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    Quantifizierung morphologischer VerÀnderungen meningealer Strukturen in magnetresonanztomographischen Untersuchungen

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    Kontrastmittelanreicherungen der Meningen können bei vielen Erkrankungen unterschiedlicher Ätiologie beobachtet werden. Die EinfĂŒhrung neuer MRT-Verfahren, wie der dreidimensionalen „magnetization-prepared rapid-acquisition-gradient-echo“ (3D MP-RAGE)-Sequenz, haben zu einer prominenteren Darstellung verĂ€nderter Meningen gefĂŒhrt und sich in der alltĂ€glichen, klinischen Praxis etabliert. Unklar blieb bislang allerdings, ob eine subjektive Verdickung erkrankter Meningen objektiv quantifizierbar ist und durch Messungen signifikante Unterschiede im Durchmesser und der Morphologie zu ermitteln sind. Ziel dieser Arbeit war, neben der Analyse verdickter Meningen in dem bislang grĂ¶ĂŸten vergleichbaren Patientenkollektiv, die klinischen Ursachen kontrastmittelaufnehmender Meningen bei unterschiedlichen MRT-Verfahren zu untersuchen, besonders in Hinblick auf die Meningeosis neoplastica. Dazu wurden ca. 41.500 Befunde aus den Jahren 2011-2016 mittels Stichwortsuche durchsucht, von denen 197 Untersuchungen in die Studie aufgenommen wurden und schließlich 108 Patienten komplett analysiert werden konnten. Verglichen wurden SchĂ€del-MRTs nach Kontrastmittelgabe mit den Sequenzen T1 und 3D MP-RAGE gegen eine Kontrollgruppe von 121 Patienten mit normalen Meningen. Native T2-FLAIR-Sequenzen wurden fĂŒr die Analyse der Morphologie und SignalintensitĂ€t genutzt. Es konnte gezeigte werden, dass sich die visuelle EinschĂ€tzung einer meningealen Verdickung in der Beobachtungsgruppe durch Messungen des Durchmessers der Meningen (Mittelwert der Dicke 2,16mm ), im Vergleich zu einer als normal befundeten Kontrollgruppe (Mittelwert der Dicke 1,47mm), bestĂ€tigen lĂ€sst (p<0,001). Als optimales Verfahren zur Beurteilung der Meningen bewĂ€hrte sich die kontrastmittelgestĂŒtzte 3D MP-RAGE Sequenz. Die Daten zeigten weiterhin, dass sich native T2-FLAIR-Sequenzen anhand von Morphologie und Signalverhalten nicht zur Diagnosestellung eignen. Wie erwartet waren verschiedene Pathologien fĂŒr die Verdickung der Meningen verantwortlich. So lagen bei 56,5% der Patienten eine mechanische, bei 23,1% eine neoplastische und bei 17,6% eine entzĂŒndliche Ursache zugrunde, wobei 14,8% auf die Meningeosis neoplastica entfielen. Die restlichen 2,8% zeigten eine ischĂ€mische Ursache oder blieben unbekannt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine pathologische Kontrastmittelaufnahme der Meningen durch erfahrene Neuroradiologen allein durch die subjektive EinschĂ€tzung diagnostiziert werden kann und dass eine Vielzahl unterschiedlicher Pathologien eine Verdickung der Meningen zur Folge hat. Folglich sollte eine Kontrastmittelanreicherung der HirnhĂ€ute nicht voreilig zu der Diagnose einer Meningeosis neoplastica fĂŒhren. Durch angepasste Messmethodik könnten zukĂŒnftige Studien die VerlĂ€sslichkeit der gewonnen Ergebnisse noch stĂ€rker untermauern
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