership in old age.
Objective: I
n this research, we explored whether perceptual speed or verbal fluency is more important for buffering age differences in technology ownership. We investigate possible moderation effects of cognitive functions relative to demographic characteristics, socioeconomic status, and household composition variables. Methods:
We report findings based on a nationally representative German sample of 3,357 younger and older adults between 18 and 94 years of age (mean = 51.2, SD = 17.3). Interaction and relative importance analyses were conducted to examine the relative importance of perceptual speed and verbal fluency for the moderation of age differences in technology ownership across adulthood.
Results:
Findings suggest that perceptual speed (B = 0.0008, t = 6.23, p < 0.001) and verbal fluency (B = 0.0003, t = 2.70, p < 0.01) buffered age differences in technology ownership. The moderating role of perceptual speed remained robust (B = 0.0007, t = 5.48, p < 0.001) when including interactions of age with demographic, socioeconomic, and household composition variables; however, the interaction between age and verbal fluency was no longer significant (B = 0.0002, t = 1.82, p = 0.069). Relative importance analysis indicates that perceptual speed was the most important moderator of age differences (DW = 0.0121), whereas verbal fluency was less important for moderating the relation between age and technology ownership (DW = 0.0039).
Conclusions:
Mechanic and pragmatic cognitive functions may serve differently as moderators of the relation between age and technology ownership. Our findings suggest that perceptual speed was more important for buffering age differences in technology ownership than verbal fluency. Such findings underscore the relevance of information processing for the ownership of technological devices in late life
Renormalizing Partial Differential Equations
In this review paper, we explain how to apply Renormalization Group ideas to
the analysis of the long-time asymptotics of solutions of partial differential
equations. We illustrate the method on several examples of nonlinear parabolic
equations. We discuss many applications, including the stability of profiles
and fronts in the Ginzburg-Landau equation, anomalous scaling laws in
reaction-diffusion equations, and the shape of a solution near a blow-up point.Comment: 34 pages, Latex; [email protected]; [email protected]
Can the internet reduce the loneliness of 50+ living alone?
Published online: 12 May 2020Living alone has been indicated as a key variable to explain loneliness in older adults. In contemporary society, where technology has become one of the main means of communication and personal interaction, has the internet influenced the relationship between living alone and loneliness? This paper aims to answer this research question by using a sample of 64,297 individuals who were surveyed in SHARE project wave 6 – in European countries with different welfare regimes (Portugal, Greece, Italy and Spain, Denmark, Sweden, Austria, Belgium, France, Germany, Switzerland, Luxemburg, Poland, Czech Republic; Slovenia, Estonia, and Croatia). The results of the regression analysis evidence the moderating
role of the internet on the relationship between living alone and feelings of loneliness in individuals aged 50 and over, so that the impact of living alone on loneliness is diminished for internet users as compared to their peers who do not use the internet. The results therefore reinforce the importance of policies aimed at fostering e-inclusion as a way of reducing the loneliness of older adultsThis work was supported by European Commission; Fundação para a Ciência e a Tecnologia; U.S National Institute on Aging; Fundação Calouste Gulbenkian; German Ministry of Education and Researc
Asymptotic expansions of the solutions of the Cauchy problem for nonlinear parabolic equations
Let be a solution of the Cauchy problem for the nonlinear parabolic
equation and
assume that the solution behaves like the Gauss kernel as . In
this paper, under suitable assumptions of the reaction term and the initial
function , we establish the method of obtaining higher order
asymptotic expansions of the solution as . This paper is a
generalization of our previous paper, and our arguments are applicable to the
large class of nonlinear parabolic equations
A Bio-Logical Theory of Animal Learning
This article provides the foundation for a new predictive theory of animal learning that is based upon a simple logical model. The knowledge of experimental subjects at a given time is described using logical equations. These logical equations are then used to predict a subject’s response when presented with a known or a previously unknown situation. This new theory suc- cessfully anticipates phenomena that existing theories predict, as well as phenomena that they cannot. It provides a theoretical account for phenomena that are beyond the domain of existing models, such as extinction and the detection of novelty, from which “external inhibition” can be explained. Examples of the methods applied to make predictions are given using previously published results. The present theory proposes a new way to envision the minimal functions of the nervous system, and provides possible new insights into the way that brains ultimately create and use knowledge about the world
- …