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Zur sprachlichen Darstellung wiederholter vergangener Sachverhalte in der hebräischen Bibel
Die diskutierten Textbeispiele legen die Annahme nahe, dass der Gebrauch der Verbformen WYQTL und QTL zur Darstellung wiederholter vergangener Sachverhalte nicht regelwidrig ist, sofern es aufgrund syntaktischer (Verbformen YQTL und WQTL) und lexikalischer Hinweise im Kontext hinreichend klar ist, dass nicht von einem einmaligen, sondern von einem wiederholten Geschehen die Rede ist.
Für die Darstellung wiederholter vergangener Sachverhalte wird allem Anschein nach in erster Linie YQTL und WQTL verwendet, deren Hauptverwendung nicht vergangenheitsbezogen ist. Kombiniert damit können auch QTL und WYQTL gebraucht werden, deren
Hauptverwendung vergangenheitsbezogen, aber nicht imperfektiv (und mithin auch nicht iterativ) ist. Beide Verbformen-Paare werden für die Darstellung wiederholter vergangener Sachverhalte sozusagen zweckentfremdet, weil für solche Sachverhalte keine eigenen Verbformen zur Verfügung stehen. Ihr Verständnis ist aber im jeweiligen Kontext, verbunden mit zusätzlichen lexikalischen Signalen, in der Regel unproblematisch. Bei der Übersetzung ins Deutsche lässt sich die formale Differenz zwischen YQTL / WQTL und QTL / WYQTL in Darstellungen wiederholter vergangener Sachverhalte meist nicht (oder jedenfalls nicht vollständig) abbilden