23 research outputs found
Aus Buchwerkstatt und Bibliothek. Manuskriptkulturen des Mittelalters in Orient und Okzident
Handschriften, seien sie Produkte des europäischen Mittelalters oder des vormodernen islamischen Orients, bergen eine Fülle von Informationen über grundlegende kulturelle Praktiken der Alten Welt, die aber auch entschlüsselt sein wollen. In den Fächern, die sich am Zentrum für Mittelalterstudien der Universität Bamberg beteiligen, hat die Beschäftigung mit Manuskripten ihren festen Platz. Unter dem Titel „Manuskriptkulturen des Mittelalters“ wurden im Rahmen der Ringvorlesung des Zentrums für Mittelalterstudien an der Universität Bamberg im Sommersemester 2011 zehn Vorträge gehalten, die sich ganz verschiedenen Aspekten des Themas widmeten. Chronologisch umspannten die Beiträge etwa ein Jahrtausend, geographisch sind sie zwischen dem Atlantik und dem Indischen Ozean angesiedelt. Die in den Vorträgen behandelten Handschriften repräsentieren die verschiedensten Inhalte und literarischen Formen – vom Epos bis zur juristisch-religiösen Traditionssammlung. Dennoch zeigen sich übergreifende Aspekte von Manuskriptkulturen, die sich im spezifischen Umgang mit den Texten und ihren Illustrationen, in den Anforderungen eines Layouts und grafischer Gestaltung niederschlagen. Diese wirkten sich bis weit in die Geschichte des gedruckten Buches aus. Der vorliegende Band enthält sieben Vorträge der Ringvorlesung, die zum Teil wesentlich überarbeitet wurden, sowie einen weiteren Beitrag, der aus einer Abschlussarbeit im Fach Iranistik hervorging
Geschichten sehen. Bilder hören - Bildprogramme im Mittelalter. Akten der Tagung Bamberg 2013
Literarische Stoffe werden im Mittelalter, einer von Visualität geprägten Kultur, nicht in erster Linie über das Medium der Schrift verbreitet, sondern über die Performanz und über bildliche Darstellungen. Dadurch entstehen jeweils durchaus unterschiedliche Geschichten, etwa durch den Vortrag oder aber die Umsetzung von einzelnen Szenen durch einen Maler. Darüber hinaus können die Stoffe eine spezifische Bedeutung erhalten, wenn sie in bildlichen Darstellungen zur Repräsentation und als Statussymbol dienen.
Im vorliegenden Tagungsband sind Beiträge verschiedener mediävistischer Disziplinen versammelt, die das Verhältnis von Wort und Bild und dessen Wirkung und Rezeption theoretisch beleuchten und anhand von europäischen und außereuropäischen Texten und deren bildlicher Darstellung untersuchen
The paintings of the Freer <i>Divan</i> of Sultan Ahmad b. Shaykh Uvays and a new taste for decorative design
The marginal paintings on eight leaves of the Freer Divan of Sultan Ahmad b. Shaykh Uvays (r. 1382–1410) have received a century’s worth of scholarly attention. Yet, their relationship to the Divan’s text, their positions in the manuscript and their near to monochrome execution have never been satisfactorily explained. This article untangles the different stages of the manuscript’s production and concludes that the paintings were added onto the margins around the text during the reign of Sultan Ahmad, but were part of a much more extensive plan that envisioned marginal compositions throughout the manuscript. Contrary to the suggestion that the paintings illustrate mystical stages described in ʿAttar’s Mantiq al-tayr, this article argues that the paintings bear witness to new aesthetics of the illuminated page. Ink-drawn designs of motifs and whole compositions that are now collected in albums, designs’ application as non-narrative painting in anthologies produced for Iskandar b. ʿUmar-Shaykh, and texts written onto gold-painted and tinted paper constitute contemporary comparisons that demonstrate a new taste for decorative design. These comparisons indicate that by combining single motifs in landscape settings, the Freer Divan’s paintings stood at the beginning of an enduring appreciation of monochrome designs as embellishment around written text